Zum zweiten Mal binnen weniger Tage trifft der HSC 2000 Coburg auf den HC Elbflorenz. Diesmal muss der Zweitligist in Dresden antreten und will nach dem Heimsieg nachlegen – muss aber auf seinen Torjäger verzichten.

Coburg — Drittes Spiel binnen acht Tagen für den HSC 2000 Coburg. Der Handball-Zweitligist (14./26:30 Punkte) gastiert am Mittwochabend (18.30 Uhr, bei sportdeutschland.tv) beim HC Elbflorenz (9./31:29 Punkte) in Dresden. Beide Mannschaften trafen erst am vergangenen Freitag aufeinander, als sich die Vestestädter gegen personell geschwächte Dresdner mit 29:25 (15:11) durchsetzten und weitere wichtige Punkte gegen den Abstieg sammelten. Im Rückspiel, das eigentlich das wegen Coburger Corona-Fälle im November verlegte Hinspiel ist, will die Mannschaft von Trainer Brian Ankersen nachlegen. Allerdings muss der HSC auf Florian Billek verzichten – und das möglicherweise bis Saisonende.

2. Bundesliga HC Elbflorenz – HSC 2000 Coburg 

Coburgs Torjäger verletzte sich nach rund 15 Minuten nach einem Gegenstoßtor am Oberschenkel und zog sich eine muskuläre Verletzung zu. Die genaue Diagnose steht zwar noch aus, aber der HSC rechnet mit einer Ausfallzeit von vier bis sechs Wochen. Im schlimmsten Fall droht dem Torjäger damit das Saisonaus.

Billek hatte sich bereits in Hamm bei einer vergleichbaren Aktion am Oberschenkel verletzt und war mehrere Wochen ausgefallen. Nun müssen die Vestestädter möglicherweise im Endspurt der Saison auf ihren Rechtsaußen verzichten. Immerhin: Nach dem Sieg über Dresden hat sich die Lage im Abstiegskampf weiter entspannt. Sechs Punkte Vorsprung hat der HSC auf den ersten Abstiegsplatz, aus dem Schneider sind die Coburger damit aber noch nicht.

Gegen den HC Elbflorenz überzeugte der Coburger Angriff mit Variabilität, Durchschlagskraft und Effizienz. Phasenweise führten die Gastgeber mit sieben Toren (18:11, 34.) und steuerten rund zehn Minuten vor dem Spielende auf einen souveränen Heimsieg zu (24:19, 49.). Doch dann hatten die Oberfranken zunehmend Probleme gegen die extrem offensive Deckung des HC Elbflorenz. Das überraschte HSC-Trainer Ankersen.

Aus dem Konzept gebracht

„Das war komisch, denn die Abwehr war ähnlich wie die von Hüttenberg und dafür haben wir eigentlich die Spielertypen“, sagte der 33-jährige Däne nach dem Spiel. Hatte seine Mannschaft beim TV Hüttenberg (27:25) noch Lösungen gegen die offensive Abwehr gefunden, brachte die 3:3-Formation der Sachsen den HSC aus dem Konzept – und die Gäste zurück ins Spiel (23:25, 55.). „Ich kann mir vorstellen, dass sie diesmal mit der offensiven Deckung anfangen. Darauf müssen wir vorbereitet sein und sie mit ein, zwei taktischen Sachen überraschen“, sagt Ankersen – und der HSC-Trainer hat, wie am Freitag, bereits einen Plan: „Das Sieben-gegen-sechs hat gut geklappt. Natürlich war nicht alles einwandfrei, aber das System ist immer eine Waffe, dass man den Gegner zurück in die 6:0-Formation drängt.“

Dass die Coburger zwar kurz um die zwei Punkte zittern mussten, aber das Spiel nicht aus der Hand gaben, ist für Ankersen Beleg der gewonnenen Stabilität. „Die Entwicklung ist gut. Aber der nächste Schritt ist es, den Sack in der Schlussphase zuzumachen.“ Auffällig in den vergangenen Spielen: Coburg schaffte es, sich mit konzentrierten Vorstellungen in Abwehr und Angriff deutlich von den Gegnern abzusetzen. Sie ließen sie aber auch wieder ins Spiel kommen. „Es ist eine Kopfsache und wenn es eng wird, fehlt uns die Lockerheit. Aber man sieht von Spiel zu Spiel, dass die Jungs selbstbewusster werden“, sagt Ankersen.

Doch anders als gegen Rostock (26:28) oder Hamm (29:30) gab der HSC die jüngsten beiden Spiele nicht ab. Denn: Auch in Hüttenberg führte der HSC aussichtsreich, lag dann im Rückstand – und ging dennoch als Sieger vom Feld.

Bericht inFranken

Bild Svenja Stache