Handball A-Jugend Bundesliga Ost

 TV 05/07 Hüttenberg – HSC 2000 Coburg  27 : 12    (10 : 8)

Einen rabenschwarzen Tag erwischte die A-Jugend des HSC in Hüttenberg – mit einer in dieser Höhe selbst von Berufs-Pessimisten nicht erwarteten Niederlage trat eine in der zweiten Hälfte des Spiels völlig desolate Mannschaft die Heimreise aus Hessen an. Bis auf Torhüter Fabian Apfel, der insbesondere in den ersten dreißig Minuten mehrfach mit tollen Reflexen glasklare Torchancen der Hausherren vereitelte, erreichte keiner der gewohnten Leistungsträger der Mannschaft auch nur ansatzweise seine Normalform, und die Spieler, die dann dieses Vakuum füllen sollten, waren der Anforderung ebenfalls nicht gewachsen. Dabei sah es nach den ersten dreißig Minuten noch gar nicht so schlecht aus – zwar lag die HSC-Jugend mit 8:10 hinten, zwar spielten beide Teams auf mäßigem Niveau und ließen reihenweise Torgelegenheiten aus, doch stand es fast durchgehend unentschieden (8:8 in der 28. Minute). Während Louis Korn leider am Pfosten scheiterte, verwandelten die Gastgeber im Gegenzug 36 Sekunden vor dem Pausensignal einen Siebenmeter zum 9:8. 18 Sekunden vor der Halbzeit nahmen die Coburger dann ihren Torhüter von der Platte und wechselten einen weiteren Feldspieler ein. Was bei einer solchen Maßnahme jedoch genau nicht geschehen soll, trat ein – ein riskanter Pass wurde von einem Hüttenberger abgefangen, dieser konnte nur mit einem Foul vom Wurf ins leere Tor abgehalten werden. Mit dem fälligen Siebenmeter zum 10:8 in der 30. Minute gingen die beiden Mannschaften in die Kabine.

Diese Situation war symptomatisch für die Vestestädter – an diesem Tag entschieden sie sich instinktiv fast immer für die falsche Lösung – den Sicherheits-Querpass zum Mitspieler, wenn die Gasse zum gegnerischen Tor frei war, oder den unplatzierten Wurf auf das Tor, wenn noch Zeit zum Ausspielen des Angriffs vorhanden war. Was dann aber in der zweiten Hälfte folgte, der freie, ungebremste Absturz, das war für die Vestestädter eine dreßigminütige Demontage und Demütigung. Gegen die offensive Deckung der Hüttenberger fanden die Coburger an diesem Tag gar kein Mittel, der gelb-schwarze Rückraum wurde praktisch von den Hessen kaltgestellt, und so sehr sich die Außen bemühen wollten, es klappte nicht mehr viel. Der Kreisläufer verhungerte, weil Anspiele kaum zu ihm durchkamen. Und während bei den HSC´lern auch partout nichts mehr funktionieren wollte, ihnen auch die Glücksgöttin nicht zur Seite stand, gelang den Hüttenbergern fast alles, selbst ein Kempa-Gegentor blieb den Gelb-Schwarzen nicht erspart. Nach acht Minuten in der zweiten Hälfte gelang den Coburgern endlich wieder ein Treffer, nach 16 Minuten der zweite, insgesamt waren es ganze vier Tore. Auf der Gegenseite waren die Torhüter Fabian Apfel und Tizian Braun den nun zaubernden Hüttenbergern quasi ausgeliefert und hatten keine Chance mehr.

Auszeiten, Auswechslungen, taktische Umstellungen, alles half an diesem Spieltag nichts. Den Coburger Spielern muss fairerweise attestiert werden, dass sie sich bemühten, dass der Wille zum Herumreißen des Spiels durchaus sichtbar war, aber mit jedem Fehlpass und Fehlwurf mehr verkrampfte die Mannschaft zusehends und konnte gegen diese Selbstblockade nichts mehr ausrichten, sondern brach in sich zusammen. Neben der unabdingbaren Analyse des Spiels gilt es nun für die Spieler und die Trainer, den Mund abzuwischen und rasch dieses Fiasko aus den Köpfen zu bekommen. Ein Debakel nach fünf Begegnungen darf nicht überlagern, was sich Trainer und Spieler in den vier Spielen zuvor Schritt für Schritt aufgebaut haben. Speziell die letzten Partien in Dutenhofen und gegen Hanau haben gezeigt, welches Potenzial in der Mannschaft, in jedem einzelnen Spieler steckt bzw. auch noch aus ihm herauszuholen ist. Daran gilt es sich, sich zu orientieren, und nach vorne zu schauen.

Für den HSC 2000 Coburg spielten:

Fabian Apfel, Tizian Braun – Christopher Härtl (2), Lukas Dude (1), Nils Wendel (2), Benjamin Beyer (1), Justin Spörke (1), Dino Mustafic (5/4), Jonas Wolter, Nicolas Carl, Leonard Harreß, Louis Korn

Trainer: Martin Röhrig, Andreas Gahn

Bericht von Reiner Hennig

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