Das zweite Saisonspiel der HSC-Youngsters war nichts für schwache Nerven: erst in den Schlusssekunden fiel die Entscheidung zugunsten der Vestestädter.

HSC 2000 Coburg – 1. VfL Potsdam 26:25 (12:11)

In ihrem zweiten Match wollten die Coburger Jugendhandballer in heimischer Halle den Schwung des Derbysiegs mitnehmen und zwei Punkte gegen die Adler aus Potsdam holen. Vor allem in der Abwehr forderte Coach Margots Valkovskis in der Spielbesprechung konsequentere und aufmerksamere Aktionen. Den Auftrag setzten die Gelb-Schwarzen in ersten Spielminuten auch wirklich gut um, die Abwehr eroberte 2 Bälle in Folge, sie konnten diese aber im Gegenzug mit schnellen
Fehlwürfen nicht zu Torerfolgen nutzen und lagen zurück (1:3 3. Min). In einem kleinen Zwischenspurt mit 3:0 Toren gelang die erste Führung im Spiel (4:3 7. Min). Trotz hellwacher Abwehr und gute Blockarbeit gegen die Rückraumwürfe der Potsdamer konnten sich die Gastgeber im weiteren Verlauf aber nicht absetzen, da die Wurfquote im Angriff zu wünschen übrig ließ (8:8 18. Min, 11:11 27. Min). Der hauchdünne Vorsprung zur Pause mit 12:11 hätte leicht höher ausfallen können, wenn das Team anstelle überhasteter Aktionen etwas besonnener agiert hätte.
So lobte HSC-Coach Valkovskis in der Pause auch die starke Abwehrleistung, mit der er sehr zufrieden war. In der eigenen Offensive mahnte er jedoch zu mehr Übersicht und Beweglichkeit. Auch die Abschlüsse müssten sicherer werden.

Doch auch im zweiten Durchgang sollte der Angriff das Sorgenkind der Coburger bleiben. In der Abwehr zwangen sie den VfL regelmäßig ins Zeitspiel und konnten Bälle erobern, während in Richtung gegnerisches Tor vieles daneben ging (14:12 33. Min). Die Überzahl nach einer roten Karte gegen die Gäste nutzten die Vestestädter dann, um sich etwas abzusetzen (17:12 38. Min). Wer jedoch jetzt an eine kleine Vorentscheidung geglaubt hatte, sah sich nach weiteren 10 Minuten eines Besseren belehrt: 20:20 war auf der Anzeigetafel zu lesen, weil die HSC-Jungs im Angriff zu viel verschenkten (49. Min). In der 52. Min konnten
sich die Hausherren zuletzt in Front werfen, bevor die Potsdamer dank besserer Chancenverwertung auf 23:25 in der Crunchtime davonzogen (58. Min). Oftmals fand der letzte Freiwurf bei angezeigtem passivem Spiel den Weg in die Maschen des Coburger Tors. Doch die Gelb-Schwarzen bewiesen jetzt ihr Kämpferherz! Sie packten die letzten Körner aus, erfighteten sich Bälle in der Abwehr und stellten mit einem Blitzkonter 67 Sekunden vor Schluss auf Unentschieden (25:25 59. Min). Der geblockte Freiwurf aus einem wiederum lang ausgespielten Angriff des VfL wurde leichte Beute des HSC-Keepers, bevor 11 Sekunden vor Schluss das Trainerteam Margots Valkovskis und Mick Bernert in ihrer Auszeit die taktische Marschroute zum doppelten Punktgewinn ausgab. Und hatte auch zuvor in der Offensive vieles nicht funktioniert an diesem Nachmittag, die letzten vier Pässe spielten die Gastgeber perfekt auf den Punkt und belohnten sich mit dem Treffer zum 26:25 kurz vordem
Abpfiff für ihre große kämpferische Leistung.

Mit weißer Weste führt der HSC zusammen mit den ebenfalls ungeschlagenen Füchsen Berlin und dem HC Erlangen mit 4:0 Punkten die Tabelle der Jugendbundesliga Mitte an und empfängt am kommenden Sonntag um 17 Uhr in der BGS-Halle den TV Niederolm (2:2 Punkte).

Es spielten: Jonathan Breu, Hannes Angermüller (TW); Radivoje Radenovic (1), Loris Hartung (2), Heorhii Blahodir (3), Olivier Graczyk (1), Armin Guss (5), Elias Wöhler (1), Anton Sychow, Lukas Marinos, Leonards Valkovskis (9/2), Maksym Pavlovskyi (4)

Bericht von Andreas Kücker

Bild von Andreas Kücker