HBW Balingen – Weilstetten

Die Historie

Die Geburtsstunde der HBW Balingen – Weilstetten liegt im Jahr 2002, als die ersten Männermannschaften des TV Weilstetten und der TSG Balingen Handball 2000 fusionierten. Das Ziel war nichts weniger als Spitzenhandball in der Region zu etablieren. Und es gelang: Bereits in der Saison 2002/03 konnte der Aufstieg in die 2. Bundesliga gefeiert werden, wo man sich sukzessive nach oben arbeitete. Am Ende der Spielzeit 2005/06 war es dann soweit: Der HBW Balingen –Weilstetten wurde Meister der Südstaffel der 2. Liga und stieg in das Oberhaus des deutschen Handballs auf. Dort konnte man sich immerhin elf Jahre lang ununterbrochen halten, auch wenn es für den Underdog im Konzert der zahlungskräftigeren Konkurrenz am Ende meist nur zu einem Platz im hinteren Drittel der Tabelle reichte. Die bislang beste Platzierung gelang in der Saison 2014/15 mit Rang 11.

Das Personal

Dem Abstieg folgte erwartungsgemäß ein größerer personeller Umbruch. Den insgesamt zehn Abgängen standen sieben überwiegend junge Neuverpflichtungen gegenüber.

Zwischen den Pfosten setzt man in dieser Saison auf ein Gespann mit großer internationaler Erfahrung. Der 29jährige Tomáš Mrkva ist aktueller tschechischer Nationalspieler und sorgte bei der jüngsten EM mit starken Auftritten für Furore. Für die Neubesetzung der frei gewordenen zweiten Planstelle im Balinger Tor ließ man sich vor der Saison lange Zeit und entschied sich schließlich für den 34jährigen Marouèn Maggaiz. Der 116fache tunesische Nationalspieler wurde mit der Auswahl seines Landes dreimal Afrikameister, nahm an mehreren Weltmeisterschaften teil und spielte acht Jahre lang in der 1. Französischen Liga bei Montpellier HB und HBC Nantes.

Runderneuert und vor allem deutlich verjüngt wurde vor allem der Balinger Rückraum. Kopf der Mannschaft ist allerdings auch in Liga 2 der 135fache Nationalspieler Martin Strobel, der 2016 mit der deutschen Nationalmannschaft Europameister und Olympiadritter geworden war. Mit Sigtryggur Daði Rúnarsson lotste man zudem ein großes Talent auf der Spielmacher – Position aus Aue zum HBW. Komplett auf die Jugend setzt man im linken Rückraum.

Dort teilen sich in dieser Saison Junioren – Nationalspieler Valentin Spohn, der 23jährige Jona Schoch, der neben seinen bekannten Offensivqualitäten auch ein wichtiger Baustein in der Balinger

Abwehr werden soll, sowie der ebenfalls erst 23jährige Schwede Markus Stegefelt die Einsatzzeiten. Mit couragierten Auftritten rückte zuletzt auch das 20jährige Eigengewächs Lukas Saueressig in den Fokus. Die Nummer 1 im rechten Rückraum bleibt auch in dieser Spielzeit der erfahrene Lars Friedrich. Mit dem norwegischen Junioren – Nationalspieler Simen Schønningsen steht ihm inzwischen ein weiterer Youngster mit einigem Potenzial zur Seite.

Über viel Qualität verfügt der HBW auch auf den beiden Flügeln. Linksaußen Oddur Grétarsson kam vom TV Emsdetten und gehörte bereits in den letzten Jahren zu den besten Akteuren der 2. Liga auf dieser Position. Mit dem 20jährigen Tim Nothdurft steht hier zudem ein weiterer talentierter Youngster als Alternative parat. Die neue Nummer 1 auf Rechtsaußen ist Rückkehrer Gregor Thomann, aktuell erfolgreichster Torjäger der „Gallier“.  

Im Trikot der HSG Konstanz war er in der vergangenen Saison immerhin viertbester Torjäger der Liga geworden. Unterstützung erhält er vom 23jährigen Jannik Hausmann. Keine personellen Veränderungen gab es am Kreis. Dort setzt man auch in dieser Saison auf den österreichischen Nationalspieler Tobias Wagner und Abwehrchef Christoph Foth. Dank seiner bekannten Allrounder – Qualitäten ist aber auch der Ex – Hamburger Matthias Flohr nach wie vor eine feste Größe im Kader des HBW.

Der Trainer

Jens Bürkle, geboren am 14. Oktober 1980 in Waiblingen, wechselte als A–Jugendlicher von seinem Heimatverein TV Oeffingen zum TV Bittenfeld. Von 2001 an spielte er dann vier Jahre lang für den TV Kornwestheim in der 2. Bundesliga. Seine erfolgreichste Zeit hatte der als großer Kämpfer bekannte Kreisläufer dann ab 2005 beim HBW Balingen – Weilstetten, mit dem er bereits in seiner ersten Saison den Aufstieg in die 1. Bundesliga feiern durfte und es schließlich bis 2012 auf insgesamt 179 Einsätze und 277 Tore in der „stärksten Liga der Welt“ brachte. Bereits in jener Zeit trainierte er verschiedene Jugendmannschaften, zuletzt die A – Jugend des HBW in der Bundesliga. Ab Juli 2012 war er Cheftrainer der DJK Rimpar und wurde in der Saison 2013/14 von den Trainern und Managern der Zweitligavereine zum „Trainer des Jahres“ gewählt. Von 2015 bis 2017 agierte Jens Bürkle als Cheftrainer des Erstligisten TSV Hannover – Burgdorf. Nach der Freistellung von Rúnar Sigtryggsson übernahm er im Oktober 2017 das Traineramt in Balingen.

Bericht von Gerd Nußpickel