1. Handball – Bundesliga: HSC 2000 Coburg – Rhein – Neckar Löwen 28:31 (13:14)

So schwer hatten sich die hochkarätig besetzten und ambitionierten Gäste die Aufgabe beim Tabellenletzten sicherlich nicht vorgestellt. Denn vom Anpfiff weg entwickelte sich eine recht ausgeglichene Partie. Schon in der Anfangsphase hielten die hochmotivierten Hausherren voll dagegen. Besonders positiv fiel dabei auf, dass sich die Coburger nicht allein auf kämpferische Tugenden verlassen wollten, sondern immer wieder auch spielerische Lösungen suchten und fanden. Löwen – Keeper Palicka war in dieser Phase alles andere als zufrieden mit seinen Vorderleuten, was er ihnen auch deutlich zu verstehen gab. So verlief die Partie eine gute Viertelstunde lang absolut ausgeglichen. Eine Mannschaft legte vor, der Gegner glich aus. Doch Mitte der ersten Hälfte schlichen sich dann doch erste leichte Fehler in das Spiel der Gelb – Schwarzen ein, die die cleveren und individuell natürlich besser besetzten Gäste gnadenlos nutzten und nach 20 Minuten mit 12:8 in Führung lagen. Eine Vorentscheidung war dies aber nicht. Die Hausherren fingen sich wieder, nutzten nun ihrerseits den einen oder anderen Patzer der Löwen und kämpfte sich wieder heran. Und vier Minuten vor dem Halbzeitpfiff zeigte die Tafel plötzlich wieder einen 12:12 – Gleichstand an. Der knappe 13:14 – Rückstand zur Pause ließ in der Tat noch alles offen.

Beim Wiederanpfiff geschah dann zunächst erst einmal das, was alle erwartet hatten: Trainer Martin Schwalb brachte nun die in der ersten Hälfte noch geschonten Andy Schmid und Jannik Kohlbacher in das Spiel. Und diese bewährte Achse funktionierte auch in Coburg sofort perfekt und brachte die Gäste langsam, aber sicher wieder in die Vorhand. Innerhalb von acht Minuten machten die Rhein – Neckar Löwen aus einem 22:21 eine deutlich 29:23- Führung. Aber die Coburger wollten sich auch jetzt noch nicht geschlagen geben und kamen Tor um Tor wieder heran. Und beim 27:29 (58.) sah sich der Gästetrainer dann tatsächlich noch einmal zur Auszeit gezwungen. Seine Schützlinge spielten in den verbleibenden Sekunden ihre ganze Routine aus und brachten den letztlich natürlich auch verdienten Erfolg nach Hause. Den Hausherrn blieb aber auf jeden Fall die Gewissheit, dass man mit Mut, Entschlossenheit und Moral fast jeden Gegner dieser Liga in Bedrängnis bringen kann.

HSC Coburg: Kulhanek, Dreyer; Pouya Norouzinezhad (3), Sproß, Nenadic, Billek (1), Mustafic, Knauer (3), Zetterman (3), Varvne (6), Schikora, Kurch, Zeman (3), Grozdanic (6/2), Schröder (3), Neuhold

 

Bericht von Gerd Nußpickel
Bild von Svenja Stache