Noch zwei Spiele, dann ist die Spielzeit 2022/2023 für die Zweitliga-Handballer des HSC 2000 Coburg Geschichte. Nach der ebenso knappen wie unglücklichen 27:28-Niederlage gegen den Dessau-Roßlauer HSV gastiert die Mannschaft von Interimstrainer und Geschäftsführer Jan Gorr (11./35:37 Punkte) am Sonntag (17.30 Uhr) in Düsseldorf beim ukrainischen Gast-Starter HC Motor Zaporizhzhia (17./24:48). In der bereinigten Tabelle ohne Zaporizhzhia liegt der HSC mit 35:35 Punkten auf Rang 10. In Düsseldorf kommt es am Sonntag zu einer ungewöhnlichen Konstellation.

2.Bundesliga HC Motor Zaporizhzhia (17.) – HSC 2000 Coburg (11.)

Normalerweise trägt der HC Motor seine Spiele im Düsseldorfer Castello aus. Für das letzte Heimspiel der Saison zieht Zaporizhzhia aber in den 11.000 Zuschauer fassenden PSD Bank Dome. Und dort treffen zuvor um 14.05 Uhr die Bundesligisten Bergischer HC und THW Kiel aufeinander. Teil einer Kieler Meister-Part werden die Vestestädter aber nicht, da der SC Magdeburg sein Auswärtsspiel am Donnerstagabend bei GWD Minden gewonnen und die Ostwestfalen damit zu einem kommenden Coburger Ligakonkurrenten gemacht hat. 

Weitere Pflichtspiele mit dem HC Motor wird es für den HSC erst einmal nicht geben. Das zweite Liga-Spiel der Coburger gegen die Ukrainer wird auch das letzte sein, denn Zaporizhzhia wird in der kommenden Saison trotz des anhaltenden Krieges nicht in der 2. Bundesliga antreten. „Dieses geschichtsträchtige und einzigartige Engagement wird auslaufen“, teilte ein Sprecher der Handball-Bundesliga (HBL) auf Anfrage des Online-Portals „handball-world“ mit.

Für HSC-Trainer Jan Gorr war der Start des HC Motor in Liga 2 eine Bereicherung: „Über allem stand ja die Solidarität und es war schön zu sehen, wie die Handball-Familie den Verein unterstützt hat.“ Gegen den HSC Coburg wird der Klub von der Stadt Düsseldorf und der HBL verabschiedet. „Das macht das Spiel zu einem besonderen und wir freuen uns, dabei sein zu können“, sagt Gorr.  Wie es mit dem HC Motor in der kommenden Saison weitergeht, ist derzeit noch unklar.

Das „Main-Echo“ berichtete, dass sich der Klub im Westen der Ukraine niederlassen und in der ersten slowakischen Liga antreten könnte. Auch ein Start in der ersten polnischen Liga stand zuletzt im Raum. Theoretisch könnte Zaporizhzhia auch in die heimische Liga zurückkehren, denn der Spielbetrieb dort läuft trotz des Krieges weiter – zumindest im Westen und in der Mitte des Landes.  Zwar geht das Spiel gegen Zaporizhzhia nicht in die offizielle Wertung ein, der HSC gehe das Spiel aber an wie jedes andere auch – und er reist bereits am Samstag nach Düsseldorf.

Gorr werde die Partie nutzen, um „das eine oder andere zu testen und Spielern, die zuletzt weniger gespielt haben, mehr Einsatzzeit zu geben“. Für den Coburger Trainer, der mit unverändertem Kader nach Düsseldorf fährt, gibt es aber keinen Grund, ob des letztlich sportlich bedeutungslosen Spiels „locker zu lassen“.

„Wir haben noch zwei Spiele, in denen wir uns bestmöglich präsentieren und gewinnen wollen“, stellt Gorr klar. Schließlich steht am kommenden Mittwoch das letzte Saisonspiel an, wenn der ThSV Eisenach zum fränkisch-thüringischen Derby nach Coburg kommt. Für die Wartburgstädter könnte es – je nach Verlauf des kommenden Spieltags – am letzten Spieltag der Saison um den Aufstieg in die Bundesliga gehen. Der ThSV liefert sich mit Dessau-Roßlau einen Zweikampf um Platz 2 und hat den Aufstieg in der eigenen Hand. Der HSC könnte aber noch zum Zünglein an der Waage in Sachen Bundesliga-Aufstieg werden.

Im Unterhaus wird es in der kommenden Runde eine Änderung geben: Nach dem Weggang der Ukrainer wird die Saison 2023/2024 in der Regelstärke von 18 Mannschaften absolviert, da neben Zaporizhzhia die Absteiger Wölfe Würzburg, HC Empor Rostock und HSG Konstanz die Liga verlassen, aber mit dem EHV Aue und dem TuS Vinnhorst nur zwei Aufsteiger aus der 3. Liga nach oben kommen. Die Reduzierung der Liga war bereits 2017 beschlossen worden, nun wird sie kommen.

Die Aufgebote:

HC Motor Zaporizhzhia: Komok, Budko – Kubatko, Blyzniuk, Scherbyna, A. Kasai, Denysov, Osadchyi, Turchenko, Molina, Kravchenko, Tomashevskyi, Horovyi, Onufriienko, Horiha, Kasai, Tiutiunnyk

Trainer: Savukynas

HSC 2000 Coburg: van der Merwe, Jochens, Apfel – Runarsson, M. Jaeger, Dettenthaler, Bis, Fuß, Ossowski, Billek, Herzig, Krone, Knauer, Schäffer, F. Jaeger, Schröder

Trainer: Gorr

Schiedsrichter: Matthias und Sebastian Klinke (Bordesholm)

Den gesamten Bericht findet ihr bei unserem Medienparter dem Coburger Tageblatt.

Bericht von Coburger Tageblatt

Bild von Svenja Stache