Die Saison 2023/24 ist für den HSC 2000 Coburg am Samstagabend mit einer deutlichen Niederlage zu Ende gegangen. Die Mannschaft von Jan Gorr, der zum letzten Mal auf der HSC-Trainerbank saß, erwischte einen schlechten Start in Ludwigshafen und lief frühzeitig einen Rückstand hinterher. Nach 60 Minuten stand es in der Friedrich-Ebert-Halle 35:30 (17:12) für die Eulen. Die Coburger beenden die Saison punktgleich mit dem VfL Eintracht Hagen (39:29), der zu Hause deutlich mit 29:35 das Nachsehen gegen Vinnhorst hatte. Da der HSC beim Torverhältnis die Nase vorne hat, schließt er die Runde als Sechster, Hagen als Siebter ab.

2. Handball-Bundesliga Eulen Ludwigshafen – HSC 2000 Coburg 35:30 (17:12)

Das größte Coburger Problem in Ludwigshafen? Fehlende Kreisläufer. Jan Schäffer musste wegen einer gebrochenen Nase, die er sich im Heimspiel gegen Bietigheim zugezogen hatte, passen. Sein Ersatz, Viktor Glatthard, verbrachte gerade einmal 177 Sekunden auf der Platte. Wenige Sekunden vor seiner Hinausstellung hatte der Schweizer noch beste Laune, feierte eine gelungene Abwehraktion seines Innenblock-Kollegen Bartlomiej Bis lautstark. Dann dem Freiwurf rückte er weit raus und ging etwas ungestüm gegen Jannek Klein zu Werke. Der Schweizer traf den Rückraumakteur im Gesicht. Klein ging zu Boden. Die beiden Schiedsrichter Julian Köppl und Denis Regner berieten sich und zeigten Glatthard Rot. Eine harte, aber regelkonforme Auslegung. Bitter für Coburg und bitter für Glatthard, der seine letzte Partie im HSC-Trikot von der Tribüne aus erleben musste.

Gorr hatte für den Innenblock neben Bis nun nur noch Andrej Obranovic als Alternative in der Hand. Der Pole und der Kroate mussten nun das ganze Spiel durchhalten. Nach der Hinausstellung Glatthards ging beim HSC erstmal gar nichts. Die Coburger leisteten sich technische Fehler über technische Fehler und luden die Eulen unter anderem zu zwei Treffern ins leere Tor ein. Gorr hatte nach sieben Minuten beim Stand von 6:2 genug gesehen. Ludwigshafen legte noch einen Treffer drauf und hatte mit einem 5:0-Lauf den Ton für das Spiel gesetzt.

Helmersson bringt Schwung

Eine Hypothek, der die dezimierten Oberfranken den kompletten Abend hinterherliefen. Immerhin nahmen sich die Coburger die Worte ihres Trainers zu Herzen, trafen im Angriff nun bessere Entscheidungen. Mit der Einwechslung von Mikael Helmersson kam mehr Dynamik ins HSC-Spiel. Der Schwede traf zweimal mit Eins-gegen-eins-Aktionen und verkürzte nach 19 Minuten auf 8:11. Dazu war in seinem letzten Auftritt für den HSC auch auf Kristian van der Merwe Verlass. Coburg schien langsam im Spiel angekommen.

Doch dann kehrte erneut der Schlendrian ins Spiel ein. Es reihte sich Ballverlust an Ballverlust, natürlich auch bedingt durch ungewohnte Formationen. Florian Billek etwa kam nur zu drei Siebenmeter-Auftritten auf die Platte (alle getroffen), wurde ansonsten geschont. Die Eulen kamen zu zahlreichen Schnellangriffen und setzten sich auf bis zu sieben Treffer (16:9) ab. Bis zur Pause kamen die Coburger immerhin wieder auf fünf Tore heran (17:11).

Beide Trainer rotierten und probierten im zweiten Durchgang viel aus. Die ersten fünf Minuten entwickelten sich zum munteren Scheibenschießen. Weder die Eulen noch die Gäste hatten Zugriff in der Defensive. Jeweils sechs Treffer fielen auf beiden Seiten – 23:17 für Ludwigshafen. Nachdem der eingewechselte Fabian Apfel zunächst keine Hand an die Bälle bekommen hatte, parierte er dreimal in kurzer Zeit und pushte seine Mannschaft nach vorne.

Im Angriff setzten die Coburger nun immer wieder Jannes Krone auf Rechtsaußen sehenswert in Szene und waren nach zwei Tempogegenstößen von Felix Dettenthaler wieder auf Tuchfühlung (24:20, 40.). Aber es war die Geschichte des Abends. Nach einigen soliden Sequenzen verloren die Coburger immer wieder den Fokus und ließen die Gastgeber weiter enteilen.

Auf der anderen Seite scheiterte Obranovic im Schnellangriff frei am starken Ziga Urbic. Schwarzer setzte noch einen dritten Treffer zum 27:21 drauf (48.). Die restlichen zwölf Minuten waren dann nur noch ein besseres Auslaufen für beide Mannschaften. Spannung kam in der Friedrich-Ebert-Halle nicht mehr auf.

Die Statistik zum Spiel

Eulen Ludwigshafen: Grupe (1 Parade), Urbic (11 Paraden)  – Schaller (5/2), Ilic, Raguse (9), Eisel, Meyer-Siebert (2), Falk (2), Schwarzer (3), Zepp (1), Straub (3), Bergner (2), Trost (1), Leun (1), Manfeldt-Hansen (4), Klein (2)

HSC 2000 Coburg: Van der Merwe (9 Paraden), Apfel (3 Paraden), Eggert – Runarsson (1), M. Jaeger (2), Dettenthaler (3), Bis (4), Glatthard, Fuß (4), Obranovic, Billek (3/3), Krone (4), Helmersson (5), Valkovskis (3)

Schiedsrichter: Julian Köppl (Frankfurt/Oder) / Denis Regner (Nieder-Olm)

Zeitstrafen: 1 (Klein) – 2 (Obranovic, Bis)

Rote Karten: – /  Glatthard (3.)

Siebenmeter: 2/2 – 3/3

Spielfilm: 2:2 (4.), 7:2 (7.), 9:6 (14.), 14:8 (21.), 17:11 (27.), 17:12 – 19:13 (32.), 21:16 (34.), 24:20 (41.), 27:21 (48.), 32:27 (55.), 35:30

Zuschauer: 1732

Beste Spieler: Raguse, Urbic – Helmersson, Krone

Den gesamten Bericht findet ihr bei unserem Medienparter dem Coburger Tageblatt.

Bericht von Coburger Tageblatt

Bild von Iris Bilek