Nach dem Duell zweier Mannschaften aus der erweiterten Spitzengruppe wartet auf den HSC 2000 Coburg ein Kellerkind der 2. Handball-Bundesliga: Am Freitagabend (20 Uhr, Dyn) gastieren die Vestestädter (6./23:17 Punkte) beim TSV Bayer Dormagen (14./13:27). Beide Mannschaften gehen mit einer Niederlage in die Partie. Während der HSC gegen Eintracht Hagen mit 24:28 unterlag und mit dem VfL in der Tabelle die Plätze tauschte, kassierten die „Wiesel“ zum Jahresauftakt einen Rückschlag im Abstiegskampf.

2. Bundesliga TSV Bayer Dormagen (14.) – HSC 2000 Coburg (6.)

„Sie wollen diese Scharte natürlich ausmerzen und für uns heißt das, voll dagegenzuhalten“, sagt Jan Gorr, Trainer und Geschäftsführer des HSC, vor dem Duell mit den abstiegsbedrohten Hausherren. Der 45-Jährige erwartet enorme Gegenwehr der „Wiesel“ und stellt sich auf eine Partie ein, in der die Abwehrreihen dominieren.

„Dormagen möchte schnell in den Gegenstoß kommen und entsprechend offensiv ist ihre 6:0-Deckung ausgerichtet. Und für unser Spiel ist es ohnehin unerlässlich, eine stabile Defensive zu stellen“, erklärt Gorr. Bei der Niederlage gegen Hagen war der HSC-Trainer mit der Abwehr weitestgehend zufrieden. „Nimmt man die Spiele vor Weihnachten dazu, war das die beste Defensivleistung der vergangenen Partien. Wir hätten aber noch etwas geschlossener verteidigen können.“

Nun gelte es, an diese Leistung anzuknüpfen und vor allem den TSV-Rückraum nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. „Sören Steinhaus ist ein Spieler, der im Eins-gegen-eins sehr stark ist und über Schlagwürfe erfolgreich ist. Finn Schroven schafft immer wieder Vorteilssituationen für seine Mitspieler. Das sind sicherlich die Aktivposten – und natürlich Ian Hüter, sofern er dabei sein sollte“, sagt Gorr.

Der 26-Jährige ist Dreh- und Angelpunkt im Dormagener Spiel, fehlte zuletzt aber aufgrund eines Muskelfaserrisses. Sein Einsatz gegen den HSC ist offen. An eine TSV-Mannschaft ohne den Spielmacher müssen sich die TSV-Fans gewöhnen, denn Ian Hüter wird die „Wiesel“ nach dieser Saison verlassen und sich dem Zweitliga-Spitzenklub ASV Hamm-Westfalen anschließen.

Jakob Knauer fällt verletzt aus

Deutlich größer sind die Personalsorgen beim HSC. Zwar kehrt Felix Dettenthaler nach einer Stammzellenspende in den Kader zurück, zu den Verletzten Fynn Herzig und Arkadiusz Ossowski gesellt sich nun aber noch Jakob Knauer. Das Eigengewächs zog sich gegen Hagen eine Fraktur des Daumengrundgelenks zu und fällt rund sechs Wochen aus. Gorr muss erneut umplanen. Denn: Merlin Fuß, der wie gegen Hagen punktuell auf der Mitte hätte spielen sollen, muss im rechten Rückraum die alleinige Verantwortung schultern.

Mehr von dieser könnte bereits Neuzugang Mikael Helmersson im linken Rückraum übernehmen. Der 20-jährige Italiener gab gegen Hagen sein Debüt, kam in der Schlussphase zum Einsatz und traf bei seinem ersten Auftritt im HSC-Trikot einmal. Die ersten Eindrücke stellt Gorr zufrieden: „Er ist ein Spieler mit einer guten Spielübersicht und einer hohen Abschlussqualität. Mit seinen fast zwei Metern bringt er auch ein neues Element in unser Spiel und ist auch jenseits der Neun-Meter-Linie gefährlich.“

Helmerssons Qualitäten sind möglicherweise schon gegen Dormagen gefragter, wenn es gilt, die offensive 6:0-Deckung zu knacken. „Wir müssen die Räume gut nutzen, dürfen uns aber nicht zu sehr in Zweikämpfe verstricken. Es geht darum, den Ball laufen zu lassen und geduldig zu spielen, bis einer eine freie Wurfchance hat“, gibt Gorr Einblicke in seinen Matchplan.

Die Aufstellungen

TSV Bayer Dormagen: Oberosler, Simonsen – Reuland, Senden, Leis, Rehfus, Reimer, Böckenholt, Schroven, Strosack, P. Hüter, Träger, Schmidt, Steinhaus, Sondermann

Trainer: Flohr

HSC 2000 Coburg: van der Merwe, Apfel, Eggert – Runarsson, M. Jaeger, Dettenthaler, Bis, Glatthard, Fuß, Obranovic, Billek, Krone, Helmersson, P. Valkovskis, Schäffer, F. Jaeger

Trainer: Gorr

Schiedsrichter: Cesnik / Konrad (beide Gummersbach)

Den gesamten Bericht findet ihr bei unserem Medienparter dem Coburger Tageblatt.

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Bericht von Coburger Tageblatt

Bild von Svenja Stache