Nach zuletzt drei Siegen in Folge hat der HSC 2000 Coburg am Freitag einen gebrauchten Abend erwischt. Die Mannschaft von Trainer Jan Gorr war beim Kellerkind GWD Minden chancenlos, unterlag mit 23:30 (13:16). Damit haben die Ostwestfalen den Klassenerhalt drei Spieltage vor Saisonende gesichert. Für die Coburger geht es in den verbleibenden Partien noch um Platz 5.

2. Bundesliga GWD Minden – HSC 2000 Coburg 30:23 (16:13)

Die formstarke Mannschaft von Trainer Aaron Ziercke startete fokussiert und selbstbewusst in die Partie. Personelle Ausfälle hatten beide Mannschaften zu verkraften. Jan Gorr musste neben den Langzeitverletzten Fynn Herzog, Jakob Knauer und Arkadiusz Ossowski auch auf den erkälteten Florian Billek verzichten. Der einzig verbliebene Rechtsaußen, Jannes Krone, erzielte vom „Strich“ das erste Tor der Partie. Das 1:2 durch Felix Jaeger eine Minute später sollte am Ende aber die letzte Coburger Führung des Abends sein.

In den folgenden Minuten ging der HSC zu fahrlässig mit seinen Möglichkeiten um. Max Jaeger scheiterte freistehend an Torwart Malte Semisch, Krone und Merlin Fuß trafen nur die Latte. Besser machten es die Gastgeber auf der Gegenseite: Der erst 19-jährige Mittelmann Benedikt Kühn traf zum 5:2 nach neun Minuten. 

Die Gäste hatten ihre beste Phase Mitte der ersten Halbzeit, als die Deckung stabil stand und man vorne gute Lösungen fand. Die Mindener deckten in dieser Phase offen, was der HSC bestrafte. Mit einem 4:1-Lauf pirschten sich die Gäste auf 8:9 (16.) heran.

Coburg schien im Spiel angekommen zu sein. Doch eine Zwei-Minuten-Strafe gegen Merlin Fuß brachte den HSC wieder aus dem Konzept. Florian Kranzmann per Siebenmeter und Timo Stoyke vom Kreis sorgten wieder für ein Polster der Hausherren (11:8) In der folgenden Auszeit wurde Jan Gorr richtig laut. Vorne war der HSC-Coach mit den Abschlüssen unzufrieden, in der Deckung vermisste er Physis.

Minden leistete sich bis zum Seitenwechsel eine schwächere Phase, doch Coburg schlug zu wenig Kapital aus seinen Möglichkeiten. 15 Sekunden vor der Pause bediente Max Jaeger sehenswert per Kempa seinen Außenkollegen Krone (15:13). Unglücklich kassierten die Coburger allerdings in der letzten Sekunde noch einen Gegentreffer. Der starke Danilo Radovic traf unter Mithilfe des Pfostens und des Rückens von Kristian van der Merwe zum 16:13-Halbzeitstand. Der erste Durchgang war insgesamt keine Halbzeit der Torhüter: van der Merwe kam auf drei Paraden, Semisch auf zwei.

Das sollte sich in der zweiten Halbzeit ändern. Beim HSC stand nun Fabian Apfel im Kasten und machte es etwas besser als van der Merwe, ohne die spielentscheidenden Akzente zu setzen (fünf Paraden). Die kamen indes auf der anderen Seite vom 2,08-Meter-Mann Semisch. Der 31-Jährige brachte die Coburger in den zweiten 30 Minuten reihenweise zur Verzweiflung.

Die spielentscheidende Phase begann nach knapp 38 Minuten. Max Jaeger, der keinen guten Tag erwischte, scheiterte beim Stand von 19:15 an Semisch. Der GWD-Torwart initiierte einen Gegenstoß, den Kranzmann abschloss. Im nächsten HSC-Angriff wurde ein Schieben von Asensio mit zwei Händen gegen Fuß nicht geahndet. Während der Coburger Rückraumspieler liegen blieb, traf Radovic im nächsten Schnellangriff zum 21:15. Gorr tobte ob des ausgebliebenen Pfiffs.

Mit dem Sechs-Punkte-Polster nach knapp 40 Minuten war bereits eine Art Vorentscheidung gefallen. Die Mindener waren stabil aus dem Rückraum: Der Serbe Radovic traf auf der linken Seite sieben seiner acht Versuche, dazu drehte in der zweiten Halbzeit auch der Kroate Luka Sebetic auf rechts auf.

Und dann war da noch der Spanier Asensio am Kreis, der nach tollen Anspielen von Teenager Kühn aber auch leichtes Spiel hatte. Krone im Tempogegenstoß sorgte zehn Minuten vor dem Ende mit dem 25:22 kurzzeitig für etwas Hoffnung. Doch es sollte bis zur letzten Sekunde, als Tumi Steinn Runarsson noch einen Strafwurf traf, das letzte Coburger Tor bleiben.  

Die Statistik zum Spiel

GWD Minden: Semisch (10 Paraden), Shamir – Kranzmann (6/2), Korte, Johannsson, Schliedermann, Radovic (7), Stoyke (1), Staar (3), Asensio (6), Sebetic (3), Kühn (1), Hermeling (3)

HSC 2000 Coburg: Van der Merwe (3 Paraden), Apfel (5 Paraden) – Runarsson (5/2), M. Jaeger (3), Dettenthaler, Bis (2), Glatthard (1), Fuß (1), Krone (5/1), Helmersson, Valkovskis (3), Schäffer, Obranovic, F. Jaeger (3)

Schiedsrichter: Blümel / Loppaschewski (Berlin)

Zeitstrafen: 1 (Stoyke) – 3 (Krone, Fuß, Runarsson)

Siebenmeter: 2/3 (Kranzmann verwirft einmal) – 3/6 (Krone verwirft zweimal, Helmersson einmal)

Spielfilm: 1:2 (4.), 4:2 (8.), 7:4 (12.), 9:8 (17.), 12:8 (20.), 14:12 (26.), 16:13 – 18:15 (37.), 21:15 (40.), 23:19 (45.), 25:22 (50.), 28:22 (55.), 30:23

Zuschauer: 1644

Beste Spieler: Radovic, Kühn, Asensio – Valkovskis, F. Jaeger

Den gesamten Bericht findet ihr bei unserem Medienparter dem Coburger Tageblatt.

Bericht von Coburger Tageblatt

Bild von Iris Bilek