Die Historie

In der ehemaligen DDR waren die Ostseestädter eine der erfolgreichsten Mannschaften. So war Empor Rostock der einzige Verein, der ohne Unterbrechung (insgesamt 36 Spielzeiten) der jeweils höchsten Spielklasse angehörte. Insgesamt zehnmal wurden die Nordlichter DDR-Meister, der letzte Titelgewinn gelang in der Saison 1986/87. Den größten Erfolg feierten die Rostocker im Jahre 1982, als man sowohl den Europapokal der Pokalsieger als auch den Titel eines Europameisters für Vereinsmannschaften gewann. Natürlich qualifizierten sich die Ostseestädter in der Saison 1991/92 auch für die (im Zuge der Wiedervereinigung ausnahmsweise zweigeteilte) 1. Bundesliga und waren außer dem SC Magdeburg damals die einzige Mannschaft aus dem Osten Deutschlands, die nicht sofort wieder in die 2. Liga absteigen musste. Ein Jahr später erwischte es dann aber auch die Rostocker. In der 2. Liga hielt man sich zunächst einige Jahre ganz gut, ehe es ab 1999 stetig abwärts ging. Erster Tiefpunkt war der Abstieg in die Regionalliga im Jahre 2003. Zwei Jahre später meldete sich der HC Empor aber wieder zurück in Liga 2, schaffte in der Saison 2010/11 auch die Qualifikation für die eingleisige 2. Bundesliga, ehe es 2016/17 nach einer enttäuschenden Saison erneut eine Etage tiefer ging. Nach zwei knapp gescheiterten Versuchen gelang den Ostseestädtern in der vergangenen Saison in zwei hart umkämpften Duellen mit dem 1. VfL Potsdam der langersehnte Wiederaufstieg in die 2. HBL.

 Die Mannschaft

Der Aufsteiger ging mit einer eingespielten und nur auf wenigen Positionen veränderten Mannschaft in die Saison. Ein Großteil der Mannschaft spielt schon seit einigen Jahren zusammen. „Wir sind eine sehr eingeschworene und emotionale Truppe. Wir wissen, dass wir in der Breite vielleicht nicht die großen Einzelkönner wie manch andere Teams haben, aber wir spielen mit Herz und hauen alles rein“, charakterisiert dann auch Kapitän Robert Wetzel sein Team. Der U21-Weltmeister von 2011 und Bruder des Ex-Coburgers Tom Wetzel bildet auch in dieser Saison zusammen mit Leon Mehler, ebenfalls ehemaliger Junioren-Nationalspieler, das bewährte Gespann zwischen den Pfosten.

Sehr ausgeglichen besetzt ist der Rückraum der Ostseestädter. Torjäger Robin Breitenfeldt hat seine Klasse auch eine Liga höher eindrucksvoll bewiesen und rangiert aktuell sogar unter den TOP 5-Torschützen der 2. HBL. Mit den Zweitliga-erfahrenen Jonas Ottsen, Tim Völzke und Marc Pechstein verfügt der HC Empor im linken und zentralen Rückraum über weitere zuverlässige Alternativen. Auch Linkshänder Philipp Asmussen konnte im bisherigen Saisonverlauf durchaus überzeugen.

Das Gespann auf der rechten Außenbahn bilden der aus Magdeburg gekommene Richard Lößner sowie Jonas Steidtmann. Die Spielanteile auf der Linksaußen-Position teilen sich Nick Witte, der Tscheche Jakub Zboril sowie der beim THW Kiel ausgebildete Jesper Schmidt. Eine zentrale Rolle in der Spiel-Philosophie von Trainer Till Wiechers spielt das Kreisläufer-Spiel. Der HC Empor agiert gerne mit dem siebten Feldspieler und nutzt dabei nicht selten die Variante mit drei Kreisläufern. Mit dem Erstliga-erfahrenen Neuzugang Jonas Thümmler, dem aus Dormagen gekommenen Christian Wilhelm und den Eigengewächsen Maximilian Schütze und Dennis Mehler verfügen die Ostseestädter dafür über die entsprechenden Alternativen.

Der Trainer

Till Wiechers, geboren am 27. Juni 1983, arbeitet bereits seit dem Jahr 2000 als Trainer. Er war unter anderem zwei Jahre im Jugendleistungsbereich des THW Kiel tätig, trainierte den Oberligisten TSV Ellerbek und war einige Jahre beim Handballverband Schleswig-Holstein als Landesauswahltrainer angestellt. Von 2012 bis 2017 arbeitete der studierte Sportwissenschaftler und Sportpsychologe in verschiedenen Funktionen für die SG Flensburg-Handewitt, unter anderem zwei Jahre lang als Jugend-Koordinator. Seit 2017 ist der Vater einer fünfjährigen Tochter nunmehr Cheftrainer beim HC Empor Rostock. Zudem betreibt Till Wiechers die Firma PREPARE TO WIN, mit der er Profisportler und Nachwuchsathleten betreut und berät. 

Bericht Gerd Nußpickel
Bild HC Empor Rostock