Die einzige Zeitstrafe gegen den HSC Coburg bringt den VfL Eintracht Hagen auf die Siegerstraße. Neben der Niederlage gibt es aber auch erfreuliche Nachrichten.

2. Bundesliga HSC Coburg – VfL Eintracht Hagen 24:28 (14:15)

Die zahlreichen Fans, die vom verregneten Gaudiwurm in die HUK-COBURG arena kamen, hatten auf Erwärmendes gehofft und bekamen ein packendes, enges Zweitliga-Handballspiel geboten. Doch die Faschingslaune bekam einen gehörigen Dämpfer, denn der VfL Eintracht Hagen entführte mit einem 28:24-Erfolg beide Zähler vom HSC 2000 Coburg.

Die beste Nachricht gab es schon vor dem Anpfiff. Publikumsliebling Florian Billek hat seinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert und wird bis zum Ende der kommenden Saison das Trikot des HSC tragen. Der mit Abstand dienstälteste Spieler der Coburger spielt bereits seit 2014 beim HSC und wird damit in seine elfte Saison gehen. Wenn es nach Plan läuft, wird die Spielzeit 2024/2025 die letzte in der Profikarriere des Rechtsaußen sein. In der aktuellen Saison ist Florian Billek mit jetzt, irgendwie passend zum Fasching, 111 Treffern treffsicherster Torschütze seiner Mannschaft.

Doch im Spiel um Platz 5 in der Liga, bedingt durch die Tabellenkonstellation, gab es gegen Hagen die dritte Niederlage in der laufenden Spielzeit, hatten die Gäste nicht nur das Hinspiel gewonnen, sondern den HSC auch im DHB-Pokal ausgeschaltet. Jedes Mal war es eng, so auch diesmal, denn das Endergebnis täuscht etwas über den wahren Verlauf hinweg.

Optimal lief es schon nicht zu Beginn. Die Coburger kassierten bei angezeigtem Zeitspiel einen Treffer und hatten im gebundenen Spiel Schwierigkeiten gegen die gut verschiebende Hagener Abwehr. Sie hatten aber auch die Geduld, dennoch auf die Chance zu warten. Früh war Hagen schon mit zwei Zeitstrafen belastet, in der Folge hätte durchaus die eine oder andere noch dazu kommen können. Coburg nutzte dies jedoch nur bedingt. So vergab Bis frei am Kreis die Möglichkeit zur ersten Führung mit zwei Toren. Sehenswert der Pass vor dem 5:4 von Runarrson auf Max Jaeger auf die Außenposition, als der Ball trotz starker Bedrängnis von der Mittelposition noch den Weg nach außen fand.

Der Spielverlauf war bis dato so wie auch die Tabelle: Beide Teams lagen eng beieinander. Norouzinezhad auf Hagener Seite, der scheinbar einen Flow von der Asienmeisterschaft wo er für den Iran im Einsatz war, mitgebracht hatte, und Runarsson bei den Coburgern waren die Akteure, von denen das Spiel diktiert wurde.

Daraus resultierte nach 20 Minuten auch die nächste Führung der Gäste (8:9), nachdem der Ball im HSC-Angriff trotz mehrfacher Umklammerung der ballführenden Spieler den Weg auf die Außenposition gefunden hatte, Billek den aber an die Latte knallte. Was folgte war ein 3:0-Lauf der Coburger, wobei Runarsson beim 12:11 erneut eine gute Übersicht bewies und der einlaufende Max Jaeger glockenfrei auf der Mittelposition auftauchte. Auszeit Hagen mit der klaren Ansage von Hagens Trainer Neff: „Wir gehen jetzt wieder in die 6:0!“

Es folgte erneut ein 3:0-Lauf, diesmal allerdings für Hagen, währenddessen Runnarsson mit blutender Nase vom Feld geführt wurde und Billek seinen zweiten Strafwurf vergab. Coburg dann mit drei Linkshändern auf dem Feld, blieb bis zur Pause dran. Nach der dauerte es fast drei Minuten, bis der erste Treffer fiel. Coburg spielte seine Angriffe ruhig aus, die erste Zwei-Tore-Führung für den HSC nach einem Wurf von Knauer verhinderte der Pfosten. Wichtig waren in dieser Phase auch die Paraden von van der Merwe im HSC-Tor, der mit dafür sorgte, dass die Partie eng blieb.

Seine Vorderleute schafften es trotz einiger Optionen nicht, zwei Treffer zwischen sich und den Gegner zu bringen und sollten später dafür bestraft werden, weil die Gäste abgezockt agierten. Die Partie war jetzt auch aufgrund zahlreicher technischer Fehler auf beiden Seien äußerst torarm.

Hagen nutzte die erste Zeitstrafe beim HSC, der nun viel zu statisch agierte, optimal, machte aus dem 18:17 erst ein 18:20, wenig darauf ein 18:21. Die erste Führung mit drei Toren. Ursache dafür war aber auch, dass Bis und Billek in zwei aufeinanderfolgenden Angriffen frei an Paske im VfL-Tor scheiterten. Die hatten nun das Momentum auf ihrer Seite und der HSC stand unter Druck. Gorr brachte Neuzugang Helmersson. Die Wende gelang nicht mehr. Als Knackpunkt in dieser Partie erwies sich trotz der Bemühungen auf HSC-Seite dann doch deren einzige Zeitstrafe, was letztendlich in die zweite Saisonniederlage in eigener Halle mündete.

Die Statistik

HSC 2000 Coburg: van der Merwe, Apfel, Eggert – Runarsson (5), M. Jaeger (3), Bis (3), Glatthard, Fuß (3), Obranovic, Billek (3/2), Krone (1), Helmersson (1), Knauer (1), P. Valkovskis, Schäffer (1), F. Jaeger (3). Trainer: Gorr.

VfL Eintracht Hagen: Mahncke, Paske – Becker, Norouzinezhad (7), Pröhl, Alves (2), Pieczkowski (3), Klein, Weck (3), Voss-Fels (4), Vorlicek (4), Styrmisson, Gaubatz, Stüber (4), Jukic, Busch (1/1). Trainer: Neff.

Schiedsrichter: Jan Lier / Manuel Lier.

Strafminuten: 2 (Glatthard) – 6 (Norouzinezhad, Styrmisson, Becker)

Siebenmeter: 2/4 (Billek scheitert zwei Mal an Mahnke) – 1/1

Spielfilm: 1:2 (5.), 3:2 (7.), 4:3 (9.), 5:4 (12.), 6:5 (15.), 8:8 (17.), 9:11 (23.), 12:11 (26.), 12:14 (29.), 14:15 – 15:15 (33.), 16:15 (36.), 16:16 (38.), 17:16 (41.), 17:17 (44.), 18:17 (45.), 18:20 (49.), 18:21 (50.), 20:21 (51.), 20:23 (53.), 22:23 (54.), 22:25 (56.), 24:26 (59.), 24:28.

Zuschauer: 2277

Beste Spieler: Runarsson, F. Jaeger – Stüber, Norouzinezhad, Paske

Den gesamten Bericht findet ihr bei unserem Medienparter dem Coburger Tageblatt.

Bericht von Coburger Tageblatt

Bild von Svenja Stache