2.Handball-Bundesliga – Gegen den VfL Lübeck-Schwartau noch eine Rechnung offen. Kader der Coburger bis auf die Langzeitverletzten komplett.

Coburg – Die zweite Handball-Bundesliga biegt nach dem EM-Quali-Wochenende auf die lange Zielgerade der Saison ein. Pausen sind ab sofort in den kommenden sieben Wochen bis zum Saisonfinale am 8. Juni Fehlanzeige. Zum Auftakt für den Zielsprint wartet auf den HSC 2000 Coburg gleich ein Schwergewicht der Liga, der Tabellensechste VfL Lübeck-Schwartau.

Warnung genug ist die Aussage von Coburgs Trainer Jan Gorr nach dem klar verlorenen Hinspiel: „Fakt ist, dass wir in vielen Phasen des Spiels dem Druck den Schwartau aufgebaut hat, nicht standgehalten haben. Wenn wir im Angriff noch gut herausgespielte Chancen nicht verwerten, müssen wir uns nicht wundern.“ Nun soll sein Team, ähnlich wie es Dormagen und Hüttenberg in den letzten Wochen gegen Lübeck gelungen ist, Hüttenberg ließ sogar nur fünf Treffer im zweiten Durchgang zu, die Rückraumaktionen des Gegners im Ansatz stören. „Das ist gegen Lübeck sehr anspruchsvoll und ist einfacher als es klingt. Natürlich nehmen wir uns vor, ähnlich gut zu verteidigen. Ob uns das so gelingt steht aber auf einem anderen Blatt.“

Denn neben den herausragenden Rückraumakteuren Jan Schult und Antonio Metzner, die mit „großer Durchschlagskraft agieren“, so Gorr, muss es auch gelingen, den Kreis gut abzuschirmen. Umgekehrt gilt das für die Coburger auf der andren Seite, wo im Hinspiel am gegnerischen Kreis kaum ein Stich und ab der 36. Minute nur ein Treffer gelang. Da kommt der Lübecker Torwart Dennis Klockmann ins Spiel, der sich schon mal in einen Rausch spielen kann. Somit wird auch das Duell der Torhüter einen starken Einfluss auf das Spielergebnis haben. „Ansonsten erwarte ich einen Schlagabtausch und hohe Spielintensität, schließlich steht Lübeck im vorderen Drittel der Liga,“ so Gorr.

Die hatten sogar vor einem Monat noch Hoffnungen auf den eigenen Erstligaaufstieg, gewannen gegen Nettelstedt sowie Nordhorn-Lingen und beantragten die Erstligalizenz. Doch nach schmerzhaften Niederlagen in Dormagen und gegen Hüttenberg beträgt deren Rückstand auf die zweitplatzierten Coburger bereits zehn Punkte. Ein Sieg ist also Pflicht wollen sie ihre letzte Minimalchance wahren.

Personell kann der HSC-Coach aus dem Vollen schöpfen, auch wenn P. Weber und K. Poltrum letzte Woche an Erkältungen litten. „Da waren wir im Training etwas unterbesetzt, auch weil Marcel und Jakob beim DHB-U21-Lehrgang waren.“ Die hatten dort ein straffes Programm zu absolvieren, kamen diesmal beide ohne Blessuren zurück. „Marcel hat aufgrund seiner Sprunggelenksgeschichte auch nur ein Spiel absolviert, das fand ich von den DHB-Verantwortlichen sehr gut gesteuert“, schickt Gorr seinen Dank an die DHB-Trainer. Er wird im Endspurt alle Kräfte brauchen, denn „im letzten Saisonviertel werden Substanz und Konstanz eine große, besondere Rolle spielen.“

„Alle Neune“ – unter diesem Aspekt kann das Restprogramm des HSC 2000 Coburg gesehen werden. Die Coburger sind dabei nicht unter die Kegler gegangen, vielmehr sind noch neun Spiele für alle Teams zu absolvieren. Bei drei Punkten Vorsprung auf einen Nichtaufstiegsplatz dürfen sich Weber, Billek und Co. also einen Patzer erlauben. Doch das wird knackig – bereits am nächsten Wochenende steigt der aus Coburger Sicht fränkische Doppelspieltag, am Freitag geht es zum TV Großwallstadt, am Sonntag gastieren die DJK Rimpar Wölfe in Coburg.

Die Akteure

HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek, Konstantin Poltrum; Markus Hagelin, Maximilian Jaeger, Lukas Wucherpfennig, Felix Sproß, Marcel Timm, Sebastian Weber, Anton Prakapenia, Florian Billek, Jakob Knauer, Pontus Zetterman, Tobias Varvne, Patrick Weber. Trainer: Jan Gorr. – es fehlen: Petr Linhart, Philipp Barsties, Christoph Neuhold.

VfL Lübeck-Schwartau: Marino Mallwitz, Dennis Klockmann; Thees Glabisch, Jonas Ottsen, Toni Podpolinski, Markus Hansen, Fynn Ranke, Martin Waschul, Jan Schult, Steffen Köhler, Janik Schrader, Finn Kretschmer, Marcel Möller, Jasper Bruhn, Antonio Metzner. Trainer: Gerrit Claasen, Jörg Engelhardt.

SR: Nils Blümel / Jörg Loppaschewski

Bericht von Ralph Bilek

Bild von Henning Rosenbusch (www.henning-rosenbusch.de)