Nach 19 Spieltagen in weniger als vier Monaten in der Saison 2023/24 neigt sich das Handball-Jahr in der 2. Bundesliga dem Ende entgegen. Doch bevor die meisten Akteure in die wohlverdiente Pause gehen können, sind alle Teams nochmals in zwei Rückrunden-Partien gefordert. Der 18. Spieltag ist zweigeteilt, findet am Freitag und Samstag statt, am zweiten Weihnachtsfeiertag ist die gesamte Liga im Einsatz.

Der HSC 2000 Coburg als Tabellenvierter (21:13 Punkte) erwartet zunächst den Tabellenzwölften VfL Lübeck-Schwartau (15:19), ehe es am Dienstag zum TV Großwallstadt (8., 18:14) geht. Die Lübecker kommen ziemlich angeschlagen nach Coburg, haben sie in der vergangenen Woche bei TuSEM Essen eine deftige 19:31-Klatsche einstecken müssen. Bereits nach sieben Minuten sah sich deren Coach David Röhrig zur Auszeit gezwungen, doch sein Team fand nie richtig ins Spiel. Eigentlich ist der VfL für guten Offensivhandball bekannt, doch diesen machte die Essener Deckung zunichte. Ein Ansatzpunkt auch für den HSC? „Lübeck ist grundsätzlich eine spielstarke Mannschaft. Wir werden sie nicht an ihrem letzten Auftritt in Essen messen. Die sind ja eines der heimstärksten Teams der Liga“, urteilt Gorr über die Lübecker.

Die Lübecker hatten allerdings nicht nur einen, sondern einige Ausreißer nach unten. Gegen Minden, in Bietigheim und Hüttenberg setzte es hohe Niederlagen. Dem gegenüber stehen aber Erfolge gegen den HC Elbflorenz und in Nettelstedt-Lübbecke. Auch beim Tabellenzweiten in Potsdam gab es nur eine ganz knappe Niederlage. Der VfL Lübeck-Schwartau ist also wie eine Wundertüte. Es wird interessant, wie sie sich in Coburg präsentieren.

Im Hinspiel gab es für den HSC eine bittere 29:30-Niederlage. Einmal mehr war Torwart Dennis Klockmann zu oft Endstation für die Würfe der Coburger. Es gilt für den HSC also noch eine offene Rechnung zu begleichen. In Essen vergangene Woche fehlte Klockmann krankheitsbedingt, der erfolgreichste Werfer Jan-Eric Speckmann war aufgrund einer Verletzung nicht dabei.

Viel Ruhe bleibt den HSC-Spielern nach der Lübeck-Partie nicht. „Am 1. Weihnachtsfeiertag gibt es ein ordentliches Abschlusstraining vor der Partie beim TV Großwallstadt“, gibt Gorr die Marschrichtung für wenig besinnliche Festtage vor. „Wir haben ja nur ein ganz kurzes Zeitfenster.“

Dann wird er sich auch aktuell über den Gegner, der am Samstag beim Dessau-Roßlauer HV gastiert, informiert haben. Das ist derzeit gar nicht so einfach. Denn das Gastspiel der Unterfranken am vergangenen Freitag beim EHV Aue wurde wegen zu vieler erkrankter und verletzter Spieler abgesagt. Eine Woche zuvor gegen Nettelstedt musste schon Geschäftsführer Michael Spatz reaktiviert werden. Gorr rechnet jedoch damit, dass der Altmeister seine Verletzten und Krankenmisere bis zum Aufeinandertreffen einigermaßen überwunden hat.

Erstmalig werden die Coburger in der Untermainhalle auf einem Glasboden spielen, der im Sommer vom verantwortlichen Hallenbetreiber, dem Landkreis Miltenberg, eingebaut wurde. Der TVG spart sich damit den zeitaufwendigen Auf- und Abbau des Hallenbodens, da die (Handball-)LED-Linien auf Knopfdruck unter der Glasoberfläche aktiviert werden. Personell will Jan Gorr, wenn nicht etwas Kurzfristiges dazwischenkommt, in beiden Partien die gleiche Mannschaft aufbieten wie am vergangenen Wochenende. Beendet ist das Handball-Jahr in jedem Fall für Fynn Herzig, der sich einem Eingriff am Knie unterziehen musste.

Zum Auftakt im neuen Jahr geht es am 9. Februar 2024 für die Coburger gegen den VfL Eintracht Hagen. Auch da sind gleich zwei offene Rechnungen zu begleichen. Denn das Team von Jan Gorr verlor nicht nur das Hinspiel, sondern scheiterte wenig später auch im DHB-Pokal bei den Hagenern.

Die Aufgebote

HSC 2000 Coburg: van der Merwe, Apfel – Runarsson, M. Jaeger, Dettenthaler, Bis, Glatthard, Fuß, Ossowski, Billek, Krone, Knauer, Schäffer, Obranovic, F. Jaeger

Trainer: Gorr

VfL Lübeck-Schwartau: Dreyer, Conrad – Östenberg, Leitz, Hagedorn, Löfström, Skorupa, Blaauw, Benitez, Krause, Schrader, Kretschmer, Nickelsen, Geenen, Bruhn. Trainer: Röhrig

Schiedsrichter: Thomas Hörath / Timo Hofmann

TV Großwallstadt: Boukovinas, Minerva – Spatz, Klenk, Eisenträger, Bandlow, Schauer, Bicer, Konstantin, Corak, Mohr, Stark, Schalles

Trainer: Roth

Schiedsrichterinnen: Katharina Heinz / Sonja Lenhardt

Den gesamten Bericht findet ihr bei unserem Medienparter dem Coburger Tageblatt.

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Bericht von Coburger Tageblatt

Bild von Svenja Stache