ASV Hamm – Westfalen

Der ASV (Allgemeiner Sport – Verein) Hamm wurde 1904 gegründet. In seiner jetzigen Form als selbstständigen Verein gibt es den ASV Hamm 04/69 Handball e.V. seit dem Jahr 1998. 2003 stieg der ASV zunächst in die Regionalliga auf, zwei Jahre später in die 2. Bundesliga. Nach mehreren Spitzenplatzierungen gelang der Mannschaft als Meister der 2. Handball-Bundesliga Nord im Jahre 2010 der Aufstieg in die 1.Handball-Bundesliga. Bereits am 16. Oktober 2009 hatten die Vereine ASV Hamm und Ahlener SG die Bildung einer Spielgemeinschaft für die Bundesligen bekanntgegeben, um sowohl sportlich wie wirtschaftlich die Kräfte der Region zu bündeln – allerdings ohne nachhaltigen Erfolg: Nach nur einer Spielzeit war das Projekt HSG Ahlen-Hamm schon wieder Geschichte. Seither spielt der nunmehr als ASV Hamm-Westfalen antretende Verein wieder in der 2. Bundesliga. Meist belegte man am Ende einen einstelligen Tabellenplatz. Auch in der vergangenen Saison lag das Team lange Zeit recht aussichtsreich im Rennen um einen Aufstiegsplatz, ehe dem ASV – auch verletzungsbedingt – am Ende dann doch noch etwas die Luft ausging.

Fast komplett neuer Rückraum       

Vor der aktuellen Saison gab es einen größeren personellen Umbruch bei den Westfalen. Sieben Abgängen standen ebenso viele Neuverpflichtungen gegenüber. Eine erste Veränderung gab es auf der Torhüter – Position. Dort bestreitet der in der Nachwuchsschmiede des SC Magdeburg ausgebildete Felix Storbeck bereits seine fünfte Saison im ASV – Trikot. Mit dem in Coburg noch bestens bekannten Oliver Krechel hat er aber in dieser Spielzeit einen neuen Partner an seiner Seite.

Nahezu komplett ausgetauscht wurde dagegen der Rückraum der Westfalen. Nachfolger des nach Coburg gewechselten Christoph Neuhold auf der halblinken Aufbau – Position wurde Oliver Milde. Der 25jährige hat bereits in Rostock, Bad Schwartau und vor allem bei den Füchsen Berlin gespielt. Aus der Nachwuchsschmiede des Hauptstadt – Klubs stammt auch der erst 19jährige Mex Raguse, von dem man sich beim ASV einiges versprach. Doch als es im Verlaufe der Saison zu Streitigkeiten bei den Vertragsverhandlungen kam, wurde der Youngster auf unbefristete Zeit suspendiert. Somit verbleibt der Ex – Mindener Markus Fuchs als einzige Alternative. Komplett neu besetzt ist die Spielmacher – Position. Dabei hat der von GWD Minden gekommene Sören Südmeier die Erwartungen bislang ohne Zweifel ebenso erfüllt wie sein Pendant Vincent Sohmann, der vor der Saison vom Dessau – Roßlauer HV kam. Die Spielzeiten im rechten Rückraum teilen sich seit dieser Saison der ebenfalls vom HSC 2000 Coburg gekommene Stefan Lex und der 23jährige Jan von Boenigk, zuletzt in Diensten von Eintracht Hagen.

Keine Veränderung gab es dagegen auf den anderen Positionen. Auf der rechten Außenbahn bilden der 2015 aus Flensburg gekommene Lukas Blohme und der Ex – Magdeburger Lars Gudat nach wie vor ein starkes Gespann. Weiterhin verlassen kann sich der ASV auf die Torjäger – Qualitäten von Linksaußen Vyron Papadopoulus. Der griechische Nationalspieler führt auch in dieser Saison die teaminterne Torschützenliste an. Mit Fabian Huesmann steht hier zudem ein zuverlässiger Back Up bereit. Die Kreisposition teilen sich auch in dieser Spielzeit der 26jährige Jan Brosch und Kapitän Jakob Schwabe.

Saisonziel nach starker Rückrunde bereits erreicht

In der Summe sah man sich beim ASV damit auf jeden Fall stärker aufgestellt als noch zuletzt und nahm dann auch ohne Umschweife die Rolle eines Mitfavoriten beim Kampf um die Aufstiegsplätze an. Zumindest Rang 5 oder besser sollte es am Ende werden. Es dauerte in der Tat auch eine Weile, bis sich die neuformierte Truppe gefunden hatte. So waren die Auswärtsniederlagen gegen die Aufsteiger aus Ferndorf, Hamburg oder Dormagen sicherlich ebenso wenig eingeplant wie die Heimpleiten gegen Coburg und Nordhorn – Lingen. Trotzdem hielten die Westfalen stets Kontakt zur erweiterten Spitzengruppe und beendeten die Hinrunde auf Platz 7. Doch in der 2. Halbserie zeigten die Schützlingen von Kay Rothenpieler dann endgültig, was in ihnen steckt: Mit 26:6 Punkten ist der ASV Hamm – Westfalen das zweitbeste Rückrunden – Team der Liga. „Die Mannschaft hat sich hervorragend weiterentwickelt. Wir wussten natürlich, dass es nach dem relativ großen personellen Umbruch im Sommer seine Zeit brauchen wird, bis sich alle Abläufe eingespielt haben und die Mannschaft sich gefunden hat. Wir spielen ja praktisch mit einem komplett neu besetzten Rückraum. Auch jetzt ist diese Entwicklung längst nicht abgeschlossen, aber eben auf einem sehr guten Weg, wie die jüngste Erfolgsserie zeigt“, zeigte sich deshalb nicht nur der Trainer zufrieden. Und mit nunmehr acht Punkten Vorsprung auf Platz 6 kann man bereits drei Spieltage vor Schluss einen Haken hinter das erreichte Saisonziel setzen.

Bericht von Gerd Nußpickel