Während Jakob Knauer noch bei der U21-Nationalmannschaft in Spanien weilt, versammelte Trainer Jan Gorr sein Team am Donnerstag zum Trainingsauftakt.

Sommer- oder Wintervorbereitungen gehören nicht unbedingt zu den Phasen, die Sportler an ihrem Hobby oder Beruf lieben. Für die Trainer dagegen sind diese äußerst wertvoll: Meistens versammeln sie dann ihres Teams ein oder gar zwei Monate vor Beginn der Hin- oder Rückrunde, um Kondition zu bolzen, Schnelligkeit und Spritzigkeit zu trainieren oder an der Taktik zu arbeiten. Alles Faktoren, die vielleicht hier und da während der Saison zu kurz kommen. So sieht es auch Jan Gorr: „Für mich als Trainer ist dieser Zeitraum, in dem man abseits vom oft hektischen Spielbetrieb diverse Dinge aufarbeiten kann, enorm wichtig. Gerade in der Wintervorbereitung nach den vielen Erkenntnissen, die wir in der Hinrunde gewonnen haben, heißt es jetzt: nicht so optimale Sachen verbessern, gute Sachen weiter festigen.“

Und so wird er den HSC 2000 Coburg ab sofort beinahe täglich bis zum 10. Februar – wenn es im Heimspiel gegen den HC RheinVikings wieder um Punkte geht – auf die kräftezehrende Rückrunde einschwören. In noch 18 ausstehenden Spielen geht es dann darum, den Kampf um die Spitzenplätze erfolgreich weiterzuführen. Beim Trainingsauftakt in der HUK-COBURG arena schwitzen die Spieler am Donnerstag hauptsächlich auch unter der Anleitung von Athletiktrainer Martin Zawieja. Während für Florian Billek nach seiner Knie-OP erfreulicherweise den Übergang zu handballspezifischen Belastungen auf dem Plan steht und auch Sebastian Weber behutsam wieder an das Teamtraining herangeführt wird, setzen die Verletzten Linhart und Neuhold ihr Reha-Programm fort.

Allerdings fehlte Jan Gorr noch ein weiterer Spieler: Jakob Knauer weilt aktuell bei der deutschen U21-Nationalmannschaft in Santander an der spanischen Nordküste. Dort geht es für das Team um Neu-Trainer Martin Heuberger im hochkarätig besetzten Vier-Länder-Turnier mit Spanien, Frankreich und Portugal um eine erste Standortbestimmung im Jahr 2019, bevor im Juli die Weltmeisterschaft ansteht. Bereits seit Sonntag hatte der DHB seine besten U21-Talente versammelt. Neben Knauer gehörte dabei auch HSC-Kreisläufer Marcel Timm zum Aufgebot, ist aber mittlerweile nach Coburg zurückgekehrt.

Nachdem Knauer bei den ersten Einheiten aufgrund einer Erkältung gesundheitlich passen musste, ist er nun wieder voll ins Training eingestiegen. „Dieser Lehrgang ist hauptsächlich dazu da, um die Spielphilosophie vom neuen Coach zu verinnerlichen. Wir spielen ein anderes Abwehrsystem und auch in der Offensive gibt’s Veränderungen bei einigen Spielzügen. Die Fortschritte können sich schon sehen lassen – jetzt wollen wir diese beim Turnier in Spanien auch umsetzen.“, so Knauer. Für ihn sind Spiele im Nationaltrikot extrem wertvoll: „Du misst dich mit den europa- oder weltweilt besten Jungs in deinem Alter. Alleine schon dieser ständige Vergleich bringt dich voran. Außerdem ist es natürlich was ganz besonderes, vor dem Spiel die Nationalhymne zu hören.“ Die gesammelten Erfahrungen auf diesem Niveau gilt es dann auch beim HSC 2000 Coburg einzubringen. Nächste Woche wird er dann wieder in Coburg zurückerwartet.

Bericht von Dietrich Mai