Zu einem Rendezvous der besonderen Art fanden sich jüngst über 60 Jugendliche in der HUK-COBURG arena ein. Um ein bisschen Flirten ging es auch beim „Speed Dating“, im Rahmen des Projektes „DoppelPASS“, das auf Initiative des HSC 2000 Coburg, HSC Business Club, der Mediengruppe Oberfranken, der Agentur für Arbeit Bamberg – Coburg und des Jobcenters Coburg Stadt und Land ins Leben gerufen wurde.

Wie beim richtigen „Speed Dating“ war es auch in der HUK-COBURG arena das Ziel, einen passenden Partner zu finden. Allerdings nicht für eine traute Zweisamkeit, sondern vielmehr sollte die Grundlage für einen fundierten Start ins Berufsleben geschaffen werden. So waren neben den ausbildungsplatzsuchenden Jugendlichen auch 22 Unternehmen vertreten, die noch Ausbildungsplätze für 2018 zu besetzen haben. „Es ist ein anderes Format“ beschrieb Thomas Friedrich, Geschäftsführer des Job Centers Coburg Land diese Möglichkeit zukünftige Auszubildende und Betriebe zusammenzubringen.

Die Erfahrung aus den beiden vorangegangen Veranstaltungen der Vorjahre zeigte, dass diese Art der Kommunikation durchaus zielführend ist. „Es konnten doch einige Jugendliche so in Ausbildungsverhältnisse gebracht werden“, betonte Thomas Friedrich. Das Spektrum, des reich gedeckten „Ausbildungstisches“ reichte von A wie Altenpfleger bis Z wie Zerspanungsmechaniker. Dazwischen lagen außerordentlich viele gewerblich-technische wie auch kaufmännische Berufsfelder, die auch zeigten, wie facettenreich die Ausbildungslandschaft in der Region Coburg ist.

Zunächst etwas zögerlich, aber dann immer selbstbewusster steuerten die Jugendlichen auf die Unternehmen zu und knüpften ihre Kontakte. Auffallend war, dass viele der Kandidaten zielgerichtet auf die Unternehmen zugingen und konkrete Fragen stellten. Nicht wenige hatten nicht nur Lebensläufe, sondern auch komplette Bewerbungen dabei. Ausbildungsleiter Michael Wagner (Dietz GmbH, Neustadt) war erstaunt, wie gut sich doch mancher vorbereitet hat. „Wie suchen für 2018 noch Werkzeug- und Industriemechaniker“, ließ Wagner wissen.

Für ihn war das Speed-Dating durchaus ein Erfolg. „Es waren interessanten Kandidaten dabei, die wir auch in die Firma zu einem weiteren Gespräch einladen“, betonte Wagner und fügte hinzu: „Mehr ist in der kurzen Zeit nicht möglich“. Die Zeit bei den einzelnen Unternehmen war beschränkt. Denn nach etwa sieben Minuten ertönte ein akustisches Zeichen, was dezent dazu aufforderte, den Gesprächspartner zu wechseln. Dicht umlagert war auch der Stand der Habermaaß GmbH, Bad Rodach, Susanne Mildenberger und Maik Leipold meinten, dass es vor allem im gewerblich-.technischen Bereich immer schwieriger werde den Bedarf an Auszubildenden zu decken.

So sucht das renommierte Unternehmen in sieben Berufen noch Auszubildende für das Jahr 2018. Auch sie stellten den Teilnehmern ein sehr gutes Zeugnis aus: „Rund 90 Prozent, mit denen wir Gespräche führten, sind gut vorbereitet“, war von Susanne Mildenberger zu hören. Nicht anders sieht es beim Coburger Kompressoren Hersteller Kaeser aus. „Unser Bedarf ist noch nicht gedeckt“, ließ Yvonne Heinz wissen. Auch hier sind es die gewerblich-technischen Berufe, die noch Potential haben. Insgesamt unter acht Ausbildungsberufen können die Bewerber wählen. Auch für Yvonne Heinz gilt, dass die Plattform des Speed-Dating nur dazu dienen kann, einen ersten Kontakt herzustellen. Ihre Zielsetzung ist durchaus bescheiden. „Wenn wir zwei bis drei neue Auszubildende auf diesem Weg gewinnen können, sind wir zufrieden“.

Für sieben Berufe sucht die Bad Rodacher Firmengruppe „HABA“ noch Auszubildende. Susanne Mildenberger und Maik Leipold stellten den Kandidaten in Bezug auf die Vorbereitung auf das „Speed-Dating“ ein sehr gutes Zeugnis aus.

Als einen Erfolg konnte Michael Wagner von der Dietz GmbH, Neustadt das Speed-Dating dahingehend verbuchen, dass mit Bewerber Gespräche im Betrieb vereinbart wurden.

Vor allem im technischen Bereich sucht auch der Coburger Kompressoren Hersteller Kaeser noch Auszubildende. Für Yvonne Heinz war das Speed-Dating eine gute Möglichkeit mit Bewerbern ungezwungen Kontakt aufzunehmen.

Über 60 Jugendliche nutzen das Speed-Dating der Aktion „DoppelPASS“ um mit Ausbildungsbetrieben einen ersten Kontakt herzustellen.

Bericht von Martin Rebhan (Coburger Tageblatt)
Bilder von Martin Rebhan (Coburger Tageblatt)