HSC trotz großer Verletzungsmisere weiter im Plan

Auch wenn am Ende der Abstieg nicht zu verhindern war, so hatte doch die Premierensaison des HSC 2000 Coburg in der „stärksten Liga der Welt“ allen Beteiligten Appetit auf mehr gemacht, wie Vorstandssprecher Stefan Apfel bestätigte: „Wir haben dieses Jahr genossen und es macht Lust auf mehr. Uns allen muss bewusst sein, wir wollen da wieder zurück. Es hat einfach Spaß gemacht. Es ist etwas anderes, in der 1. Liga zu spielen.“

Doch ebenso klar war allen auch, dass die Rückkehr kein leichtes Unterfangen werden wird, zumal die 2. Liga inzwischen weiter deutlich an Niveau zugelegt hatte. Mit einer weitgehend zusammen gebliebenen Mannschaft sowie den Neuzugängen Tobias Varvne, Felix Sproß, Petr Linhart und Jakob Knauer sah man sich dennoch personell gut gerüstet für die anspruchsvolle Mammutsaison mit insgesamt 38 Spielen.

Doch die Vorfreude auf die neue Spielzeit erhielt schon vor dem ersten Anwurf einen herben Dämpfer, als bei Rückraum – Shooter Tom Wetzel eine weitere Operation notwendig wurde. Dieses Handicap steckten die Mannen um Kapitän Till Riehn zunächst noch recht gut weg. Angesichts des hammerharten Auftaktprogramms unter anderem mit den schweren Auswärtspartien in Lübeck und Wilhelmshaven und den Spielen gegen die Mitfavoriten Bietigheim und Balingen durfte man mit der Zwischenbilanz von 9:3 Punkten nach sechs Spielen durchaus zufrieden sein.

Doch schon in der frühen Phase der Saison war Trainer Jan Gorr auf Grund weiterer Verletzungsprobleme immer wieder zu Umstellungen und taktischen Anpassungen gezwungen. „Wir dachten schon in der vergangenen Saison, dass es eine Ausnahmesituation ist und viel schlimmer nicht kommen kann. Das wurde jetzt aber noch einmal getoppt. Bei welcher Mannschaft würde sich der Ausfall von gleichzeitig sechs Spielern nicht bemerkbar machen?“ Insbesondere den Rückraum des HSC hatte es im bisherigen Saisonverlauf gehörig erwischt und nicht selten standen Akteure wie Till Riehn, Tobias Varvne oder Stefan Lex fast 60 Minuten lang auf dem Parkett.

Einige unerwartete Punktverluste in den folgenden Wochen waren zu einem großen Teil dann auch dieser Verletzungsmisere geschuldet. Letztlich waren es in den Reihen der Gelb – Schwarzen mit Florian Billek, Stefan Lex, Dominic Kelm und Markus Hagelin gerade einmal vier Akteure, die bislang alle 20 Partien bestritten haben – so wenig wie bei keinem anderen Zweitligisten. Zum Vergleich: Beim Spitzenreiter Bergischer HC waren immerhin 11 Spieler in allen Begegnungen dabei, beim Tabellenzweiten SG BBM Bietigheim sogar 14. Dennoch gelang es dem HSC – Team auch immer wieder, das zweifellos vorhandene Potenzial deutlich aufzuzeigen, beispielsweise beim umjubelten Auswärtserfolg in Eisenach oder zuletzt bei den überzeugenden Vorstellungen gegen Nordhorn und Lübeck – Schwartau. Aktuell rangiert der HSC 2000 Coburg auf Platz 6 der Tabelle. Der Rückstand auf den vor der Saison als Zielstellung formulierten Platz unter den TOP 4 beträgt drei Punkte.    

Bericht von Gerd Nußpickel

Bilder von Henning Rosenbusch (http://henning-rosenbusch.de/)