Nach dem Ende ihrer Sieglos-Serie gehen die Zweitliga-Handballer des HSC 2000 Coburg (7./28:26 Punkte) mit Rückenwind in ihre nächste Aufgabe. Am Donnerstagabend (19 Uhr, Dyn) gastiert die Mannschaft von Trainer Anel Mahmutefendic beim Dessau-Roßlauer HV (11./26:28). Gegen die „Biber“ soll dabei die nächste Negativserie gestoppt werden.
2. Bundesliga Dessau-Roßlauer HV (11.) – HSC 2000 Coburg (7.)
Der bislang letzte Auswärtssieg des HSC datiert vom 21. Dezember 2024, als die Vestestädter mit 33:26 beim Aufsteiger TuS Ferndorf gewannen und sich zum Weihnachtsfest mit zwei Zählern beschenkten. Seitdem warten die Coburger in fremden Hallen aber auf einen doppelten Punktgewinn.
Schließlich wartet auf den HSC die nächste anspruchsvolle Aufgabe. Der DRHV um Trainer-Routinier Uwe Jungandreas (63), der nach dieser Saison den EHV Aue übernimmt und von Co-Trainer Vanja Radic ersetzt wird, kämpft noch um Punkte für den Klassenerhalt. „Dessau verteidigt sehr aggressiv und spielt im Angriff einfach, aber effektiv. Sie leben von ihrer Defensive und dem schnellen Umschaltspiel“, skizziert Mahmutefendic die Stärken des kommenden Gegners. Beste Torschützen bei den Gastgebern sind der Rückraumlinke Yannick Danneberg (111 Tore), Rechtsaußen Yannick-Marcos Pust (103) und Spielgestalter Vincent Bülow (95). Was gegen Hüttenberg kaum funktioniert hat, wird bei den „Bibern“ eine der Hauptaufgaben: Das Tempospiel des DRHV zu drosseln, denn Dessau-Roßlau gehört nach wie vor zu den schnellsten Mannschaften der Liga.
In den Toren von HSC und Dessau stehen zwei Meister ihres Fachs
Spannend ist auch der Blick zwischen die Pfosten beider Mannschaften, denn im Tor stehen zwei Meister ihres Fachs. Dessaus Philip Ambrosius hat mit 259 Paraden die meisten der Liga, Coburgs Petros Boukovinas folgt mit 246 auf Rang 3. Der Grieche war mit 13 Paraden beim Scheibenschießen gegen die Mittelhessen einer der Matchwinner, nachdem Fabian Apfel im Tor angefangen hatte. Wer diesmal den Kasten von Beginn an hütet, ließ sich Mahmutefendic nicht entlocken. „Wir haben zwei sehr gute Torhüter, die da sind, wenn die Mannschaft sie braucht. Wir haben in beide sehr viel Vertrauen.“ Auch in Sachen Startsieben ließ sich der Niederländer nicht in die Karten schauen. Gegen den TVH lief der HSC erst heiß, als Mahmutefendic korrigierend eingriff, eine offensive 3:2:1-Abwehr spielen ließ und nahezu die gesamte erste Sieben ausgetauscht hatte. Gut möglich, dass sich das in der Anfangsformation in Dessau bemerkbar machen wird.
Auch mit ein paar Tagen Abstand lässt das Spektakel gegen Hüttenberg Mahmutefendic beinahe ungläubig zurück. „Es gibt Spiele, bei denen man es sich nicht erklären kann, warum man gewonnen oder verloren hat – und es gibt Spiele, die gewinnt man einfach“, sagt der Niederländer. Der Sieg gegen den TVH dürfte in letztere Kategorie fallen, zumal der HSC trotz 15 Boukovinas-Paraden 38 Gegentore kassierte. Die Erfolgsfaktoren für Mahmutefendic waren vor allem „der Charakter und die Emotionen“, schließlich steckte seine Mannschaft einen Sechs-Tore-Rückstand weg.
Für den HSC-Trainer gehe es nun darum, das „Gefühl von Hüttenberg“ mitzunehmen. Die Abwehr des DRHV knacken, Torwart Ambrosius nicht ins Spiel kommen lassen und mit starkem Rückzugsverhalten das Umschaltspiel unterbinden – das soll das Rezept für Coburgs ersten Auswärtssieg seit Weihnachten sein. Der Zeitpunkt kurz vor Ostern wäre dafür perfekt.
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Bericht vom Coburger Tageblatt
Bild von Svenja Sommer