Auch wenn der Abstieg nicht mehr zu vermeiden ist, die Vorfreude auf das Heimspiel gegen Balingen in der HUK-COBURG arena ist bei Spielern, Trainern und Helfern groß.
Hallen-Atmosphäre, Applaus und Fangesänge: Fehlanzeige in Corona-Zeiten. Doch damit soll ab jetzt Schluss sein: In der HUK-COBURG arena steigt am Donnerstagabend – Anwurf 19 Uhr – endlich wieder ein Heimspiel des HSC 2000 Coburg vor Zuschauern. Exakt 550 Fans dürfen die „Gelb-Schwarzen“ in den Sporttempel auf der Lauterer Höhe lassen. Zwar kommt die Unterstützung im verzweifelt geführten Abstiegskampf der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga viel zu spät – die Mannschaft steht seit Sonntag bereits als zweiter Absteiger neben TuSEM Essen in die 2. Liga fest – doch der Vorfreude bei den Spielern, Verantwortlichen und Helfern tut das wenig Abbruch.
„Es ist für uns ein toller Abschluss, dass wir die letzten vier Heimspiele in der HUK-COBURG arena vor unseren Fans austragen können“, sagt Jan Gorr. Das Coburger Hygienekonzept sei gut durchdacht und der Klub ist bestens vorbereitet. Nach Meinung des Geschäftsführers kann der Verein auch den bestmöglichen Schutz gewährleisten.
Wie das Comeback der Zuschauer am Donnerstagabend abläuft, wird für alle Beteiligten spannend sein, jedenfalls soll es die zuletzt nicht gerade vom Glück verfolgten HSC-Spieler in der Schlussphase der Saison noch einmal beflügeln. Unter der Woche bekam der HSC „Grünes Licht“ von den städtischen Verantwortlichen. Die fallende Corona-Inzidenz in der Vestestadt hat die Rückkehr der Fans ermöglicht.
Jetzt will Trainer Alois Mraz, dass seine Jungs gegen den HBW Balingen-Weilstetten noch einmal alle Kraftreserven mobilisieren. Das Team will sich wie beim überzeugenden Heimspiel-Sieg gegen Stuttgart wieder von seiner Schokoladen-Seite präsentieren. Die treuen Fans haben es verdient, ein Coburger Team live zu erleben, das mit viel Herzblut aufläuft und um jeden Ball kämpft – die Tabellensituation spiele dabei gar keine Rolle. Schließlich ist diese verflixte Corona-Serie noch nicht vorbei: „Wir haben noch anspruchsvolle Aufgaben“, sagte Gorr angesichts der noch sechs ausstehenden Begegnungen. Sechs Spiele, in denen der HSC zwar schon ein wenig für die Zweitliga-Saison neue Dinge ausprobieren kann, aber natürlich auch die Pflicht gegenüber der Konkurrenz hat, alles zu geben.
Und der HSC hat gegen die noch extrem um den Klassenerhalt kämpfenden Gäste etwas gutzumachen. Im Februar ging nämlich das Hinspiel deutlich mit 26:34 verloren – eine deprimierende Niederlage, die früh auf den Abstieg hindeutete. Überhaupt warten die Coburger schon seit vier Spielen in direkten Vergleichen mit dem HBW auf einen Sieg – der letzte datiert aus der Zweitliga-Saison 2017, damals besiegte das Gorr-Team im September die Balinger deutlich mit 32:25. Eine Pleite können sich die Gäste nicht erlauben, denn sie stehen mit nur einem Punkt Vorsprung vor den Ludwigshafener Eulen gerade noch auf dem ersten rettenden Tabellenplatz (16.) – für Balingen also fast schon ein „Alles-oder-Nichts-Spiel“! Schließlich wollen sie in der nächsten Saison nicht wieder in Coburg antreten. Vieles spricht aber für einen Sieg der „Gallier von der Alb“, die sich zuletzt dank einer starken zweiten Halbzeit mit 32:30 (12:15) gegen die Rhein-Neckar Löwen durchsetzten. Das Team von Trainer Jens Bürkle erzielte in diesem Heimspiel allein in den zweiten 30 Minuten 20 Tore. Vladan Lipovina traf für den HBW sieben Mal. Der Ex-Coburger Romas Kirveliavicius immerhin zwei Mal – da kommt also jede Menge Arbeit auf die zuletzt nicht gerade sattelfeste Abwehr des HSC zu.
Die Aufgebote
HSC 2000 Coburg (Aufgebot): Kulhanek / Poltrum / Apfel – Norouzi Nezhad, Sproß, Kelm, Nenadic, Billek, Zetterman, Schikora, Zeman, Grozdanic, Schröder, Neuhold. – Trainer: Alois Mraz.
HBW Balingen-Weilstetten: Ruminsky / Jensen – Strosack, Nothdurft, Wiederstein, Thomann, Kirveliavicius, Saueressig, Beciri, Zintel, Schoch, Diebel, Zobel, Gretarsson, Heinzelmann. – Trainer: Jens Bürkle.
Bericht von inFranken
Bild von Svenja Stache