Zwei Siege in Serie, die Abstiegszone distanziert: Für Trainer Brian Ankersen zeigt der Trend des HSC 2000 Coburg in die richtige Richtung. Beim Dessau-Roßlauer HV soll die aufsteigende Form bestätigt werden.

Die Richtung stimmt beim HSC 2000 Coburg: Auf den ersten Auswärtssieg der laufenden Saison beim TuS Ferndorf (28:27) folgte gegen den VfL Lübeck-Schwartau der zweite Sieg in Serie (32:25). Nach den jüngsten Erfolgserlebnissen hat sich der Handball-Zweitligist auf Rang 11 geschoben und sich etwas Luft auf die Abstiegszone verschafft. Im Auswärtsspiel beim Dessau-Roßlauer HV am Freitagabend (19.30 Uhr, bei sportdeutschland.tv) möchte die Mannschaft von Trainer Brian Ankersen den Aufwärtstrend fortsetzen.

2. Bundesliga: Dessau-Roßlauer HV – HSC 2000 Coburg

Während die Vestestädter ausgeruht und mit einer vollen Trainingswoche in das Gastspiel in Sachsen-Anhalt gehen können, hat der DRHV eine englische Woche in den Knochen. Am Dienstagabend unterlag Dessau-Roßlau gegen den TV Großwallstadt mit 25:32 und rutschte als Zwölfter (12:14 Punkte) wegen der schlechteren Tordifferenz in der Tabelle hinter den HSC (11., 12.14).Mit der Leistung gegen den Altmeister aus Unterfranken war DRHV-Trainer Uwe Jungandreas alles andere als einverstanden. „Alles, was uns monatelang ausgezeichnet hat – dass wir als Team aufgetreten sind und als Team Handball spielten mit viel Passgeschwindigkeit und Bewegung –, ist alles plötzlich wie weg“, wurde Jungandreas, der seit 2014 in Dessau-Roßlau tätig ist und den Klub in die 2. Liga geführt hatte, auf der Vereinshomepage zitiert.

„Tempo, Tempo, Tempo“

Von der deutlichen Niederlage will sich Coburgs Trainer Ankersen nicht blenden lassen. „Sie haben gefühlt alles verworfen“, sagt Ankersen, der sich im Live-stream ein Bild vom Leistungsvermögen des DRHV gemacht hatte. Sein Eindruck? „Tempo, Tempo, Tempo und ein starker Torwart.“ Mit insgesamt 109 Paraden liegt Philip Ambrosius ligaweit auf Rang 7. Zuletzt konnte sich aber auch Ankersen auf seine Schlussmänner verlassen. An den zweifachen Punktgewinnen gegen Ferndorf und Lübeck-Schwartau hatte jeweils Jan Jochens einen großen Anteil.

Mit der Leistung zuletzt gegen den VfL war der 33-jährige Däne zufrieden, nur zwei Sachen ärgerten Ankersen: „Wir haben wieder zu viele technische Fehler gemacht und das Spiel unnötig spannend gemacht.“ Dafür würden die Werte, für die Ankersen steht, stimmen. „Einsatz, Leidenschaft, Kampf, Emotionen – das war schon so, wie ich mir das vorstelle“, sagt Ankersen. Auch die Mentalität im Training sei gut: „Alle Spieler hauen sich voll rein.“

Dass es spielerisch noch zwickt, sei für den Dänen angesichts der personellen Umstände normal. „Wir müssen uns durch den Dezember kämpfen und dann hoffe ich, dass wir den Januar gut nutzen und am Spielerischen arbeiten können“, blickt Ankersen fast schon sehnsüchtig Richtung EM-Pause. Bis es soweit ist, muss der HSC aber noch vier Spiele absolvieren.

Kehrt Tobias Varvne zurück?

Zunächst geht es mit Dessau-Roßlau gegen einen Gegner auf Augenhöhe. Gelingt Coburg der dritte Sieg in Serie, würde der HSC einen weiteren Schritt Richtung obere Tabellenhälfte machen. Allerdings würden Kapitän Andreas Schröder und Dieudonné Mubenzem nach ihren muskulären Verletzungen weiter fehlen. Dafür könnte Spielmacher Tobias Varvne wieder ins Aufgebot zurückkehren. „Er trainiert wieder. Aber ob es reicht, wird man sehen“, hält sich Ankersen zu einem möglichen Varvne-Comeback bedeckt. Sein Comeback feierte zuletzt Jakob Knauer, der wegen eines Achillessehnenrisses 207 Tage gefehlt hatte. Weil der 22-Jährige vorerst nur in der Abwehr eingesetzt werden soll, könnte Jakob Kassing aus der zweiten Mannschaft ins Aufgebot rutschen und für mehr Optionen auf der rechten Seite sorgen.

Unabhängig der personellen Fragen möchten die Coburger „an die jüngsten Leistungen anknüpfen“ und gegen den Dessau-Roßlauer HV weitere Punkte sammeln – und sich Stück für Stück nach oben arbeiten.