Heimspielauftakt für den HSC 2000 Coburg – und was für einer: Am Freitagabend (19.30 Uhr) empfängt der Handball-Zweitligist im ersten Heimspiel der neuen Saison den TV Großwallstadt zum Derby in der heimischen HUK-COBURG arena. Die Vestestädter wollen nicht nur nach der Auftaktniederlage beim VfL Lübeck-Schwartau (29:30) den ersten Saisonsieg holen, sondern auch den Grundstein für eine bessere Heimbilanz legen. Denn: In der vergangenen Saison gewann der HSC nur sieben seiner 19 Heimspiele. Mit dem unterfränkischen Traditionsverein kommt aber ein Klub, der für Experten als Geheimtipp auf die vorderen Plätze gilt.

2.Bundesliga HSC 2000 Coburg (11.) – TV Großwallstadt (3.)

Am ersten Spieltag bestätigte der TVG die Erwartungen. Gegen die Überraschungsmannschaft der vergangenen Saison, den Dessau-Roßlauer HV, gewann Großwallstadt mit 36:31. Entsprechend hat Jan Gorr, Trainer und Geschäftsführer des HSC, die Unterfranken auf dem Zettel. „Großwallstadt hat mittlerweile zwei gleichwertige Reihen und kann ohne Qualitätsverlust wechseln. Und mit Petros Boukovinas sowie Jan Steffen Minerva haben sie ein starkes Torhütergespann“, sagt Gorr über den kommenden Gegner. Der Grieche Boukovinas war in der vergangenen Saison mit 376 Paraden der beste Schlussmann der Liga. Großwallstadts neue Breite im Kader wurde zum Auftakt sichtbar.

Trainer-Fuchs Michael Roth, der vor der Saison nach 14 Jahren zum TVG zurückkehrte, ließ in den letzten 20 Spielminuten die vermeintlich zweite Reihe spielen – mit Erfolg. „Mit Finn Wullenweber und Neuzugang Stefan Salger hat Großwallstadt zwei Shooter im Rückraum. Sie haben aber auch mit Mario Stark, Kuno Schauer oder Frieder Bandlow Spieler, die eher über das Eins-gegen-eins kommen“, hat Gorr einen flexiblen Großwallstadter Angriff ausgemacht. Auf diesen muss sich der HSC einstellen, wenn er im Derby die ersten Punkte der Saison holen möchte. Gorr fordert: „Wir brauchen in der Abwehr die nötige Konsequenz.“ Bei der Niederlage in Lübeck habe seine Mannschaft Probleme mit dem geduldigen Spiel des VfL gehabt und so manche Lücken im Deckungsverbund offenbart. Auf der anderen Seite des Feldes möchte der 45-jährige Mittelhesse auch bei seiner Mannschaft jene Geduld sehen. „Das steigert die Chancen auf qualitativ gute Einwurfmöglichkeiten.“ Und das war letztlich auch ein Punkt, warum die Coburger einmal mehr mit leeren Händen von der Ostsee nach Oberfranken fuhren. „Wir haben ein gutes Auswärtsspiel gemacht, es aber verpasst, in den entscheidenden Phasen den Gegner zu distanzieren.“

Wenige Sekunden vor dem Spielende hatte Felix Jaeger die Chance, einen Punkt zu sichern – aber VfL-Torwart Dennis Klockmann entschärfte den Versuch. „Felix hat ein starkes Spiel gemacht. Die Aktion war toll, aber leider hat der Torwart mit etwas Glück den Ball gehalten“, sagt Gorr. Mit sieben Treffern war Felix Jaeger nach Florian Billek bester HSC-Torschütze in der „Hansehölle“. Auf den Zwillingsbruder von Max Jaeger wird im linken Rückraum auch gegen Großwallstadt die Hauptverantwortung lasten, denn der Einsatz von Fynn Herzig (muskuläre Probleme) ist weiter mehr als fraglich. Das gilt auch für Tumi Steinn Runarsson.

Der talentierte Spielmacher habe sich am Mittwochmorgen krank abgemeldet. Ob der Isländer bis Freitagabend spielfähig ist, ist offen.  Zudem ist der Einsatz von Kreisläufer Bartlomiej Bis nach einer Blessur im Mittwochstraining fraglich. Besser sieht es hingegen bei Merlin Fuß aus. Der Rückraumrechte kränkelte zuletzt ebenfalls und fuhr nur als punktuelle Entlastung für Jakob Knauer mit. Gegen Großwallstadt könnte es für eine längere Einsatzzeit reichen.

Die Aufgebote:

HSC 2000 Coburg: van der Merwe, Apfel – Runarsson (?), M. Jaeger, Dettenthaler, Bis (?), Glatthard, Fuß (?), Ossowski, Billek, Herzig (?), Krone, Knauer, Valkovskis, Schäffer, Obranovic, F. Jaeger

Trainer: Gorr

TV Großwallstadt: Boukovinas, Minerva – Salger, Klenk, Eisenträger, Bandlow, Schauer, Bicer, Strakeljahn, Redkyn, Wullenweber, Corak, Mohr, Stark, Kammlodt, Schalles

Trainer: Roth

Schiedsrichter: Hörath (Zirndorf) / Hofmann (Bamberg)

Den gesamten Bericht findet ihr bei unserem Medienparter dem Coburger Tageblatt.

Bericht von Coburger Tageblatt

Bild von Svenja Stache