ThSV Eisenach

Die Historie

Der Handballsport gehört ebenso untrennbar zu Eisenach wie der Automobilbau oder die Wartburg. In der DDR spielte die damalige BSG Motor von den fünfziger Jahren bis zur deutschen Wiedervereinigung ununterbrochen in der höchsten oder zweithöchsten Spielklasse. Der im Juni 1990 als reiner Handballverein gegründete Thüringer Sportverein (ThSV) Eisenach knüpfte nahtlos an diese Traditionen an. In der Saison 1991/92 gaben die Wartburgstädter zunächst ein erstes (einjähriges) Gastspiel in der 1. Bundesliga. Nach einigen sportlich wie wirtschaftlich eher turbulenten Jahren in der 2. Liga kehrten die Thüringer schließlich 1997 wieder in das deutsche Handball – Oberhaus zurück. Das beste Ergebnis gelang in der Saison 2001/02 mit Platz 10. Doch das Mitmischen im Konzert der „stärksten Liga der Welt“ ging im Laufe der Jahre immer mehr an die Substanz von Verein und Mannschaft und führte schließlich 2004 zum erneuten Abstieg in die 2. Liga. Dort belegten die Wartburgstädter in den Folgejahren Plätze zwischen 5 und 12 und qualifizierten sich in der Saison 2010/11 auch ohne Probleme für die neue eingleisige 2. Bundesliga. In den letzten Jahren pendelten die Thüringer zwischen Liga 1 und 2.

Das Personal

Den inzwischen fünf Abgängen stehen beim ThSV vier externe Neuzugänge gegenüber.

Das Gespann zwischen den Pfosten bilden auch in dieser Saison der 29jährige Stanislav Gorobtschuk sowie Jan – Steffen Redwitz, der vor seinem Wechsel nach Eisenach im Jahre 2015 für den TV Hüttenberg und den TV Neuhausen spielte.

Bekannte Namen finden sich auch im Rückraum der Wartburgstädter. Im linken Rückraum ist der den Coburger Handballfans noch bestens bekannte Matthias Gerlich eine zuverlässige Größe. Zudem ist inzwischen auch Mannschaftskapitän Daniel Luther nach seiner langen Verletzung auf das Parkett zurückgekehrt, was auch der Eisenacher Abwehr zu mehr Stabilität verhilft. Mit dem 20jährigen Marcel Popa, der bereits zwei Jahre lang zum Nachwuchsprojekt des ThSV gehörte und zuletzt für den Drittligisten SV Anhalt Bernburg spielte, verpflichteten die Eisenacher zudem ein weiteres Talent auf dieser Position. Neu unterhalb der Wartburg ist auch Spielmacher Ibai Meoki Etxebeste. Der ehemalige spanische U21 – Nationalspieler war 2015 zur HG Saarlouis gewechselt und spielte zuvor für den spanischen Erstligisten Helvetia Anaitasuna. Seit einigen Wochen steht nun auch Marcel Schliedermann wieder zur Verfügung. Der 26jährige, der bereits für den HSV Hamburg und den VfL Bad Schwartau spielte, war nach einem schweren Autounfall monatelang ausgefallen. Als die erhoffte Verstärkung im rechten Rückraum erwies sich sofort Neuzugang Alexander Saul, der es bei seinem bisherigen Verein SC Magdeburg auch schon auf einige Einsätze in der 1. Liga brachte. Alternativen auf dieser Position sind der abwehrstarke und international erfahrene Kroate Duje Miljak sowie Eigengewächs Jonas Richardt.

Als Linksaußen gesetzt ist auch in dieser Spielzeit Adrian Wöhler, der bereits seit der C – Jugend das Eisenacher Trikot trägt. Seit dem kurzfristigen Weggang  des Slowaken Tomáš Urban zum Erstligisten FRISCH AUF Göppingen vor einigen Wochen ist Willy Weyhrauch die unumstrittene Nummer 1 auf dem rechten Flügel. Der 23jährige kam 2016 von den Füchsen Berlin nach Eisenach. Einiges an Qualität hat der ThSV auch auf der Kreisläufer – Position zu bieten. Marcel Niemeyer verfügt aus seiner Zeit beim TBV Lemgo über reichlich Erstliga – Erfahrung. Junioren – Nationalspieler Justin Mürköster kam im Sommer vom TUSEM Essen. Der 20jährige Hannes Iffert ist ein weiteres Talent aus der Eisenacher Nachwuchsschmiede.     

Der Trainer

Christoph Jauernik wurde am 20. März 1984 in Eisenach geboren. Als C-Jugendlicher kam er von seinem Heimatverein SG Schnellmannshausen zum ThSV Eisenach. 2003 wechselte er für eine Saison  zum Regionalligisten TV Jahn Duderstadt und spielte anschließend für die HSG Niestetal/Staufenberg bzw. TUSPO Obernburg in der 2. Bundesliga. 2007 kehrte der Rückraumspieler zum ThSV zurück, ehe ihn 2010 eine Verletzung zum vorzeitigen Ende seiner aktiven Karriere zwang. Er wechselte in den Trainerstab des ThSV, wo er fortan im Nachwuchsbereich und als Co – Trainer des Bundesligateams tätig war. Seit dem. 1. Juli 2016 fungiert der A – Lizenzinhaber und Lehrer für Sport und Mathematik nunmehr als Cheftrainer beim Thüringer Traditionsverein.

Bericht von Gerd Nußpickel