Die Sieges-Serie des HSC Coburg ist gerissen: Am Freitagabend unterlag der Handball-Zweitligist in Dresden beim HC Elbflorenz mit 28:35 (14:22) und kassierte nach zuvor drei Siegen am Stück wieder eine Niederlage – und das verdient.
2. Bundesliga HC Elbflorenz –HSC 2000 Coburg 35:28 (22:14)
Zwei formstarke Mannschaften standen sich in der Dresdner Ballsportarena gegenüber. Während der HSC drei Siege – darunter die Erfolge gegen die Spitzenmannschaften aus Hüttenberg und Balingen – aus den jüngsten drei Spielen landete, fuhr der HCE zwei Siege und ein Unentschieden ein. Allerdings drückte bei den Gastgebern zuletzt in heimische Halle der Schuh, denn der bislang letzte Sieg datierte vom 9. Februar. Entsprechend motiviert war die Mannschaft von Trainer André Harber, diese Negativserie zu beenden.
Harbers Gegenüber, HSC-Trainer Mahmutefendic, sah sich nach nicht einmal zehn Minuten gezwungen, seine erste Auszeit zu nehmen. Zu dieser Zeit hatte der HCE bereits vier Treffer zwischen sich und dem HSC gebracht (7:3, 8.). Die Coburger legten einen Fehlstart auf den modernen Dresdner Glasboden, weil sie defensiv keinen Zugriff und offensiv kaum Lösungen gefunden hatten. Dresden spielte zweimal Kreisläufer Oliver Seidler frei, die Rückraumachse um Timo Löser, Sebastian Greß und Julian Possehl ließ es aus der Distanz krachen und auch übers Tempospiel waren die Hausherren gefährlich.
Am anderen Ende des Feldes hatte der HSC große Probleme gegen die starke Dresdner Abwehr. Die agierte punktuell offensiv gegen die „Halben“ Pavels Valkovskis und Merlin Fuß, vor allem aber äußerst aggressiv und beweglich. Die Folgen waren viele verzweifelte oder schlecht vorbereitete Würfe der Coburger. Das Problem nach Mahmutefendic’ Auszeit: Es wurde nicht besser – im Gegenteil. Dresden stellte nach nur elf Minuten auf plus sechs (9:3). Nach nur 15 Minuten drohte dem HSC, das Spiel frühzeitig zu entgleiten (5:12).
Mahmutefendic reagierte auch personell und brachte unter anderem Torwart Fabian Apfel für Petros Boukovinas. Doch wie der Grieche hatte es auch das Eigengewächs schwer, sich in Szene zu setzen. Zu schwach war die Unterstützung seiner Vorderleute, zu stark das Angriffsspiel der Dresdner. Ungemein spielfreudig schaffte es der HCE immer wieder, einen Mann frei zu spielen und vollstreckte zudem auch noch hochprozentig.
Nach nur 25 Minuten nahm der Niederländer bereits seine zweite Auszeit. „Das ist nicht unsere beste Leistung“, stellte Mahmutefendic zurecht fest, forderte eine ordentliche Portion Emotionen seiner Jungs und stellte auf eine offensive 3:2:1-Abwehr um. Allerdings wussten die Dresdner, auch diese Formation auseinanderzuspielen und gingen mit einer 22:14-Führung in die Halbzeitpause.
Aus dieser kamen die Gäste zwar verbessert, aber in den so wichtigen ersten Minuten nach Wiederbeginn machten die Gastgeber dem HSC keine Hoffnungen auf ein Comeback (25:18, 38.). Der HCE hielt seinen Vorsprung konstant bei sechs bis acht Toren und zu oft durften sich die Dresdner Rückraumschützen – wie etwa Greß beim 26:18 – über freies Geleit freuen. Es war Torwart Apfel zu verdanken, dass Coburg nicht noch deutlicher im Hintertreffen lag.
Und in der Offensive war es vor allem Kapitän Fuß, der voranging. Eine Aufholjagd deutete sich aber zunächst nicht an. Doch das sollte sich ändern.
Denn: Coburg nutzte zwei, drei starke Abwehrsequenzen, um auf 25:29 (48.) zu verkürzen. Die Coburger bewiesen zwar Moral und steckten nicht auf, die Leistungssteigerung während des zweiten Durchgangs reichte aber nicht, um Dresden noch einmal ernsthaft in Gefahr zu bringen. Spätestens mit dem 33:27 (57.) durch den fehlerfreien Seidler war die Partie entschieden.
Letztlich gewannen die Hausherren deutlich mit 35:28. „Wir verpennen die ersten 15 Minuten komplett, stellen keine Abwehr und tun uns im Angriff extrem schwer“, haderte HSC-Kapitän Merlin Fuß nach dem Spiel am Dyn-Mikrofon. „Wir haben alles gegeben, da muss ich meine Mannschaft loben, aber minus acht kriegst du in Dresden nicht wieder geholt“, spielte Fuß auf den deutlichen Halbzeitrückstand an.
Nach der Länderspielpause geht es für den HSC am Samstag, 17. Mai, mit einem Heimspiel gegen die Eulen Ludwigshafen weiter – und diese Partie ist ein besonderes. Der HSC hat den Spieltag zum Jubiläumsspieltag ausgerufen und feiert sein 25-jähriges Bestehen mit – und dann sollen auch wieder zwei Punkte eingefahren werden.
Die Statistik zum Spiel
HC Elbflorenz: Mallwitz (8 Paraden), Cantegrel (5 Paraden) – Wucherpfennig (3), Dierberg (2), Klepp, Pehlivan (4), Stavast (2), Greß (5), Stoyke, Döbler (1), Dutschke, Thümmler (1), Possehl (3), Löser (7), Seidler (7)
HSC 2000 Coburg: Boukovinas (3 Paraden), Apfel (5 Paraden) – Menges, Dettenthaler, Bis (4), Fuß (6), Ossowski, Billek (2/1), Lisac (2), Krone, Helmersson (4), Knauer (1), P. Valkovskis (6), Röller (1), Schäffer, Schmidt (2)
Schiedsrichter: Jaros (Waldstetten) / Thrun (Lauterstein)
Zeitstrafen: 4 – 3 (2x Seidler, Thümmler, Possehl – Lisac, Röller, Schäffer)
Siebenmeter: / – 1/2 (Schmidt verwirft einmal, Billek trifft einmal)
Spielfilm: 2:0 (2.), 7:3 (8.), 9:3 (11.), 12:5 (15.), 13:7 (19.), 15:10 (22.), 18:11 (26.), 21:13 (28.), 22:14 (30.), 24:16 (36.), 26:19 (40.), 28:22 (46.), 29:25 (48.), 30:26 (51.), 32:27 (55.), 35:28 (60.)
Beste Spieler: Greß, Seidler – Fuß, Bis
Den gesamten Bericht findet ihr bei unserem Medienparter dem Coburger Tageblatt.
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Bericht vom Coburger Tageblatt
Bild von Stephanie Fleischer