Mit zwei Niederlagen in Folge fährt der Handball-Zweitligist HSC 2000 Coburg (7./29:23 Punkte) am Montag (19.30 Uhr, Dyn) zum TuS Nettelstedt-Lübbecke (6./31:21). Wie zuletzt im Heimspiel gegen den HC Elbflorenz aus Dresden (32:35) wartet auf die Mannschaft von Trainer und Geschäftsführer Jan Gorr ein Duell der Tabellennachbarn. Gewinnen die Vestestädter gegen den vor der Saison hochgehandelten TuS, würden sie im Tableau zumindest an der Mannschaft von Trainer Michael Haaß vorbeiziehen – im besten Fall auch am jüngsten Gegner Dresden.

2. Bundesliga TuS Nettelst.-Lübbecke (6.) – HSC 2000 Coburg (7.)

Abwehrchef Jan Schäffer plagt sich seit dem Dresden-Spiel mit Schulterproblemen herum, sein kongenialer Partner im Abwehrzentrum, Bartlomiej Bis, verpasste angeschlagen die gesamte Trainingswoche. Möglicherweise müssen in der Merkur-Arena in Lübbecke Viktor Glatthard und Andrej Obranovic die Coburger Deckung zurück zu gewohnter Stabilität führen. Denn: Das Prunkstück des HSC entpuppte sich bei der verdienten Niederlage gegen Dresden als Achillesferse, vor allem über das Zentrum hebelte Dresden den HSC immer wieder aus.

„Wir haben viel zu schlecht verteidigt. Unsere Abwehr-Torwart-Kombination, die in vielen Spielen für Erfolg stand, hat in diesem Spiel nicht gegriffen. 35 Gegentore in eigener Halle sprechen eine deutliche Sprache. Das ist nicht das Level, das man haben muss, wenn man gegen Dresden gewinnen möchte“, blickt Gorr auf die Niederlage vor der Saison-Rekordkulisse von mehr als 3000 Fans auf der Lauterer Höhe zurück.

Zwar läuft Nettelstedt seinen Ambitionen hinterher, aber das dürfe, so Gorr, nicht darüber hinwegtäuschen, dass auf den HSC ein Team mit hoher individueller Qualität warte. Der 46-Jährige meint damit nicht nur Ausnahmekönner Fynn Hangstein, der mit 166 Treffern mit Abstand bester Torschütze des TuS ist und auch in Sachen Vorlagen (86) zu den besten der Liga zählt. „Er ist ein Paradebeispiel für große individuelle Klasse“, sagt Gorr, „es gibt aber einige Spieler mehr, die sehr viel Erfahrung und Durchschlagskraft haben.“

Respekt vor dem Nettelstedter Motor

Der Mittelhesse denkt dabei etwa an den Rückraumrechten Jo Gerrit Genz (76 Tore). Wie gut der TuS-Kader ist, macht Gorr unter anderem an der Personalie Benas Petreikis fest. Der erfahrene Spielmacher ist derzeit nur die zweite oder dritte Wahl. Nettelstedt sei mehr als Hangstein – und trotzdem gelte es, die Kreise des 24-Jährigen so gut es geht einzudämmen. „Er ist der absolute Motor. Wir müssen mit einer kompakten Spielweise in der Abwehr dagegenhalten und seine Aktionen, die aus dem Tempo heraus entstehen, im Fokus haben“, fordert Gorr.

Am anderen Ende des Spielfeldes erwartet der Coburger Chefanweiser eine ebenfalls kompromisslose Deckung, denn auch die Abwehr des TuS zählt zu den besten der Liga. Gorr: „Wir müssen wählerisch mit unseren Abschlusssituationen umgehen. Das heißt: Nicht zu viel über das Abwehrzentrum gehen und von der Chancenqualität her auf große Möglichkeiten warten. Das hat mit Geduld und Disziplin zu tun – und diese Faktoren müssen wir im Angriff beweisen.“

Und: Die Coburger müssen ihre Fehler reduzieren. Gegen Dresden leistete sich der HSC zu viele Unzulänglichkeiten. „Nüchtern betrachtet waren das zu viele Fehler, klar. Aber man muss sehen, wer diese gemacht hat. Das waren unsere jungen Burschen, die viele Spielanteile und Verantwortung bekommen haben“, ordnet Gorr ein. Bei denen gehörten Fehler dazu und müsse man einkalkulieren, wenn man mit jungen Spielern arbeite. Für den HSC-Trainer hat aber auch dieser Punkt mit der Defensive zu tun: „Wir müssen uns in der Abwehr den Rücken freihalten, damit wir uns vorne den einen oder anderen Fehler erlauben können.“

Den gesamten Bericht findet ihr bei unserem Medienparter dem Coburger Tageblatt.

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Bericht von Coburger Tageblatt

Bild von Svenja Stache