Eine Woche nach der 25-Jahr-Feier hatte der Coach des HSC 2000 Coburg, Anel Mahmutefendic, bei der HSG Nordhorn-Lingen die Marschroute Sieg vorgegeben, um in der Endabrechnung vielleicht auf den vierten Platz vorzustoßen. Daraus wird jedoch nichts. Denn Nordhorn hatte den längeren Atem und siegte nach engem Spielverlauf mit 35:32. Einig waren sich nahezu alle, dass Details diese Partie entschieden haben. Coburg hatte mehr Fehlwürfe, weniger Torhüterparaden und trotzdem bis zur 58. Minute eine Siegchance.
2. Handball-Bundesliga HSG Nordhorn-Lingen – HSC 2000 Coburg 35:32 (15:15)
Die Coburger brauchten, nicht zum ersten Mal, eine lange Anlaufzeit bis zum ersten Treffer. Die Aktionen wirkten zu hektisch, es fehlte die nötige Ruhe die Abwehr der Gastgeber auseinanderzuspielen. Lisac war der einzige, dem das in ersten acht Minuten gelang. Zudem war oft der Ex-Coburger Kristian van der Merwe im HSG-Tor Endstation. Da nutzte auch das gute Rückzugsverhalten nichts. Coburg lief drei Toren Rückstand hinterher.
Van der Merwe entschärfte mit seiner vierten Parade in weniger als zehn Minuten Spielzeit auch gegen den frei auf ihn zulaufenden Jesper Schmidt den Konter. Besser machte es Lisac wenig später beim nächsten Gegenstoß mit dem ersten Ausgleich für den HSC. Doch richtig ins Rollen kam Coburg nicht, wurde immer wieder von der HSG-Abwehr festgemacht.
Zwar ging Coburg zwischenzeitlich selbst in Führung, doch da im Angriff die Chancen nicht konsequent genutzt wurden, wendete Nordhorn wieder das Blatt. Probleme hatte die Coburger Abwehr mit Frieder Bandlow im rechten Rückraum und Elmar Erlingsson, die die Lücken nicht nur selbst nutzten, sondern auch immer wieder geschickt den Kreisläufer bedienten. Auf der anderen Seite spielte Coburg nun seine Überzahl aus, schaffte beim 13:14 die zweite Führung. Nordhorn probierte es danach mit dem siebten Feldspieler.
In der Auszeit drei Minuten vor dem Ende der ersten Halbzeit forderte Mahmutefendic, nochmals „drei Minuten konzentriert Vollgas“ zu geben. Eine erneute Zeitstrafe gegen Dettenthaler hatte Nordhorn nach dem 15:16 wieder in Führung gebracht, ehe das schon lange extrem körperbetonte Kreisabwehrspiel der Gastgeber ebenfalls mit einer Zeitstrafe geahndet wurde. Mit der erneuten Coburger Führung wurde es erst einmal nichts, da van der Merwe gegen Schmidt parierte. Als dann aber Fabian Apfel gegen Frieder Bandlow vom Siebenmeterstrich ebenfalls Sieger blieb und im nächsten Angriff der HSG-Angreifer ausrutschte und Jannes Krone ins leere Tor warf, war die erste Zwei-Tore-Führung der Coburger perfekt.
Die Gäste standen in der Abwehr nun zwar offensiver um den Spielfluss des Gegners zu unterbinden, was jedoch einige Eins-gegen-eins-Tore nach sich zog. Die Partie wogte hin und her (21:20, 22:23), beide Teams steigerten die Schlagzahl. Immer wieder beeindruckte Nordhorn mit der Übersicht zum freien Mitspieler unter druckvollem Spiel der HSC-Abwehr. Wenig später standen wieder die Keeper im Blickpunkt. Erst verhinderte van der Merwe einen Kempa-Treffer von Lisac, den darauffolgenden Konter entschärfte Apfel.
Kleinigkeiten entscheiden in der Schlussphase
Zu Beginn der Crunchtime steuerte die enge Partie aufgrund des bisherigen Spielverlaufs eigentlich auf ein Unentschieden zu. Nordhorn legte vor, Coburg zog nach. Bis Ossowski einen Pass in der Abwehr abfing, im Angriff dann aber den Ball den Gegner in die Arme spielte. Der Vorteil, selbst in Führung zu gehen, war dahin. Als 100 Sekunden vor dem Abpfiff Merlin Fuß erst an van der Merwe scheiterte, der Nachwurf am Lattenkreuz landete, nutzte Nordhorn die Option zur Zwei-Tore-Führung. Die HSG ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen.
Die Statistik zum Spiel
HSC 2000 Coburg: Boukovinas (7 Paraden), Apfel (2 Paraden); Menges, Dettenthaler (1), Bis (1), Fuß (6), Ossowski (5), Billek, Lisac (5), Krone (2), Knauer (1), L. Valkovskis, Röller (3), Schäffer, Schmidt (8/5)
HSG Nordhorn-Lingen: van der Merwe (12 Paraden, 1 Tor), Hemelt (0 Paraden); Bandlow (9), Jaeger (2), Stricker, Lux (3), Marschall (3), Sajenev (4), Lügering, Ruddat (4), Bock, Sokolic, Erlingsson (6), Pöhle (1), Bauer (2)
Schiedsrichter: Cesnik / Konrad
Zeistrafen: 5 (Ruddat, Bauer, Pöhle, Sokolic, Bandlow) – 6 (2 x Schmidt, 2 x Dettenthaler, L. Valkovskis, Röller)
Siebenmeter: 3/4 (Bandlow scheitert an Apfel) – 5/5
Spielfilm: 2:0 (6.), 2:1 (7.), 4:1 (8.), 4:4 (11.), 7:6 (14.), 7:7 (16.), 8:8 (17.), 8:9 (18.), 10:9 (20.), 12:10 (23.), 13:12 (26.), 13:13 (27.), 13:14 (28.), 15:15 – 15:16 (32.), 17:16 (33.), 17:19 (37.), 18:20 (38.), 20:20 (40.), 22:21 (41.), 22:23 (43.), 23:24 (44.), 25:25 (48.), 26:27 (50.), 28:27 (52.), 30:29 (54.), 31:31 (56.), 34:32 (59.), 35:32
Beste Spieler: Bandlow, Erlingsson – Fuß, Ossowski
Den gesamten Bericht findet ihr bei unserem Medienparter dem Coburger Tageblatt.
Alle Spiele der 2. Handball-Bundesliga live und auf Abruf bei Dyn.
Bericht vom Coburger Tageblatt
Bild von Bültmann