Zweites Auswärtsspiel, zweite Niederlage: Für den HSC 2000 Coburg gab es bei seiner Premiere am Montagabend keine Punkte. Der Handball-Zweitligist unterlag beim VfL Eintracht Hagen mit 24:26 (10:10) und musste einen Rückschlag einstecken – und den hatte er sich selbst zuzuschreiben. Nach 45 Minuten hatten die Vestestädter das Spiel dominiert, führten mit drei Treffern und hatten das Momentum auf ihrer Seite. Doch danach ging fast nichts mehr: Wenig Überzeugung im Angriff, viele Fehlwürfe und eine nachlassende Deckung ermöglichten Hagen das Comeback.

2.Bundesliga VfL Eintracht Hagen – HSC 2000 Coburg 26:24 (10:10)

Ohne Fynn Herzig, Merlin Fuß und Jan Schäffer gingen die Coburger in das Gastspiel in der Ischelandhalle. Auf der Gegenseite hatten die Hausherren ausgerechnet in dem Mannschaftsteil Engpässe, der sonst ihr Prunkstück ist: im Rückraum. Mit Kapitän Valentin Schmidt, Neuzugang Niclas Pieczowski, Valentin Spohn und der Ex-Coburger Pouya Norouzi fehlte ein leistungsstarkes Quartett. Vorweggenommen: Das Spiel entschied Hagen dennoch im Rückraum.

Nachdem die Gäste den besseren Start hatten (2:0, 4.), fanden sich die Hausherren besser zurecht und zogen dank eines 3:0-Laufes erstmals mit in Führung (3:2, 8.). Die Coburger hatten im Angriff Probleme, weil zu viel über das Zentrum ging – und dort mit den Hagenern Tilman Pröhl und Alexander Becker zwei Kanten warteten. HSC-Trainer Jan Gorr forderte vor dem Spiel, die offensiv ausgerichtete 6:0-Abwehr des VfL in die seitliche Bewegung zu bekommen, doch daran hielt sich seine Mannschaft zu selten. Auf der anderen Seite des Feldes stand die Coburger Abwehr überwiegend sicher. In den ersten 15 Minuten bekamen die Gäste aber Jan-Lars Gaubatz, der drei der fünf Hagener Treffer erzielte, nicht in den Griff. Im Coburger Angriff war vor allem Jakob Knauer ein Aktivposten. Der Lokalmatador stiftete im Eins-gegen-eins immer wieder Unruhe in der Hagener Abwehr – und besorgte mit einem schönen Treffer aus dem Rückraum die 8:7-Führung (21.). Obwohl der Angriff der schwächere beider Mannschaftsteile war, bewies der HSC Konsequenz. Denn: Nach 25 Minuten hatte der Gast bereits vier Siebenmeter herausgeholt. Torjäger Florian Billek war vom Strich eiskalt und verwandelte alle vier Versuche (9:8). Auf der Gegenseite entschärfte Kristian van der Merwe Hagens ersten Siebenmeter von Pierre Busch. Nach einer torarmen ersten Hälfte ging es mit einem gerechten 10:10-Unentschieden in die Halbzeitpause.

Der HSC hatte in der Halbzeitpause offenbar sein Tempospiel entdeckt und agierte nun deutlich schneller im Ballvortrag. Die Folge: Nach Billeks Treffer per Gegenstoß führten die Vestestädter erstmals mit drei Toren (15:12, 37.). Zuvor hatte Viktor Glatthard den Hagener Jaap Beemsterboer stark geblockt. Nach 40 Minuten bekam Felix Jaeger, der bei seinen Würfen wenig Fortune hatte, eine Pause und wurde durch Pavels Valkovskis ersetzt. Der Youngster hatte unter der Woche im Pokal in Fürstenfeldbruck Eigenwerbung betrieben. In Hagen agierte Valkovskis ebenso übermütig wie unglücklich und traf keinen seiner drei Versuche.

Dafür schlug es auf der anderen Seite ein, denn Gaubatz brachte den VfL mit einem Doppelschlag wieder auf ein Tor heran (14:15, 41.). Die Tore waren symptomatisch, denn die Eintracht hatte im gebundenen Spiel Schwierigkeiten, und musste sich auf Gaubatz’ Wurfkraft fern der neun Meter verlassen. Neben Gaubatz hatten die Coburger auch gegen Philipp Vorlicek wenig probate Gegenmittel. Knauer brachte den HSC zwar wieder mit drei Treffern in Front (19:16, 43.), aber danach gab Coburg das Spiel aus der Hand. Hauptgrund: Die mangelnde Effizienz im Angriff, weil viele Angriffe ohne die nötige Konsequenz gespielt wurden. Zudem entwickelte sich Eintrachts Torhüter Maurice Paske, der das Duell der Schlussmänner deutlich für sich entschied, zunehmend zum Faktor. Mit einem Gewaltwurf brachte Vorlicek die Hausherren erstmals wieder in Führung (20:19, 52.). Und die Coburger scheiterten vor allem an sich selbst. Beispiele gefällig? Runarsson spielte einen unsauberen Pass in Überzahl, Obranovic pennte bei einem Abpraller und handelte sich gegen Frederic Stüber eine Zeitstrafe ein. Nachdem Andres Alves den ersten Hagener Siebenmeter des Abends verwandelt hatte, war das Spiel entschieden (24:21, 57.).

Die Statistik:

VfL Eintracht Hagen: Paske (13 Paraden), Mahncke (0 Paraden) – Bürgin (2), Becker, Knutzen, Pröhl, Alves (1/1), Klein (1), Beemsterboer (2), Voss-Fels, Vorlicek (6), Styrmisson (2), Gaubatz (10), Stüber (1), Dragunski, Busch (1)

HSC 2000 Coburg: van der Merwe (5 Paraden), Apfel (1 Parade) – Runarsson (5), M. Jaeger (2), Dettenthaler, Bis (2), Glatthard, Ossowski, Billek (8/5), Krone, Knauer (6), Valkovskis, Obranovic, F. Jaeger (1)

Schiedsrichter: Hillebrandt (Bönen) / Umbescheidt (Bergkamen)

Zuschauer: 1142

Zeitstrafen: 2 (Becker, Busch) – 5 (2x Obranovic, Bis, Glatthard, Billek)

Siebenmeter: 1/3 (Klein und Styrmisson verwerfen, Alves trifft) – 5/5 (Billek trifft alle Versuche)

Spielfilm: 0:2 (4.), 3:2 (8.), 4:5 (12.), 7:7 (18.), 7:8 (21.), 8:9 (24.), 10:11 (33.), 12:15 (37.), 16:19 (43.), 19:19 (48.), 20:19 (52.), 22:19 (53.), 22:21 (55.), 24:21 (57.), 25:22 (59.), 26:24 (60.).

Beste Spieler: Paske, Gaubatz – Billek, Knauer

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Bericht von Coburger Tageblatt.

Bild von Iris Bilek