Nach drei Niederlagen in Folge hat der Handball-Zweitligist HSC 2000 Coburg wieder gewonnen. Am Freitagabend entschieden die Vestestädter das Heimspiel gegen den TuS Vinnhorst souverän mit 25:20 (10:7) für sich und kehrten in die Erfolgsspur zurück. Allerdings war die Partie gegen den abstiegsbedrohten Neuling über weite Strecken ein Kraftakt.

2. Bundesliga HSC 2000 Coburg – TuS Vinnhorst 25:20 (10:7)

Vor dem Spiel entspannten sich die Personalsorgen bei den Hausherren ein wenig: Nachdem die Einsätze von Jan Schäffer und Felix Jaeger fraglich waren, stand das Duo für das Heimspiel gegen den Aufsteiger aus Vinnhorst zur Verfügung. Die Gäste aus dem Stadtteil von Hannover reisten mit sechs sieglosen Spielen in Serie nach Coburg und standen angesichts von sechs Zählern Rückstand auf das rettende Ufer mit dem Rücken zur Wand.

Entsprechend erwartete HSC-Trainer Jan Gorr einen Gegner, der „alle Register ziehen“ und mit „ganz viel Aggressivität und Härte“ agieren werde. Für einen Vinnhorster war es ein besonderes Spiel: Marcel Timm. „Für mich ist das Extra-Motivation. Ich liebe diese Halle und hatte zwei schöne Jahre hier. Wir werden alles geben, die zwei Punkte zu holen“, sagte der ehemalige Coburger vor dem Spiel am Dyn-Mikrofon.

HSC-Gegner TuS Vinnhorst mit unangenehmer 5:1-Abwehr

Und das bekamen die Hausherren von Anfang an zu spüren. Der TuS begann mit einer offensiven und unangenehmen 5:1-Abwehr. Die sparte erwartungsgemäß nicht an der nötigen Härte, offenbarte aber auch einige Lücken – und die fand der HSC. Allerdings: Coburg ging fahrlässig mit seinen Möglichkeiten um. TuS-Torwart Stefan Hanemann hielt mit sieben Paraden (64 Prozent Fangquote) in den ersten 15 Minuten seine Mannschaft im Spiel.

Weil sich die Coburger Deckung und Torwart Kristian van der Merwe im Vergleich zu den jüngsten Auftritten deutlich steigerte, hätten die Vestestädter frühzeitig für klare Verhältnisse sorgen können. Doch anstatt den 4:2-Vorsprung (12.) auszubauen, drehten die Vinnhorster mit einem 3:0-Lauf das Spiel (5:4, 17.). Gorr reagierte prompt mit einer Auszeit – und binnen 20 Sekunden ging der HSC wieder in Front. Beide Male war Florian Billek der Torschütze.

TuS Vinnhorst zehn Minuten ohne Tor

Der 35-Jährige lieferte sich zu dieser Zeit bereits ein Privatduell mit Hanemann und ließ auf zwei Fehlwürfe, darunter einen Siebenmeter, zwei Einschläge ins Tor folgen (6:5, 18.). Gegen eine nach wie vor gute HSC-Deckung blieb der Gast zehn Minuten ohne Tor. Nur: Coburg machte daraus viel zu wenig.

Spielerisch klar überlegen, nutzte die Gorr-Truppe ihre Chancen nicht. Als Jannes Krone per Siebenmeter auf 9:5 (27.) stellte, schien es, als würde der Favorit bis zur Halbzeitpause den Außenseiter distanzieren können. Doch mit zwei schnellen Treffern war Vinnhorst wieder in Schlagdistanz. Letztlich war es Tumi Steinn Runarsson, der kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit mit einem schönen Hüftwurf den 10:7-Halbzeitstand besorgte.

An beiden Enden des Spielfeldes ging es ruppig zur Sache. Spielfluss kam selten auf. Vorteile hatte weiterhin der HSC, der sich in dieser Phase auf Mikael Helmersson und Merlin Fuß verlassen konnte. Sechs der sieben Coburger Treffer in den ersten Minuten nach Wiederbeginn gingen auf das Konto des Rückraum-Duos (17:13, 44.).

Bis gelingt ein kurioser Treffer

„Diese Konzentration brauchen wir bis zum Schluss“, schwor HSC-Kapitän Max Jaeger in einer Auszeit seine Mannschaft auf die Schlussviertelstunde ein. Denn: Coburg war noch lange nicht auf die Siegerstraße eingebogen, das aufopferungsvoll kämpfende Vinnhorst nicht abgeschüttelt. Die Hausherren lagen meist mit vier, fünf Treffern in Führung. Erst als Krone zum 21:16 (53.) traf, entspannten sich die Gesichter beim HSC.

Die letzten Restzweifel beseitigte Bis mit einem kuriosen Treffer. Der polnische Nationalspieler warf sich nach dem Ball, bewahrte Coburg vor einem Ballverlust, stand auf – und nutzte den plötzlichen Freiraum zum 24:18 (57.). Letztlich gewannen die Hausherren verdient mit 25:20.

Die Statistik zum Spiel

HSC 2000 Coburg: van der Merwe (7 Paraden), Apfel (0 Paraden) – Runarsson (2), M. Jaeger (1), Dettenthaler, Bis (4), Glatthard, Fuß (4), Billek (4/1), Krone (4/1), Helmersson (5), P. Valkovskis (1), Obranovic, Schäffer, F. Jaeger

TuS Vinnhorst: Kristoffersen (0 Paraden), Hanemann (14 Paraden) – Mileta (4/1), Kolodziej (2), Buntic, Ruddat (2), Eberlein, Lungela (1), Siegler (3), Mazic (2/1), Gertges, Hagen (1), Timm (1), Mussner, Schröder (1), Hild (3)

Schiedsrichter: Kittel (Neuenhagen) / Scharfe (Gosen-Neu Zittlau)

Zuschauer: 1779

Zeitstrafen: 2 (2x Glatthard) – 7 (2x Timm, 2x Schröder, Lungela, Mazic, Kolodziej)

Siebenmeter: 2/3 (Billek verwirft einmal) – 2/4 (Gertges und Mazic verwerfen je einmal)

Spielfilm: 2:0 (4.), 2:2 (9.), 4:5 (17.), 6:5 (18.), 7:5 (23.), 9:5 (27.), 9:7 (28.), 10:8 (30.), 12:9 (34.), 14:10 (38.), 16:11 (40.), 18:13 (46.), 20:15 (49.), 22:17 (54.), 24:18 (57.), 25:20 (60.)

Beste Spieler: Fuß, Bis / Hanemann, Mileta

Den gesamten Bericht findet ihr bei unserem Medienparter dem Coburger Tageblatt.

Bericht von Coburger Tageblatt

Bild von Svenja Stache