Auf den HSC 2000 Coburg wartet in der 2. Handball-Bundesliga ein dickes Brett: Am Samstagabend (19.30 Uhr) kommt mit dem VfL Potsdam der lange ungeschlagene Spitzenreiter in die HUK-COBURG arena.

2. Bundesliga HSC 2000 Coburg (6.) – VfL Potsdam (1.)

Die Potsdamer kommen mit einer beeindruckenden Bilanz in die Vestestadt. Ihre einzigen Saisonniederlagen liegen nahezu eine Ewigkeit zurück. Mitte September, am zweiten Spieltag, unterlagen sie in Dresden, am darauffolgenden Spieltag in eigener Halle gegen Essen. Fünf Monate später ist keine weitere dazugekommen. Lediglich gegen Nettelstedt-Lübbecke und beim ASV Hamm-Westfalen gab es noch Unentschieden. 34:2 Punkte holten die Brandenburger in diesem Zeitraum. Wie will HSC-Coach Jan Gorr mit seinem Team das schaffen, was 16 anderen Mannschaften in den zurückliegenden Monaten nicht gelungen ist?

„Erst einmal ist es super und total reizvoll, uns in dieser Saisonphase mit den Potsdamern messen zu können. Wir werden uns definitiv nicht zurückhalten und wollen die Partie für uns entscheiden“, so Gorr. „Es gibt Situationen, die sie nicht so mögen und kleine Schwachpunkte. Die wollen wir nutzen. Aber mehr kann ich dazu natürlich nicht verraten“, erklärt der HSC-Coach mit einem Schmunzeln.

Bob Hanning sucht seinen Nachfolger

In Potsdam wurden noch im November „Lüftschlössern in Richtung Aufstieg“ klare Absagen erteilt, wollte man den vielen Talenten eine gute Plattform bieten und in dieser fantastischen Liga munter mitspielen“, so Hanning, der noch auf der Suche nach einem Nachfolger ist, da er sein Engagement auf der Bank beenden will. Doch langsam müssen sich die Potsdamer durchaus mit diesem Gedanken anfreunden, auch wenn zwischenzeitlich mit Nils Lichtlein und Mattes Langhoff sogar zwei Stützen das Team in Richtung Füchse Berlin verließen. Eigentlich sind die Potsdamer so etwas wie das „Farm-Team“ für den Meisterschaftsanwärter der ersten Liga, deren Geschäftsführer Hanning ist. Einige Spieler der Potsdamer sind mit Zweitspielrecht ausgestattet. Gorr sagt, dass deren Level „ohne die eng gelebte Zusammenarbeit mit den Füchsen so kaum möglich wäre“.

VfL Potsdam kommt mit viel Qualität

Dabei soll die Identität beim VfL Potsdam aber nicht aufgegeben werden und noch ist es ja nicht soweit. Am liebsten würde Coburg zunächst den Adlern mit ihren drei Junioren-Weltmeistern Lasse Ludwig, Max Beneke und Moritz Sauter am Samstag schon einmal etwas die Flügel stutzen. „Für Potsdam geht es schon um viel“, stellt der HSC-Coach fest. Doch für sein Team wird es happig, denn Ludwig ist mit elf Paraden pro Partie der beste Torhüter der Liga, Beneke im rechten Rückraum mit 170 Toren der Top-Scorer. Hinzu kommen 57 Assists. Beide sollen nach der Saison zu den Füchsen wechseln und dann würden dort mit Nils Lichtlein, Tim Freihöfer und Matthes Langhoff fünf Spieler aktiv sein, die aus der Talentschmiede Potsdam kommen.

Es ist zudem ein Aufeinandertreffen der fairsten Mannschaften in der Liga. Coburg ist mit 57 Zeitstrafen Schlusslicht in dieser Wertung, Potsdam mit 61 Drittletzter, was bei beiden Teams für geschickte Abwehrreihen spricht. „Dazu gehört einiges, um immer rechtzeitig dran zu sein. Gute Beinarbeit, Vorwegnehmen von Spielsituationen und Antizipieren mit den Nebenleuten. Da sind beide Mannschaften stark“, sagt Gorr. Insoweit ist der Coburger Coach trotz der personellen Rückschläge, wodurch eine komplette Rückraumreihe fehlt, mit den bisherigen Auftritten im Jahr 2024 zufrieden. „Man darf auch nicht zu viel experimentieren, wir befinden uns auf einem guten Niveau, weil wir an den gemeinsamen Plan glauben.“

Die Partie ist für die ersatzgeschwächten Coburger (ohne Herzig, Knauer und Ossowski) der Auftakt zu zwei Partien, in denen sie in der augenblicklichen personellen Situation nichts zu verlieren haben. Denn am kommenden Freitag reisen sie zum Tabellendritten ASV Hamm-Westfalen, der im Kampf um Platz 2 einen Zähler hinter der SG BBM Bietigheim liegt.

Die Aufstellungen

HSC 2000 Coburg: van der Merwe, Apfel, Eggert; Runarsson, M. Jaeger, Dettenthaler, Bis, Glatthard, Fuß, Obranovic, Billek, Krone, Helmersson, P. Valkovskis, Schäffer, F. Jaeger.

Trainer: Gorr.

VfL Potsdam: Ludwig, Ferjan; Hansson, Simic, Siemer, Beneke, Kofler, Thiele, Nowak, Akakpo, Orlov, Roosna, Fuhrmann, Kix, Sauter, Katic.

Trainer: Hanning.

Schiedsrichter: Fabian Baumgart / Philipp Dinges

Den gesamten Bericht findet ihr bei unserem Medienparter dem Coburger Tageblatt.

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Bericht von Coburger Tageblatt

Bild von Svenja Stache