Zuletzt zeigten die personell gebeutelten Coburger beim TuS Nettelstedt-Lübbecke (22:28) einen schwachen ersten Durchgang, auf den ein stärkerer zweiter Abschnitt folgte. Im Heimspiel am Freitagabend (19.30 Uhr) will der HSC (7./29:25 Punkte) den Abwärtstrend stoppen und gegen den Aufsteiger TuS Vinnhorst (17./13:41) endlich wieder gewinnen. Die Mannschaft um den Ex-Coburger Marcel Timm steckt knietief im Abstiegskampf.

2. Bundesliga HSC 2000 Coburg (7.) – TuS Vinnhorst (17.)

„Wir haben momentan Schwierigkeiten, auf dem Niveau, das wir uns schon einmal erarbeitet haben, zu agieren“, erklärt HSC-Trainer Jan Gorr die Schwächephase seiner Mannschaft. Das liegt zum einen an der angespannten Personalsituation. Neben den Langzeitverletzten Arkadiusz Ossowski und Fynn Herzig gab der Klub jüngst das Saison-Aus für Jakob Knauer (Knie-OP) bekannt.

Zum anderen ist die sonst so stabile Coburger Abwehr ungewohnt löchrig und Akteure wie Torwart Kristian van der Merwe oder Spielmacher Tumi Steinn Runarsson, die beide den Verein nach dieser Saison verlassen, suchen ihre Form. Für den dänischen Schlussmann kam im zweiten Durchgang Fabian Apfel zwischen die Pfosten – und das Eigengewächs war ein Garant für die deutliche Leistungssteigerung.

„Fabi hat eine starke Leistung gezeigt und das hat uns echt geholfen, besser zu decken und effektiver zu sein“, lobt Gorr das Eigengewächs. Dank Apfels Paraden hatte seine Mannschaft einen Acht-Tore-Rückstand auf drei Treffer reduziert. Um das Spiel gänzlich zu drehen, scheiterte der HSC aber zu oft an TuS-Torwart Nikolas Katsigiannis. Die zweiten 30 Minuten machten aber Mut für den kommenden Auftritt gegen Vinnhorst, sagt Gorr.

„Unser Ziel ist es, daran anzuknüpfen – und das von Anfang an“, sagt Gorr, dessen Team das Hinspiel überdeutlich mit 37:19 für sich entschied. An eine ähnlich klare Angelegenheit gegen den Klub aus dem Stadtteil von Hannover glaubt der Coburger Chefanweiser nicht: „Vinnhorst hat sich personell in eine andere Situation gebracht. Sie waren damals gehandicapt. Es ist nicht zu vergleichen, dieses Spiel wird nicht der Maßstab sein.“

Für den Gegner des HSC 2000 geht es um die sportliche Existenz

Zumal der TuS um die sportliche Existenz kämpft: Sechs Punkte beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer. Mit einem Coup in Coburg bekämen die Hoffnungen auf den Klassenerhalt neue Nahrung. Das weiß auch Gorr: „Vinnhorst ist eine Mannschaft, die alle Register ziehen wird. Sie werden mit ganz viel Aggressivität und Härte auftreten und irgendwie versuchen, sich die Zähler zu schnappen.“

Bester Werfer des TuS ist zwar Rechtsaußen Fran Mileta (94 Tore), aber Vinnhorst sucht vor allem aus dem Rückraum und über den Kreis den Abschluss. „Der mittlere Sektor ist ein großer Gefahrenherd“, weiß Gorr, dass sich sein Mittelblock auf einiges an Arbeit einstellen muss. Zudem gelte es, Falk Kolodziej in den Griff zu bekommen. Der 30-Jährige sei ein schlauer Spielmacher, stark im Eins-gegen-eins und setze seine Nebenleute in Szene.

Im eigenen Angriff müsse sich der HSC auf zwei Formationen einstellen. Eine robuste 6:0-Deckung und eine offensive 5:1-Abwehr, bei der der Vorgezogene immer wieder Passwege zustelle. „Damit haben sich viele Mannschaften schwergetan, und das stellt uns vor eine taktische Herausforderung“, sagt Gorr. Der HSC-Trainer fordert im Angriff „mutige Aktionen“ und eine gute Balance aus „Cleverness und Verantwortungsbereitschaft“.

So schwierig die aktuelle Situation für die Vestestädter gerade ist, hat Gorr auch Vorteile erkannt: „Für unsere jungen Spieler wie Pavels Valkovskis oder Mikael Helmersson ist es wertvoll, diese Phasen mit viel Spielanteilen zu bekommen.“

Den gesamten Bericht findet ihr bei unserem Medienparter dem Coburger Tageblatt.

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Bericht von Coburger Tageblatt

Bild von Svenja Stache