HSC 2000 Coburg – HSG Nordhorn-Lingen 31:28 (17:16)

Die 1142 Zuschauer dürften ihr Kommen an diesem Dienstagabend sicherlich nicht bereut haben. Schließlich bekamen sie ein emotionales, von der ersten Minute an hoch-intensives Zweitligaspiel geboten, für das sich beide Teams augenscheinlich eine Menge vorgenommen hatten. Immerhin hatten die Gäste aus dem Emsland noch gute Chancen, im Aufstiegsrennen ein gewichtiges Wort mitreden zu können.

Die Gastgeber ihrerseits wollten den Gästen entsprechend Paroli bieten und sich vor allem bei den Fans für ihren letzten schwachen Heimauftritt rehabilitieren. Das ist ihnen ohne Wenn und Aber auf jeden Fall gelungen. Denn natürlich blieb auch der Coburger Auftritt nicht ohne Fehler. Aber dafür stimmten über die gesamten 60 Minuten Einsatz, Leidenschaft und auch die spielerische Komponente. Und so entwickelte sich vom Anpfiff weg ein Spiel auf Augenhöhe zwischen den beiden Erstliga-Absteigern, bei dem bis weit in die zweite Hälfte hinein die Frage nach dem Sieger offen blieb. Fast logisch ging es dann auch mit 23:23 in die letzten zehn Spielminuten. Der HSC hatte kurz zuvor eine doppelte Unterzahl fast unbeschadet überstanden. Und nun neigte sich das Pendel langsam, aber unaufhaltsam in die Richtung der weiterhin aufopferungsvoll kämpfenden Hausherren. Keeper Jan Jochens wurde jetzt immer mehr zum Faktor und vorne zeigten seine Mitspieler bis zum Schluss die notwendige Entschlossenheit und Siegeswillen. Fünf Minuten vor dem Abpfiff hatte sich der HSC wieder auf zwei Tore abgesetzt, was letztlich schon eine kleine Vorentscheidung sein sollte. Die Gäste gaben sich noch nicht geschlagen. Aber als Florian Billek, mit sieben Toren einmal mehr erfolgreichster Coburger Torschütze an diesem Abend, den Ball 70 Sekunden vor Ende aus dem Rückraum zum 31:28 ins gegnerische Tor hämmerte, war der verdiente Heimerfolg für die Gelb-Schwarzen endgültig in Sack und Tüten.

Mit diesem überzeugenden Auftritt hatten sich die Ankersen-Schützlinge nicht nur mehr als ordentlich rehabilitiert. Billek, Varvne & Co machten außerdem allerbeste Werbung in eigener Sache. Am Samstag steht nicht nur das letzte Heimspiel der Saison gegen den starken ThSV Eisenach auf dem Programm, sondern auch die Verabschiedung jener Spieler, die den HSC nach der Saison verlassen.

HSC: Kulhanek, Jochens, Apfel; Runarsson (4), Fuß (3), Toom (2), Billek (7), Mubenzem, Juskenas, Knauer (4), Varvne, Schäffer (2), Dettenthaler, Kurch (3), Grozdanic (3/3), Schröder (3)

Bericht von Gerd Nußpickel

Bild von Svenja Stache