Zum letzten Tanz in diesem Jahr baten die Wölfe aus Rimpar am vergangenen Samstag in ihrem Revier. Die Coburger mussten krankheitsbedingt auf fünf Stammspieler sowie auf ihren Cheftrainer verzichten und reisten daher mit etwas gemischten Gefühlen an. Der aktuelle Tabellenplatz der Rimparer spiegelte nämlich nicht ihr eigentliches Leistungsvermögen und so ging man auch mit dem nötigen Respekt in die Partie. Keinesfalls wollte man die im Hinspiel deutlich geschlagenen Unterfranken unterschätzen und weiter auf Meisterschaftskurs bleiben.

DJK Rimpar – HSC2000 Coburg mC1    22:29 (11:14)

Etwas fahrig im Spiel begonnen, lagen die HSCler trotz Anwurf schnell mit 0:2 zurück, doch dann lief es konzentrierter und runder. Die GelbSchwarzen holten auf und Rimpar konnte die Begegnung letztmals beim 4:4 offen gestalten. Danach zogen die Gäste Tor um Tor davon und führten zwischenzeitlich mit sechs Treffern. In der 24. Spielminute dann ein Schock für die Vestestädter. Beim Kampf um einen herausgefangenen Ball verletzte sich ein Coburger Spieler so unglücklich und schwer, dass ein Notarzt gerufen und das Spiel für ca. 30 Minuten unterbrochen werden musste.

Der Vater des verletzten Spielers (selbst Physiotherapeut) war an diesem Tag als Co-Trainer mit vor Ort und hat seinen Sohn ins Krankenhaus begleitet, so dass nicht nur das Team, sondern auch der Trainerstab dezimiert war. Die Coburger Reihen waren von den Vorgängen sichtlich geschockt und mussten erst wieder in die Spur gebracht werden. Nach Wiederanpfiff fiel in der letzten Minute der ersten Halbzeit auf beiden Seiten noch je ein Tor.
Der Pausentee wurde also deutlich emotionaler eingenommen, aber das verbliebene Trainerteam schaffte es, die Coburger wieder zu motivieren und für ihr Ziel und den verletzten Spieler zu spielen.

Und so brannten die geschwächten Coburger gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit ein kleines Feuerwerk ab und legten einen 4:0-Lauf hin.  Die Fehlpass- und Fehlwurfquote aus dem ersten Durchgang wurde minimiert und die noch stabilere Abwehr zwang die Wölfe zu immer mehr Fehlern in ihrem Angriffsspiel. Der nächste Wermutstropfen ließ allerdings nicht lange auf sich warten, rote Karte gegen eine Coburger Rückraumspieler – deutlich zu hart für die Aktion, aber auch das beeindruckte den Herbstmeister nur kurz und man spielte souverän und sicher weiter.
Im ersten Rückspiel um die bayerische Meisterschaft holte man sich also verdient erneut den Derbysieg und bleibt weiter ungeschlagen an der Tabellenspitze.
Der Verfolger TSV Schleißheim musste bei HT München Punkte abgeben, so dass diese nun vier Minuspunkte auf dem Konto haben.

Die Vestestädter haben nun eine verdiente vierwöchige Spielpause vor sich und sind in Gedanken bei ihrem schwer verletzten Spieler, dem sie eine schnelle Genesung wünschen.

 

Für den HSC spielten: Bertges, Boy-Nieder (2), Greiner (1), Häfner (6/1), Knauer (9), Pfafenroth (1), Röseler (1), Spichal (4), Wetzl (3), Weyrauch (2), Bauer (TW), Weiss (TW)

Bericht von Karsten Zapf

Bild von Stefanie Boy-Nieder