DJK Rimpar Wölfe

Die Historie

Es ist in der Tat eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte, die da vor den Toren Würzburgs seit knapp anderthalb Jahrzehnten geschrieben wird. Mit der Verpflichtung des 53fachen deutschen Nationalspieler Heiko Karrer rückte die DJK Rimpar im Jahre 2006 erstmals überregional ein wenig in den Fokus der Handball-Öffentlichkeit. Auch die sportlichen Schlagzeilen ließen dann nicht lange auf sich warten. Bereits 2007 gelang unter Karrers Regie (zunächst noch als Spielertrainer) souverän der Wiederaufstieg in die Bayernliga und nur zwei Jahre später schaffte man sogar erstmals den Sprung in die Regionalliga, wenn auch zunächst nur für ein Jahr. 2011 kehrten die „Wölfe“ zurück in Liga 3 und durften nur zwei Jahre später erneut jubeln – diesmal sogar über den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Dort sorgte der selbsternannte „Underdog“ gleich mächtig für Furore. Durfte man dem 5. Platz in der Saison 2014/15 bereits das Prädikat „sensationell“ verleihen, gab es in der Spielzeit 2016/17 nochmals eine Steigerung. Erst am allerletzten Spieltag rutschten die Unterfranken noch von Platz 2 auf Platz 4 zurück und verpassten so um Haaresbreite den Aufstieg in „stärkste Liga der Welt“. In den letzten Jahren standen am Saisonende Plätze zwischen 7 und 12 zu Buche.

 Die Mannschaft     

Ein wesentliches Prädikat der „Wölfe“ ist die Tatsache, dass sie sich seit vielen Jahren als äußerst homogenes, kompaktes und eingespieltes Team präsentieren. Den diesmal drei Abgängen stehen zwei externe Neuzugänge gegenüber. Keine Veränderung gab es zunächst zwischen den Pfosten, wo die „Wölfe“ allerdings auch exquisit besetzt sind. Der im letzten Jahr aus Lübeck gekommene Marino Mallwitz hat aktuell mit über 33 Prozent gehaltener Bälle die höchste Quote aller Zweitliga-Torhüter zu verzeichnen. Mit dem im Handballleistungszentrum des TV Großwallstadt ausgebildeten Andreas Wieser verfügt Rimpar hier zudem über einen zuverlässigen BackUp.

Viel Qualität findet sich auch im Rückraum der DJK. „Spiritus rector“ des Rimparer Spiels und Torschütze vom Dienst in einer Person ist nach wie vor Kapitän Patrick Schmidt, der auch in dieser Saison auf der Spielmacher-Position vom israelischen Nationalspieler Yonatan Dayan unterstützt wird. Die Spielanteile im linken Rückraum teilen sich nunmehr der erfahrene Benedikt Brielmeier und Neuzugang Felix Jaeger. Letzterer kam von der HSG Konstanz und ist der Zwillingsbruder des Ex-Coburgers Max Jaeger. Gewohnt zuverlässig präsentiert sich bisher wie schon in den Jahren zuvor Steffen Kaufmann im rechten Rückraum, der auch in dieser Spielzeit Unterstützung von Lukas Böhm bekommt.

Auf den Außenpositionen setzen die „Wölfe“ ausschließlich auf Eigengewächse. Das Gespann auf dem rechten Flügel bilden auch in dieser Saison „Urgestein“ Julian Sauer sowie Felix Karle. Die Nummer 1 auf der linken Außenbahn ist Dominik Schömig, der nunmehr vom 21jährigen Linus Dürr unterstützt wird. Einige Verletzungsprobleme haben die Unterfranken bislang lediglich auf der Kreisläufer-Position. Zwar agiert der Slowene David Kovacic bislang gewohnt zuverlässig. Allerdings fielen seine beiden Positions-Kollegen Valentin Neagu (Knochenbruch im Fuß) und Philipp Meyer (Innenbandverletzung) bereits nach wenigen Spielen verletzungsbedingt aus, so dass mit Neuzugang Alexander Merk nur noch ein weiterer, zudem noch sehr junger Kreisläufer zur Verfügung stand. Deshalb wurden die „Wölfe“ nochmal auf dem Transfermarkt tätig und verpflichteten bis zum Jahresende den 36jährigen Simon Baumgarten nach. Dieser kann immerhin auf die Erfahrung von 138 Erstliga-Spielen für FRISCH AUF! Göppingen und den TVB Stuttgart verweisen und soll insbesondere eine wichtige Rolle in der Defensive spielen.

Der Trainer

Julian Thomann wurde am 6. März 1992 in Villingen-Schwenningen geboren und ist damit aktuell der jüngste Cheftrainer in der 2. HBL. Er durchlief alle Jugendmannschaften der JSG Balingen-Weilstetten, spielte anschließend zwei Jahre lang beim Oberligisten TV Weilstetten und kehrte 2012 zu seinem Heimatverein zurück. Fast neun Jahre lang war er dann Leistungsträger, „Emotional Leader“ und schließlich auch Kapitän des Balinger Drittligateams, ehe ihn ein Kreuzbandriss zur Beendigung seiner aktiven Laufbahn zwang.

Neben seiner Spielerkarriere hat sich Julian Thomann schon frühzeitig als Trainer und Jugendkoordinator beim HBW Balingen-Weistetten engagiert. Seit 2017 ist der Württemberger bereits Inhaber der A-Lizenz und hat inzwischen auch sein Studium der Sportwissenschaft an der Universität Tübingen erfolgreich abgeschlossen. Seit dieser Saison ist er der neue Cheftrainer der DJK Rimpar Wölfe.

Bericht Gerd Nußpickel

Bild DJK Rimpar Wölfe