Wenig Kampf, wenig Mentalität, wenig spielerische Finesse: Der jüngste Auftritt des HSC 2000 Coburg bei der SG BBM Bietigheim (22:29) war ein Rückschritt. Durfte sich der Handball-Zweitligist in den drei Spielen zuvor noch eine aufsteigende Tendenz bescheinigen lassen, blieb die Mannschaft von Trainer Brian Ankersen bei dessen Ex-Klub vieles schuldig – vor allem im Angriff und in Sachen Körpersprache.

Mit der zehnten Saisonniederlage haben es die Vestestädter auch verpasst, an Bietigheim vorbeizuziehen und in der Tabelle etwas näher an das formulierte Saisonziel – das erste Tabellendrittel – heranzurücken. Die gute Nachricht: Bereits am Samstag (19.30 Uhr) hat der HSC (10./20:22 Punkte) im Heimspiel gegen den VfL Potsdam (7./24:18) die Möglichkeit, eine Reaktion zu zeigen.

2.Bundesliga HSC 2000 Coburg (10.) – VfL Potsdam (7.)

„Wir haben im Angriff keinen Zugriff bekommen und es haben die Tiefe und die volle Konsequenz, dahin zu gehen, wo es weh tut, gefehlt.“ Einen Tag nach der dürftigen Vorstellung klingt bei HSC-Trainer Ankersen noch hörbar die Enttäuschung über die Leistung seiner Mannschaft durch. Aber: „Es bringt ja nichts, wir müssen nach vorne schauen.“ Nur neun Treffer erzielte der HSC im ersten Durchgang, weil er reihenweise an SG-Torwart Fredrik Genz (19 Paraden) scheiterte und sich an der starken Bietigheimer Abwehr in Eins-gegen-eins-Situationen aufrieb.

„Wir wussten, dass Bietigheim eine ,Hilfs-Abwehr’ spielt und immer wieder doppelt. Aber wir haben nicht beweglich genug gespielt und den Ball nicht zu den Mitspielern bekommen“, analysierte Ankersen das stockende Offensivspiel seiner Mannschaft.   Zudem habe sein Team – vor allem die Leistungsträger – zu früh die Köpfe hängen lassen. Da nutzte es auch wenig, dass die Coburger selbst eine akzeptable Verteidigung stellten und die Torhüter Fabian Apfel (7 Paraden) und Jan Jochens (6 Paraden) gut im Spiel waren. Was den 34-jährigen Dänen aber vor allem wurmte, war die fehlende Mentalität: „Ohne Viktor Glatthard und Florian Billek haben wir nur noch Jan Schäffer und Andreas Schröder, die Lautsprecher sind und die Mannschaft mitreißen können.“

Gegen den von Bob Hanning trainierten Aufsteiger aus Potsdam möchte Ankersen ein „anderes Gesicht“ seiner Mannschaft sehen – und legt bewusst den Fokus auf das eigene Spiel. „Es geht nicht so sehr darum, mit welcher Taktik Potsdam spielt. Wir müssen auf uns schauen.“ Grundlegend sei der VfL, der mit dem Bundesligisten Füchse Berlin kooperiert und über eine ebenso junge wie hochveranlagte Mannschaft verfügt, aber ein Team, das viel in Kleingruppen agiere. Zuletzt drehte der VfL in Ludwigshafen einen Sieben-Tore-Rückstand in eine Drei-Tore-Führung und trennte sich letztlich von den „Eulen“ mit einem 34:34-Unentschieden.

Die Aufgebote:

HSC 2000 Coburg: Jochens, Apfel – Preller, Runarsson, M. Jaeger, Dettenthaler, Bis, Mund, Fuß, Ossowski, Billek (?), Herzig, Krone (?), Knauer, Schäffer, Schröder

Trainer: Ankersen

VfL Potsdam: Ludwig, Voncina, Ferjan – Hansson, Beneke, Thiele, Nowak, Grüner, Akakpo, Urios Gonzales, Fuhrmann, Günther, Sauter, Kühn, Langhoff, Kraus

Trainer: Hanning

Schiedsrichter: Hehn / Mayer (beide Pfullingen)

Den gesamten Bericht findet ihr bei unserem Medienparter dem Coburger Tageblatt.

Bericht von Coburger Tageblatt

Bild von Svenja Stache