Dessau – Roßlauer HV 06

Die Historie

Der Handballsport in Dessau hat eine lange und vor allem auch erfolgreiche Tradition. Seit Anfang der sechziger Jahre spielte die damalige BSG ZAB Dessau stets in einer der beiden höchsten Ligen der ehemaligen DDR. In der letzten Saison vor der deutschen Handball – Vereinigung erreichte man Platz 8 und qualifizierte sich – inzwischen unter dem Namen Dessauer SV – damit sogar für die 1. Bundesliga.

Diese musste man zwar, wie fast alle Ostklubs, nach nur einem Jahr gleich wieder verlassen. Anschließend spielten die Elbestädter immerhin noch insgesamt 19 Jahre lang ununterbrochen in der 2. Bundesliga. Die besten Platzierungen waren zwei dritte Plätze in den Spielzeiten 1992/1993 und 1999/2000.

Umso bitterer war dann der Verlauf der Saison 2010/11. Zunächst verpassten die Anhaltiner, die seit der Fusion mit dem Roßlauer TV Jahn im Jahre 2006 nunmehr als Dessau – Roßlauer HV firmieren, als 10. die direkte Qualifikation zur neuen eingleisigen 2. Bundesliga. Und dann musste man sich in der folgenden Relegation auch noch dem aufstrebenden SC DHfK Leipzig geschlagen geben und fand sich erstmals nach rund fünf Jahrzehnten in der Drittklassigkeit wieder. Und es sollte auch eine ganze Weile dauern, bis man sich von dort wieder verabschieden konnte. Als Meister der 3. Liga Nord meldete sich der DRHV dann aber 2016 wieder in Liga 2 zurück.

Das Abschneiden der letzten 10 Jahre

Das Personal

Zwischen den Pfosten verfügt der DRHV mit dem 2016 vom SC Magdeburg gekommenen Philip Ambrosius und dem 22jährigen Phil Döhler über ein Gespann mit großem Potenzial.

Die Spielmacher – Position ist inzwischen zur neuen sportlichen Heimat von Vincent Sohmann geworden. Der ebenfalls erst 22jährige gelernte Linksaußen ist dort längst Ideengeber und Vollstrecker in einem. Zudem konnte man sich im Oktober noch mit Bruno Zimmermann vom Liga – Konkurrenten VfL Lübeck – Schwartau verstärken.

Im linken Rückraum spielte Max Scheithauer, der 2016 von den Füchsen Berlin nach Dessau gekommen war, eine starke Saison. Allerdings zog sich der 24jährige vor wenigen Wochen einen Kreuzbandriss zu und fällt für den Rest der Saison aus. Mit dem 21jährigen Jonas Hönicke, der die A – Jugend des SC DHfK Leipzig 2016 als Kapitän zum Titel des Deutschen Meisters führte, steht hier jedoch ein weiteres großes Talent bereit.

Eine zuverlässige Alternative ist auch Kapitän und Abwehrchef Florian Pfeiffer.  Im rechten Rückraum lag die Verantwortung lange Zeit fast ausschließlich auf den Schultern von Johannes Wasielewski. Doch inzwischen ist auch der Tscheche Radek Sliwka nach seinem Kreuzbandriss wieder auf das Parkett zurückgekehrt.  

Die klare Nummer 1 auf Linksaußen ist auch in dieser Saison der tschechische Nationalspieler Marek Vanco. Mehr Alternativen besitzt der DRHV auf der rechten Außenbahn.  Zum einen ist Publikumsliebling Tomas Pavlicek, immerhin seit 2011 in Diensten der Anhaltiner, noch immer die Zuverlässigkeit in Person.

Unterstützung erhält er in dieser Spielzeit von seinem Landsmann Jan Zahradnicek. Auf den ebenfalls neu verpflichteten André Czech vom SC Magdeburg musste der DRHV nach dessen Kreuzbandriss bislang allerdings noch verzichten. Mit dem tschechischen Nationalspieler Libor Hanisch verfügen die Elbestädter auch am Kreis über einen Akteur mit Erfahrung und Qualität. Unterstützt wird er von seinem erst kurz vor Beginn der Saisonvorbereitung aus Hildesheim nachverpflichteten Landsmann Jakub Strýc.

 Der Trainer

Uwe Jungandreas wurde am 16. Februar 1962 in Altenburg geboren. Seine Laufbahn begann er in dem Handball – verrückten Ort Ziegelheim. 1975 wechselte er für sechs Jahre zum SC Leipzig. Wismut Ronneburg und OHS Löbau waren weitere Stationen, ehe er 1987 zur HSG Freiberg kam. Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn betreute er den Verein noch bis 1997 als Trainer.

Anschließend stand er 13 Jahre lang auf der sportlichen Kommandobrücke beim 1. SV Concordia Delitzsch, mit dem ihm 2005 sogar der Aufstieg in die 1. Bundesliga gelang. Von 2010 bis 2013 betreute er den SC DHfK Leipzig, wenig später eine Halbserie lang auch den ruhmreichen SC Magdeburg. Seit November 2014 ist er Trainer des Dessau – Roßlauer HV 06.

Bericht von Gerd Nußpickel