Nach der Derby-Niederlage gegen Rimpar geht es für den HSC Coburg zum TuS Ferndorf. Zwar steht Florian Billek vor der Rückkehr in den Kader, aber die Personallage bleibt angespannt. Einem wichtigen Spieler droht eine längere Pause.

Kaum ist der HSC 2000 Coburg zurück im Spielbetrieb, geht es für den Handball-Zweitligisten Schlag auf Schlag. Nach der Niederlage im Derby gegen Rimpar geht es am Mittwoch (19.30 Uhr, bei sportdeutschland.tv) zum TuS Ferndorf. Die Mannschaft aus Kreuztal in Nordrhein-Westfalen (4:20 Punkte) ist zwar Tabellenletzter, zeigte zuletzt aber gute Leistungen. Für den HSC Coburg (Platz 17, 8:14 Punkte) zählt trotz allen Umständen nur ein Sieg, um sich aus der angespannten Situation – nur dank der besseren Tordifferenz liegt der HSC nicht auf einem Abstiegsplatz – zu befreien.

2. Bundesliga: TuS Ferndorf – HSC 2000 Coburg

Er hatte seine Chance bekommen – und er nutzte sie: Fabian Apfel. Das Eigengewächs im Tor des HSC war der Hauptgrund, warum die Vestestädter im Frankenderby gegen die Wölfe der DJK Rimpar (25:26) überhaupt noch an etwas Zählbares glauben durften. Weil Torwart Jan Kulhanek – genau wie Rechtsaußen Florian Billek – wegen Corona-Quarantäne gefehlt hatte, schlug Apfels Stunde. Mit 18 Paraden stand der 22-Jährige Pate für die letztlich ungekrönte Coburger Aufholjagd und hexte sich zudem in die Mannschaft des Spieltags der 2. Handball-Bundesliga.

Weil Kulhanek auch am Mittwoch in Ferndorf fehlen wird, dürfte Apfel beim TuS erneut von Beginn an im Tor stehen. Oder etwa nicht? „Das entscheide ich wieder kurzfristig“, will sich Ankersen noch nicht festlegen, ob Apfel oder Jan Jochens anfangen wird. „Es kommt auch darauf an, welcher Torwart besser zu den Wurfbildern der Ferndorfer Spieler passt“, erklärt der HSC-Trainer. Weil Ankersen aber einen von der Spielanlage her ähnlichen Gegner wie zuletzt die Rimparer Wölfe erwartet, dürften Apfels Chancen auf sein zweites Spiel von Beginn an gut stehen. „Ferndorf spielt einen schnellen Ball, ist spielstark und sucht häufig den Weg über den Kreis oder die Außen“, sagt Ankersen über die Spielidee des Letzten.

Tobias Varvne wieder verletzt

Eine einfache Aufgabe erwartet der junge Däne nicht. Das liegt zum einen an der nach wie vor schwierigen personellen Lage des HSC. Zwar steht Billek vor der Rückkehr, dafür fällt neben Kulhanek auch Max Preller (Daumenverletzung) weiter aus. Zudem steht hinter dem Einsatz von Spielmacher Tobias Varvne ein großes Fragezeichen. „Er hat gegen Rimpar bei einer Eins-gegen-eins-Situation einen Schubser bekommen und sich an der Hüfte verletzt“, sagt Ankersen. Die genaue Diagnose beim schwedischen Routinier stünde noch aus, ein Einsatz gegen Ferndorf sei aber unwahrscheinlich. „Möglicherweise fällt Tobi auch länger aus“, sagt Ankersen. Zum anderen zeigte die Leistungskurve des TuS, der vom einstigen schwedischen Europameister Robert Andersson trainiert wird, zuletzt nach oben. Dem einen Absteiger, der HSG Nordhorn-Lingen, musste sich Ferndorf – nach 14:10-Halbzeitführung – noch knapp geschlagen geben (22:23). Dem anderen Absteiger, den Eulen Ludwigshafen, trotzte der TuS ein 27:27-Unentschieden ab.

Zum Vergleich: Vor wenigen Wochen kam der HSC bei den Eulen noch gehörig unter die Räder (26:33). Allerdings haben die Ferndorfer ähnliche Personalprobleme wie die Coburger. Vor allem der Ausfall des Halbrechten Andreas Bornemann, nach Linksaußen Rutger ten Velde bester TuS-Torschütze, wiegt schwer.

Bruder-Duell in Ferndorf?

Auch Bornemanns Pendant im linken Rückraum Lukas Siegler war zuletzt angeschlagen und kam in Ludwigshafen nicht zum Einsatz. Siegler wechselte vor der Saison aus Rimpar nach Ferndorf und ist der Bruder des Coburgers Julius Siegler. Das HSC-Talent stand gegen die Wölfe zum zweiten Mal in der laufenden Saison im Zweitliga-Aufgebot und ist auch in Ferndorf mit von der Partie. Es könnte also – vorausgesetzt Lukas ist beim TuS dabei – zu einem Bruder-Duell kommen.

Bericht inFranken

Bild Svenja Stache