Christoph Neuhold fokussiert sich zunächst auf die Ligaaufgaben beim HSC 2000.

„Christoph Neuhold ist ein Rückraumspieler, der unter anderem durch seine Dynamik besticht, dessen Potenzial längst noch nicht ausgeschöpft ist.“ Das ist die Einschätzung des Trainers des HSC 2000 Coburg, Jan Gorr, zu einem seiner sieben Neuzugänge. Neuhold, 34-facher österreichischer Nationalspieler, EM-Teilnehmer Anfang des Jahres, kam vom Ligakonkurrenten ASV Hamm-Westfalen nach Coburg. Am vergangenen Samstag feierte nicht nur sein Team mit dem 30:23-Auftakterfolg über den HC Elbflorenz einen Einstand nach Maß. Auch er selbst war mit sechs Toren ein Aktivposten im Rückraum der Coburger und erfolgreichster Feldtorschütze. Doch wie sieht er sich selbst?

Neuhold: Als dynamisch würde ich mich schon bezeichnen, bin athletisch sicher auf einem guten Weg. Ob überdurchschnittlich kann der Trainer besser beurteilen, aber es ist schön wenn er das so sieht.

TAGEBLATT: Sie sind in den Mannschaftsrat des HSC gewählt worden, für Sie überraschend?

Neuhold: Es freut mich, dass ich gleich ein bisschen Verantwortung mit übernehmen darf. Eine spezielle Aufgabenverteilung gibt es aber noch nicht. Momentan ist es noch moderat, aber ich bin mir sicher, dass wir im Saisonverlauf einiges zu diskutieren haben.

TAGEBLATT: Was sind Ihre Erwartungen an die Saison?

Neuhold: Wir haben ein gutes Team, viel Potenzial. Jetzt zu sagen, was am Ende dabei herauskommen wird, ist erfahrungsgemäß sehr schwer. Die Vorbereitung lief richtig gut, es sollte also auch in der Runde viel möglich sein. Der Saisonstart war optimal. Gegen Dresden hat bei uns und ja auch bei mir viel super geklappt. Einen schöneren Einstand kann man sich nicht vorstellen, es hat richtig Spaß gemacht Ärgerlich ist für mich noch ein bisschen das Ausscheiden im DHB-Pokal gegen Gummersbach. Wir waren zwar ersatzgeschwächt, lagen aber nach 40 Minuten noch drei Tore vorne.

TAGEBLATT: Sind sie in Coburg schon etwas heimisch geworden?

Neuhold: Ich fühle mich hier sehr wohl, die Wohnung passt, die Kollegen sind nett. Auch abseits der Halle unternehmen wir einiges zusammen. Dass passt einfach gut.

TAGEBLATT: Sie spielen im Rückraum, als Positionen sind links und Mitte angegeben, wo agieren Sie lieber?

Neuhold: Meistens war es so, dass ich auf Halblinks angefangen habe. Aber es ist mir eigentlich egal ob ich zentral spiele oder auf der linken Seite. Mittlerweile muss ein Rückraumspieler überall spielen können, notfalls sogar auf der „falschen“ Rückraumposition. Da muss dann schon vieles zusammenkommen, dass das der Fall ist. Natürlich habe ich das schon ein paar Mal gemacht. Es ist ungewohnt, weil man es ja eher selten trainiert. Aber wenn es sein muss und der Mannschaft hilft, mache ich das natürlich auch.

TAGEBLATT: Im Januar wartet für Sie ein Höhepunkt, die Handball-WM in Dänemark und Deutschland. Geht der Blick auch schon auf dieses Großereignis?

Neuhold: Es ist ein riesengroßer Erfolg, dass wir uns gegen Weißrussland durchsetzen konnten und für die Weltmeisterschaft qualifiziert haben. Aber das ist doch noch recht weit weg. Jetzt konzentriere ich mich erst einmal auf Coburg. Für mich ist auch nach den zwei Monaten noch alles recht neu hier. Natürlich sind meine Gedanken immer einmal wieder bei dem Turnier, das wir ja in Dänemark bestreiten. Wenn es dann losgeht im Januar wird das vom Gefühl her noch einmal ganz anders sein als zum jetzigen Zeitpunkt. Mal schauen wie es unserem österreichischen Nationalteam dann ergeht.

Bericht von Ralph Bilek

Bild von Henning Rosenbusch (www.henning-rosenbusch.de)