Nach der Niederlage beim VfL Eintracht Hagen (24:26) steht der Handball-Zweitligist HSC 2000 Coburg vor dem Heimspiel am Samstag (18 Uhr) gegen den TSV Bayer Dormagen bereits unter Druck.

In Hagen standen dem HSC Fynn Herzig (muskuläre Probleme am Schambein), Merlin Fuß (Bänderverletzung im Sprunggelenk) und Jan Schäffer (Rippenprellung) nicht zur Verfügung. Während des Spiels verabschiedeten sich dann auch noch Felix Jaeger (Becken) und Bartlomiej Bis (Kniekehle). Klar scheint: Herzig und Fuß werden aller Voraussicht nach auch gegen Dormagen nicht spielen können. „Ob es bei Felix und Bartek reicht, vermag ich noch nicht abzuschätzen“, sagte Jan Gorr am Donnerstagnachmittag. Bei Abwehrchef Schäffer habe der Coburger Trainer und Geschäftsführer Hoffnung, dass die Rippenprellung rechtzeitig überstanden ist.

Eine Rückkehr des Routiniers wäre wichtig, denn ohne Schäffer präsentierte sich die sonst zuverlässig stabile Deckung als anfällig. Das war bereits beim Pokal in Fürstenfeldbruck so (40:29) und auch zuletzt in Hagen standen die Coburger lange nicht so sicher wie gewohnt. Trotzdem war die Defensive noch der bessere der beiden Mannschaftsteile. „Es war handballerisch definitiv nicht unser bester Tag“, blickt Gorr zurück und führt aus: „Wir haben es nicht geschafft, die robuste 6:0-Deckung der Hagener so zu bespielen, wie wir es vor dem Spiel gewollt haben.“

Trotzdem lagen die Vestestädter eine Viertelstunde vor Schluss auf Kurs (22:19), ehe eine zehnminütige Torflaute Hagen das Comeback ermöglichte – und letztlich auf die Siegerstraße brachte. Die Chance, sich gegen Hagen zu revanchieren, haben die Coburger aber nicht erst in der Rückrunde, sondern bereits in wenigen Wochen.

Denn: Im DHB-Pokal geht es für den HSC erneut gegen den VfL, der sich am Mittwoch nach Verlängerung gegen die Eulen Ludwigshafen durchgesetzt hat (32:31). Steigen wird die dritte Pokalrunde am Dienstag, 3. Oktober, um 18 Uhr. Zum dritten Mal im laufenden Pokalwettbewerb werden die Coburger dabei auswärts gefordert sein.

Zunächst geht es aber mit dem Liga-Alltag und dem Heimspiel gegen Dormagen weiter. Die „Wiesel“ hatten vor der Saison einigen Aderlass zu verzeichnen und mussten unter anderem die Abgänge von Aron Seesing, Andre Meuser, Jakub Sterba und Mislav Grgic verkraften.

Als Zugänge verpflichtete der TSV überwiegend junge Talente wie Finn Schroven, aber mit Peter Strosack auch einen erfahrenen Mann für Rechtsaußen. Nach zwei Auftaktniederlagen gelang der Mannschaft von Trainer Matthias Flohr beim 35:29 gegen den Aufsteiger TuS Vinnhorst der erste Saisonsieg und fährt mit Rückenwind nach Coburg. „Auf uns wartet eine Mannschaft mit einem sehr variablen Angriff. Dormagen hat Spieler, die aus der zweiten Reihe werfen können, ihre Stärken im Eins-gegen-eins haben, oder – wie Ian Hüter – als Vorlagengeber glänzen“, beschreibt Gorr den kommenden Coburger Gegner.

Für seine Mannschaft komme es im eigenen Angriff darauf an, effizient abzuschließen und ein gutes Rückzugsverhalten an den Tag zu legen, um schnelle Gegenstöße der „Wiesel“ zu vermeiden. Ob der drohenden fünf Ausfälle weiß der Coburger Trainer aber, dass ein Heimsieg gegen Dormagen keine Selbstverständlichkeit sein wird. „Wenn dir eine ganze Reihe wegbricht, wird es gegen jeden Gegner der zweiten Liga schwer.“

Gut möglich, dass Gorr gegen Dormagen zum Improvisieren gezwungen wird – vor allem auf der Königsposition im linken Rückraum, wenn sowohl Herzig als auch Felix Jaeger ausfallen sollten. Erste Alternativen wären Nachwuchstalent Pavels Valkovskis und Neuzugang Andrej Obranovic. Aber auch Mittelmann Arkadiusz Ossowski hat auf dieser Position bereits gespielt. Im rechten Rückraum war Jakob Knauer, der seine Sache gut machte, in Hagen auf sich alleine gestellt. Ihn punktuell entlasten könnte Rechtsaußen Florian Billek.

Die Aufgebote:

HSC 2000 Coburg: van der Merwe, Apfel – Runarsson, M. Jaeger, Dettenthaler, Bis (?), Glatthard, Fuß (?), Ossowski, Herzig (?), Billek, Krone, Knauer, Valkovskis, Schäffer (?), Obranovic, F. Jaeger (?)

Trainer: Gorr

TSV Bayer Dormagen: Juzbasic, Simonsen – Reuland, Senden, Boehnert, Rehfus, I. Hüter, Reimer, Böckenholt, Schroven, Strosack, P. Hüter, Träger, Schmidt, Steinhaus, Sondermann

Trainer: Flohr

Schiedsrichter: Friedel (Leipzig) / Herrmann (Zschorlau)

Den gesamten Bericht findet ihr bei unserem Medienparter dem Coburger Tageblatt.

Bericht von Coburger Tageblatt

Bild von Svenja Stache