Der Mittwochabend in der englischen Woche war für den HSC 2000 Coburg nicht von Erfolg gekrönt: Die Mannschaft von Trainer Jan Gorr unterlag beim HC Elbflorenz mit 25:28 (14:14) und kassierte damit ihre vierte Auswärtsniederlage in der laufenden Saison der 2. Handball-Bundesliga.

2. Bundesliga HC Elbflorenz – HSC 2000 Coburg 28:25 (14:14)

HSC-Trainer Gorr wartete zu Beginn der Partie mit einer Überraschung auf: Auf Rechtsaußen startete nicht wie gewohnt Platzhirsch Florian Billek, sondern Jannes Krone, der in den ersten 30 Minuten zum auffälligsten Coburger avancierte. Der 26-Jährige verwandelte seine ersten fünf Versuche mit traumwandlerischer Sicherheit, ließ dafür aber in der Schlussphase der ersten Hälfte einen Siebenmeter liegen.

Zunächst waren es allerdings die Dresdner, die den Takt vorgaben. Im Angriff waren die Gastgeber effizient, in der Abwehr packten sie beherzt zu. So wurde beispielsweise Bartlomiej Bis am Kreis immer wieder gedoppelt. Die Coburger taten sich offensiv dagegen schwer, benötigten im Positionsspiel zu lange, um eine klare Entscheidung zu treffen.

So dauerte es sieben Minuten, bis Max Jaeger den zweiten HSC-Treffer erzielte (2:4). Mehr als drei Tore gerieten die Coburger jedoch nicht in Rückstand, da die Dresdner nicht fehlerfrei blieben und die HSC-Abwehr sich zu steigern wusste. Das lag vor allem daran, dass ein Halbverteidiger immer wieder aus der Deckung herausrückte, um den ballführenden Dresdner unter Druck zu setzen.

Für Nils Kretschmer war die Partie nach einem Schlag ins Gesicht gegen Arkadiusz Ossowski frühzeitig beendet (21.). Eine nachvollziehbare Entscheidung. Allerdings machte das Gorr-Team aus seinen Überzahlsituationen viel zu wenig. Anstatt in diesen Phasen Tore zu erzielen, standen Fehlwürfe und Offensivfouls an der Tagesordnung. Dafür funktionierte das Umschaltspiel – dank Krone – auf Coburger Seite hervorragend.

Mit drei Toren in Folge drehten die Gäste die Partie und gingen durch Felix Jaeger erstmals in Führung (7:8, 16.). Nach einem Ballgewinn bescherte Krone dem HSC im Schnellangriff erstmals einen Zwei-Tore-Vorsprung (8:10, 18.). In dieser Phase schien es zu laufen: Ein Kempa-Tor von Elbflorenz beantworteten die Coburger ebenso sehenswert auf dieselbe Weise. Die Dresdner ließen sich allerdings nicht abschütteln.

Max Jaeger brachte den HSC neun Sekunden vor der Halbzeit in Front, doch ein unnötiges Foul inklusive Zeitstrafe gegen Fynn Herzig brachte Dresden einen Siebenmeter ein, den der Ex-Coburger Lukas Wucherpfennig zum 14:14-Pausenstand einnetzte.

Den zweiten Abschnitt starteten die Coburger nicht nur in Unterzahl, sondern auch mit Billek, der Krone ersetzte. Das Spiel wurde nun etwas langsamer und hatte nicht mehr ganz das hohe Tempo wie im ersten Durchgang. Das Überzahlspiel blieb beim HSC die Achillesferse. Anstatt sich beim Stand von 17:15 für Dresden weiter heranzukämpfen, unterliefen den Gästen erneut vermeidbare Fehler.

Gorr ließ zunächst laufen, musste aber dann doch die Auszeit nehmen. „Wir belohnen uns nicht für viel Energie, die wir reinstecken“, sagte Gorr. „Hinten müssen wir konsequent sein.“ Es wurde allerdings nicht besser. Im Gegenteil: Aus der Auszeit heraus scheiterte Billek mit seinem Siebenmeter-Heber an Mallwitz. Weil die Dresdner zudem in der Abwehr zulegten, konnten es sich diese erlauben, nicht ihr bestes Offensivspiel zeigen zu müssen.

In die Schlussphase starteten beide Teams mit einigen Fehlwürfen. So hatte der Dresdner Vorsprung von vier Toren weiter Bestand (51.). Bitter aus Coburger Sicht: Nach Zeitstrafen gegen Andrej Obranovic und Bis waren sie auf einmal in doppelter Unterzahl. Bei noch sieben Minuten auf der Uhr stellte der HC Elbflorenz auf 25:20 – die Vorentscheidung.

Auch eine letzte Auszeit von Gorr nützte nichts. Der HSC schaffte es nicht mehr, die Wende einzuleiten. Zwar kamen die Coburger dank einer offensiven Deckung eine halbe Minute vor Schluss noch einmal auf zwei Tore heran, doch die Dresdner waren zu clever, als dass sie ihren Vorsprung verspielten.

Die Statistik

HC Elbflorenz: Noack (1 Parade), Mallwitz (11 Paraden), Mohs –  Wucherpfennig (6), Greilich, Dierberg (5), Dumcius (3), Pehlivan (2), Kretschmer (2), Stavast (3), Greß (1), Klepp, Dobler, Thümmler (3), Possehl, Seidler (3)

HSC 2000 Coburg:  van der Merwe (9 Paraden), Eggert – M. Jaeger (5), Bis, Glatthard,  Obranovic, Ossowski (2), Krone (6), Knauer (1), P. Valkovskis, Schäffer(1),     Billek (2/1), Fuß (1), F. Jaeger (6), Herzig (1), Dettenthaler

Schiedsrichter: Martin Thöne / Marijo Zupanovic 

Zeitstrafen: 7 (2x Pehlivan, Thümmler, Stavast, Kretschmer, Possehl, Dumcius) – 5 (Knauer, Herzig, Schäffer, Obranovic, Bis) 

Rote Karten: Kretschmer (21.) / –

Siebenmeter: 1/1  –  1/3 (Krone scheitert an Mallwitz, Billek scheitert an Mallwitz)Spielfilm: 2:1 (2.), 4:1 (5.), 5:2 (8.), 6:5 (11.), 7:7 (14.), 8:8 (16.), 9:11 (19.), 10:11 (22.), 11:11 (24.), 12:12 (26.), 13:13 (28.), 14:14 (30.), 16:15 (34.), 17:15 (38.), 18:16 (40.), 20:16   (42.),   20:18 (44.),22:18 (46.), 23:19 (47.), 24:20 (52.), 25:21 (54.), 26:22 (57.), 28:25 

Zuschauer: 1057

Beste Spieler: Wucherpfennig, Mallwitz – Krone, F. Jaeger

Den gesamten Bericht findet ihr bei unserem Medienparter dem Coburger Tageblatt.

Bericht von Coburger Tageblatt

Bild von Iris Bilek