Um ein Haar hätte der HSC 2000 Coburg ein Déjà-vu erlebt: Nachdem der Handball-Zweitligist beim TV Großwallstadt mit einem verwandelten Freiwurf nach Ablauf der Spielzeit verloren hatte, drohte den Vestestädtern im Heimspiel gegen den HC Elbflorenz aus Dresden erneut eine Niederlage in buchstäblich letzter Sekunde. Doch Eigengewächs Fabian Apfel hielt mit seiner dritten Parade in den Schlussminuten das 22:22-Unentschieden fest.

Nach zuvor drei Siegen in Serie wartet die Mannschaft von Trainer Brian Ankersen nun wettbewerbsübergreifend seit drei Begegnungen auf einen doppelten Punktgewinn. Das soll sich am Mittwochabend (19.30 Uhr, bei sportdeutschland.tv) ändern, wenn der HSC (9./9:7 Punkte) beim TSV Bayer Dormagen (12./6:8) gastiert. Die „Wiesel“ ließen zuletzt aufhorchen und holten mit dem 29:28-Sieg bei der SG BBM Bietigheim den ersten Sieg nach drei Niederlagen am Stück.

2.Bundesliga TSV Bayer Dormagen (12.) – HSC 2000 Coburg (9.)

„Dormagen hat eine junge Truppe, die über das Kollektiv und eine starke Deckung kommt. Und sie haben den Schwung aus der vergangenen Rückrunde mitgenommen“, sagt HSC-Trainer Ankersen über den kommenden Coburger Gegner, der in der vergangenen Saison bereits abgeschlagen war – und mit einer Siegesserie doch noch den Klassenerhalt gepackt hatte.

Nach dem gelungenen Ende einer schwierigen Saison übernahm Matthias Flohr, der als Spieler mit dem HSV Hamburg deutscher Meister und Champions-League-Sieger wurde, seine erste Stelle als Cheftrainer an und folgte auf Peer Pütz. Unter dem ehemaligen deutschen Nationalspieler (15 Länderspiele) spielen die „Wiesel“ bislang eine solide Saison und liegen mit 6:8 Punkten auf Rang 12.

„Mislav Grgic, Andre Meuser und Ian Hüter sind die wichtigsten Spieler bei Dormagen“, weiß Ankersen, auf wen seine Spieler besonders achtgeben sollten. Coburgs Trainer hat nach wie vor einige Ausfälle zu verkraften. Trotz der Personalprobleme führte die Mannschaft des Dänen gegen Dresden mehrmals mit drei Treffern, lag in der Schlussphase aber mit zwei Toren zurück und erkämpfte sich noch einen Punkt.

„Deswegen sind die Gefühle gemischt. Wir haben in Überzahl die Chance, auf vier oder fünf Tore davonzuziehen. Unterm Strich müssen wir letztlich mit dem Punkt zufrieden sein“, sagt Ankersen. Ein Zähler in der heimischen Halle, das sagt auch Ankersen, ist grundsätzlich aber zu wenig für die Ansprüche des HSC. Auch in Sachen bisherige Punktausbeute ist Ankersen nur bedingt zufrieden: „Ein, zwei Punkte mehr hätten es schon sein müssen.“ Mit den gezeigten Leistungen seiner Mannschaft ist der Coburger Trainer aber einverstanden.

„Es war im Vergleich zur vergangenen Saison kein Spiel dabei, in dem wir mit sieben oder acht Toren verloren haben. Die Harmonie stimmt und die Jungs haben in Großwallstadt und gegen Dresden auch Moral gezeigt“, sieht Ankersen seine Mannschaft auf einem guten Weg. Allerdings gebe es in einigen Bereichen noch Luft nach oben. Während sich der HSC auf seine Deckung meist verlassen kann, klemmt es vor allem im Umschaltspiel.

Nur 18 Treffer erzielten die Coburger offiziellen Ligaangaben zufolge per Tempogegenstoß und finden sich damit im hinteren Tabellendrittel wieder. Aber auch im Positionsspiel haben die Coburger noch Steigerungsbedarf. Nachdem sich der HSC mit Dresden eine Abwehrschlacht geliefert hatte, wartet mit Dormagen, das vorzugsweise in einer 6:0-Formation verteidigt, die nächste defensivstarke Mannschaft auf die Vestestädter.

Die Aufgebote:

TSV Bayer Dormagen:  Juzbasic, Simonsen – Böhnert, Reuland, Meuser, Senden, Karvatski, Zurga, I. Hüter, Reimer, Grgic, P. Hüter, Seesing, Steinhaus

Trainer: Flohr

HSC 2000 Coburg:  Kulhanek, Apfel – Dettenthaler, Bis, Fuß, Siegler, Ossowski, Billek, Herzig, Krone, Knauer, Glatthard, F. Jaeger, Schröder

Trainer: Ankersen

Schiedsrichter: Daniel und Sebastian Halbach (Remscheid)

Den gesamten Bericht findet ihr bei unserem Medienpartner dem Coburger Tageblatt

 

Bericht von Coburger Tageblatt

Bild von Svenja Stache