Die Reserve explodierte nach der Pause/Mit dem 40:28 über Gelnhausen rehabilitiert

Dem HSC 2000 Coburg II gelang mit einer über weite Strecken sehr guten Leistung im Spiel gegen den TV Gelnhausen der erhoffte Befreiungsschlag. Das 40:28 musste zwar zunächst hart erarbeitet werden, stand nach der 40. Minute dann aber nicht mehr infrage. Der HSC behielt als Elfter der 3. Liga Ost mit 10:10 Punkten den Anschluss nach oben und ist nur um einen Zähler schlechter als die HSG Rodgau Nieder-Roden als Fünfter, der mit seiner überraschenden 26:30-Niederlage bei Schlusslicht Bad Blankenburg einmal mehr seine Fahrstuhleigenschaft zeigte. Ein weiterer Hinweis, dass in dieser Liga nichts unmöglich ist, zeigt auch das Remis (26:26) des bisherigen Vorletzten, mit dem der GSV Eintracht Baunatal die führende SG Leutershausen in dessen Halle zu Gunsten von HC Erlangen II (27:24 im Frankenderby bei HSC Bad Neustadt) vom Thron stürzte. TV Großwallstadt schickte den SC Magdeburg mit einem deutlichen 41:32 geschlagen nach Hause und hat mit 12:6 Zählern die wenigsten Minuspunkte in der Liga (Erlangen 12:8). HSG Hanau musste sich im Heimspiel mit einem 28:28 gegen TV Germania Großsachen begnügen.

HSC 2000 Coburg gegen TV Gelnhausen 40:28 (18:16)

Ohne Einspielzeit legten beide gleich richtig los, nach 37 Sekunden bereits das 0:1 und bis zum 4:3 musste Coburg zunächst immer aufholen. Gelnhausen versuchte es von Anbeginn mit mehr Energie und Kraft, während die Coburger die spielerische Variante bevorzugten, die sich dann auch langsam durchsetzte. Die Abwehr fand auch schnell die richtigen Mittel gegen das körperlich betonte Anrennen der Gäste auch das versuchte 1:1-Durchkommen von Gelnhausen bekam man immer besser in den Griff. Gegen die massive Abwehrkette fand der Gegner letztlich kein richtiges Rezept, aber auch der HSC-Angriff war bis zum 5:5 in der 9. Minute noch unter Kontrolle des kompromisslos agierenden Gegners. Coburg ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken. Aufbauend auf einer hellwachen Abwehrarbeit wurde Gelnhausen in nur fünf Minuten mit dem 11:5 klar in den Hinterhalt gedrängt.

Gelnhausen gab jedoch nicht klein bei, brachte mit kräftiger Abwehr das erste Coburger Feuerwerk zum stottern und kam dem Gastgeber über 12:8 und 13:10  beim 15:13 (23.) gefährlich nahe. Dem 16:13 folgte die längst fällige erste Zeitstrafe gegen die Gäste und das 17:13 (26.), das aber von den unentwegt kämpfenden Gästen gegen einen kurzzeitig unkonzentrierten HSC innerhalb von 2 Minuten auf 17:16 (28.) fast eingeholt wurde, ehe Andreas Wolf mit seinem fünften Treffer den Pausenstand markierte.

Trotz weiterhin größerer Spielanteile und dem 19:16 durch Kenny Schramm blieb Gelnhausen hartnäckig und verteidigte sein Tor mit allen Mitteln. Coburg steckte aber alles sehr gut weg, verlor die spielerische Linie nicht und steigerte sich in eine bisher noch nicht gesehene tolle Form. Obwohl der Gegner immer noch mit voller Kraft dagegen zu halten versuchte, wurde er fast zum Statisten. Im von Coburg diktierten Spiel passierten den nun übereifrigen Gästen einige technische Fehler, die von den unwiderstehlich aufdrehenden Gelb-Schwarzen zusammen mit deren Angriffswirbel zum entscheidenden 30:22 nach 45 Minuten führten. Trotz etwas nachlassender Aufmerksamkeitbehielt Coburg den Überblick beim 40:28-Erfolg, in dem der viel und hart attackierte Jakob Knauer mit seinem guten Blick für Treffersituationen, die Granaten von Andreas Wolf, die schnellen Gegenstöße von Lukas Wucherpfennig, die gute Übersicht von Benedikt Kellner und paar listige Treffer von Kanny Schramm aus der insgesamt tadellosen Vorstellung der Mannschaft noch besonders aufgefallen sind.

SR.: Lukas Müller (Neunbrandenburg) / Robert Müller (Potsdam)

HSC 2000 Coburg II: Tim Titze, Patryk Foluszny (Tor); Marvin Munoz, Lukas Wucherpfennig (7/4), Nikola Franke (6), Lukas Dude, Jannik Merkwirth (1), Benedikt Kellner (2/1), Patrick Pernet (1/1), Maximilian Drude, Jonathan Rivera (1), Jakob Knauer (9), Dominik Bühler (1), Kenny Schramm (3), Andreas Wolf (7).                                                                  

Stimmen zum Spiel

HSC-Trainer Martin Röhrig: Die Mannshaft ist schon so wie eine Wundertüte. Wenn man das Spiel letzter Woche sieht, das mit 10 Toren verloren wurde, und jetzt gewinnen wir mit 12.  Ich muss sagen, sie haben eine gute Deckungsleistung gezeigt, gerade im Innenblock hat es gut funktioniert und vorne halt wirklich effizient abgeschlossen, weniger eigentlich nur ganz kurze Phasen gehabt mit technischen Fehlern ansonsten wenig technische Fehler, wenig Fehlwürfe. War wirklich gut was die Jungs gemacht haben – Kompliment.

Nikola Franke (6 Treffer): Wir sind von Anfang an in der Abwehr konsequenter zur Sache gegangen als in der Woche vorher. Sind in Kontakt zum Mann gekommen. Das spiegelt vor allem den Anfang der zweiten Halbzeit wider, wo wir aus minus zwei plus neun machen. Vorne im Angriff 40 Tore spricht auch eine eigene Sprache. Es ist alles super gelaufen, wir haben den Ball laufen lassen und wurden verdienter Sieger.

TV-Trainer Andreas Kalman: Verdienter Sieg an Coburg. Sie haben die technischen Fehler von uns zu vielen Gegenstößen genutzt und wir haben keinen Zugriff zur Abwehr heute bekommen.

Bericht von Erich Bilek