Handball – Bundesliga: HSC 2000 Coburg – TSV Hannover – Burgdorf 26:33 (12:17)

Die Enttäuschung war groß im gelb – schwarzen Lager, denn man hatte sich trotz der widrigen Begleitumstände schon mehr erhofft. Zunächst merkte man der Partei noch deutlich an, dass beide Teams erst jüngst eine längere Quarantäne – Zwangspause hinter sich hatten. Und da war es auch logisch, dass gerade die Gastgeber, die erst seit Wochenende wieder im Trainingsbetrieb sind, die größeren Probleme hatten. Zwar blieb die Partie zunächst weitgehend auf Augenhöhe, das Pendel schlug aber schon in dieser Phase immer stärker in Richtung der Gäste aus. Zu leicht machte es ihnen die Coburger Abwehr, zu groß waren die Abstimmungsprobleme im HSC – Abwehrverbund. Doch zumindest 20 Minuten lang fanden die Gastgeber wenigstens im Angriff erfolgreiche Lösungen, um auf Tuchfühlung zu bleiben. Und als man eine eigene Überzahl nutzte, um aus einem 8:10 ein 10:10 zu machen, schien wieder alles offen. Doch ausgerechnet in dieser Phase trafen die Coburger Angreifer einige unglückliche Entscheidungen, luden die schnellen Gäste zu einfachen Kontern ein und fanden sich nur vier Minuten später wieder mit 10:14 im Hintertreffen. Und wieder kam der HSC zurück. Florian Billek hatte per Konter sogar die Chance, sein Team wieder auf ein Tor heranzubringen, scheiterte aber. Im Gegenzug erhöhten die Recken wieder auf 15:12 und fügten bis zum Pausenpfiff sogar noch zwei weitere Treffer hinzu.

Alle Coburger Hoffnungen auf eine mögliche Aufholjagd im zweiten Abschnitt hatten sich dann eigentlich schon fünf Minuten nach Wiederanpfiff vollends erledigt. Die Vestestädter fanden nun überhaupt keine Lösungen mehr im Angriff, die in der Abwehr nun immer sicherer werdenden Gäste bedankten sich und zogen vorentscheidend auf 21:12 davon. Zwar mühten sich die Hausherren auch in der Folgezeit redlich, aber zu hoch war jetzt ganz einfach die Fehlerquote im Coburger Spiel. Eigene Torerfolge resultierten meist nur noch aus beherzten Einzelaktionen, spielerisch lief jetzt beim HSC nicht mehr viel zusammen. Und auch in der Abwehr hatte man gegen die nun immer spielfreudiger agierenden Gäste ein um das andere Mal das Nachsehen. Näher als auf sechs Tore sollten die Gastgeber bis zum Ende nicht mehr herankommen. Routiniert und konsequent brachten die Recken schließlich ihren ersten Auswärtssieg der Saison unter Dach und Fach. Die letzte Aktion gehörte schließlich Gäste – Keeper Lesnjak, der nicht nur diesen Siebenmeter von Grozdanic parierte, sondern auch das Torhüter – Duell an diesem Abend ganz klar für sich entschied.

HSC 2000 Coburg: Kulhanek, Poltrum; Pouya Nourozi (3), Sproß, Kelm, Kassing, Nenadic, Billek (5), Knauer (1), Zetterman (2), Varvne (4), Dettenthaler, Kurch (1), Zeman (3), Grozdanic (3/2), Schröder (4)

Bericht von Gerd Nußpickel

Bild von Svenja Stache