Konstantin Poltrum hat zwischen 2018 und 2021 insgesamt 94 Spiele für den HSC 2000 Coburg bestritten und ist im Sommer zur SG BBM Bietigheim gewechselt. Heute wird er nun erstmals im Trikot seiner neuen Mannschaft in der HUK COBURG arena auflaufen. Gerd Nußpickel unterhielt sich im Vorfeld der Partie mit dem 27 – jährigen Torhüter.

Konsti, du wirst am Sonntag mit deinem aktuellen Verein SG BBM Bietigheim zu Gast in der HUK COBURG arena sein. Freust du dich schon auf das Wiedersehen mit den Coburger Fans?

Da wir die letzte Saison fast gänzlich ohne Zuschauer spielen mussten, freue ich mich umso mehr auf die Coburger Fans, ja!

Du hast ja damals auch familiäre und Studien – Gründe als wichtige Argumente für deinen Wechsel nach Baden – Württemberg genannt. Haben sich diesbezüglich deine Hoffnungen und Erwartungen bisher erfüllt?

Bisher haben sich meine Erwartungen diesbezüglich erfüllt. Man muss natürlich dazu sagen, dass ich meine sportlichen Ambitionen nicht komplett über Bord geworfen habe. Aber ich konnte bisher so wie gewünscht alle Faktoren gut vereinen.

Kommen wir zum sportlichen: Bist du schon richtig angekommen in deinem neuen Verein, in deinem neuen Team? Wie bist du in Bietigheim aufgenommen worden?

Ich denke und hoffe, dass ich menschlich im Team und im Verein angekommen bin. Das fällt mir meist nicht so schwer. Die Mannschaft und das Umfeld machen es einem auch super leicht.

Deine neue Mannschaft hatte ja in den ersten Spielen auch einige Probleme, kam zuletzt aber immer besser in Schwung. Wie zufrieden seid ihr mit dem bisherigen Saisonverlauf? Wie schätzt du deine eigenen Leistungen bisher ein?

Wir hadern natürlich mit der ein oder anderen Niederlage, gerade am Anfang. Aber das gehört dazu und ist auch aufgearbeitet worden. Die Saison ist noch jung und es liegt noch viel vor uns, weswegen mannschaftlich der Blick und der Fokus immer auf das nächste Spiel gerichtet ist.

Für mich persönlich läuft es noch nicht ganz so rund. Wir haben ein neues Abwehrsystem eingeführt und auch dieser Prozess benötigt Zeit. Leider konnte ich der Mannschaft noch nicht in dem Ausmaß helfen, wie ich das eigentlich von mir erwarte.

Ganz und gar nicht zufrieden mit der bisherigen Saison ist man beim HSC 2000 Coburg, was letztlich sogar zu einem Trainerwechsel führte. Hat dich dieser schlechte Saisonstart des HSC auch überrascht?

Ich hatte mir vorher über das Abschneiden des ersten Viertels der Saison keine Gedanken gemacht, deswegen kann ich nicht sagen, ob ich überrascht bin. Ich glaube, als Absteiger ist es oft schwierig, den herrschenden Erwartungen gerecht zu werden. Wenn man sich dazu noch das „Haifischbecken“ 2. Liga anschaut, sind die Ergebnisse durchaus erklärbar. Klar ist aber auch, dass der HSC sportlich andere Ambitionen verfolgt, als es der Tabellenstand wiederspiegelt. 

Auch die SG BBM Bietigheim hat in dieser Spielzeit einen neuen Trainer.  Iker Romero hat bekanntlich zu seiner aktiven Zeit mit der spanischen Nationalmannschaft und dem FC Barcelona zahlreiche Erfolge feiern können, ist jetzt aber zum ersten Mal als Cheftrainer tätig. Wie erlebst du ihn als Trainer, was zeichnet ihn besonders aus?

Ich erlebe ihn erstmal, trotz seiner Erfolge, als einen sehr bodenständigen, loyalen, aufgeschlossenen und klaren Typ. Das macht ihn für mich menschlich sehr wertvoll. Handballerisch braucht man Iker Romero aus meiner Sicht nichts mehr vormachen und für seine erste hauptamtliche Trainerstation macht er das schon gut! Als Trainer zeichnet ihn ein starkes Temperament, eine gewisse Raffinesse und akribische harte Arbeit aus.

Es gibt ja im Vorfeld der Partie am Sonntag eine recht interessante Konstellation: Du selbst hast zuletzt drei Jahre lang in Coburg gespielt und kennst noch viele Spieler. Der jetzige Coburger Trainer Brian Ankersen hat die SG BBM in den letzten Monaten der vergangenen Saison als Cheftrainer betreut und dort sehr erfolgreich gearbeitet. Wer von euch beiden kann seinem aktuellen Team die besseren Tipps für das Spiel am Sonntag geben?  

Ich glaube, da hat Brian eindeutig die Nase vorn… Taktisch kann ich leider sehr, sehr wenig mitreden (ich wurde komischerweise auch nie mit taktischen Dingen behelligt). Brian war das ein oder andere Mal bei uns in der Halle und kennt unsere Mannschaft gut. Trotzdem glaube ich, dass es darauf nicht ankommen wird am Sonntag.

Bericht von Gerd Nußpickel

Bild von Svenja Stache