2.Handball-Bundesliga – Im Spitzenduell bei der HSG Nordhorn-Lingen kommt es für den HSC 2000 Coburg zur ersten echten Standortbestimmung 2019.

Coburg – Kaum ist der HSC 2000 Coburg mit einem doch recht lockeren Aufgalopp gegen die Rhein Vikings vergangene Woche in die restliche Saison gestartet, wartet der erste große Brocken auf die Mannschaft von Jan Gorr. Die HSG Nordhorn-Lingen (Anwurf 19.30 Uhr) wird alles daransetzen, ihre makellose Heimbilanz gegen die Coburger fortzusetzen. Denn mit einem Erfolg könnten sie auf einen Zähler herankommen.

Drei Zähler liegen die Nordhorner derzeit hinter dem HSC, der sich mit einem eigenen Erfolg jedoch seinerseits mit fünf Punkten auf einen Nicht-Aufstiegs-Platz ein bisschen absetzen könnte Aus diesem Aspekt ist es das erste von wohl noch einigen Vier-Punkte-Spielen. „Da es gegen die direkte Konkurrenz geht, wäre es toll, wenn wir Nordhorn Punkte abluchsen könnten. Unter der derzeitigen Konstellation ist es natürlich eine hoch interessante Partie“, schätzt Gorr die Lage vor dem Spitzenspiel ein. Allerdings ist die HSG Nordhorn-Lingen seit Jahren eine Konstante in der Liga und „zu Hause extrem stark“, so Gorr. Nur drei Punkte hat die Spielgemeinschaft bislang in den eigenen Arenen liegen gelassen. Gegen Dessau-Roßlau gab es ein Unentschieden, nur gegen Spitzenreiter HBW Balingen-Weilstetten wurde verloren.

„Unser Plan – und das ist natürlich sehr wünschenswert – ist, beide Punkte mitzunehmen.“ Gorr verweist, angesprochen auf die bislang punktlosen Heimreisen darauf: „Jede Serie reißt einmal.“ Er misst dem Torwart-Duell zwischen Björn Buhrmester (letzte Saison bester Torhüter der Liga) und Jan Kulhanek, der dem Gegner im Hinspiel in der HUK-Coburg Arena den Zahn gezogen hat, durchaus eine entscheidende Rolle zu. Allerdings wird es auch wichtig sein, dass die Coburger im Angriff mit Durchschlagskraft spielen und ihre Chancen verwerten, um den Gegner nicht ins gefürchtete Gegenstoß-Spiel kommen zu lassen. Im Hinspiel fehlten mit Tobias Varvne und Alexander Terwolbeck zwei wichtige Akteure, die jetzt wieder dabei sind, so dass hier „Waffengleichheit“ gegeben ist. Die Fans in der Emsland-Arena dürfen sich einmal mehr auf eine interessante Auseinandersetzung freuen. Denn nach verhaltenem Start (9:9 Punkte) sind die Nordhorner anschließend so richtig ins Laufen gekommen (21:3 Punkte). Das Rückraum-Duo Georg Pöhle und Julian Possehl haben sich mehr und mehr als die erhoffte Verstärkung erwiesen und sind wichtige Bausteine des Erfolgs.

Die Akteure

HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek, Konstantin Poltrum; Markus Hagelin (?), Maximilian Jaeger, Lukas Wucherpfennig, Felix Sproß, Sebastian Weber, Anton Prakapenia, Florian Billek, Marcel Timm, Jakob Knauer, Pontus Zettermann, Tobias Varvne, Patrick Weber. Trainer: Jan Gorr. – es fehlen: Petr Linhardt, Philipp Barsties, Christoph Neuhold.

HSG Nordhorn-Lingen: Björn Buhrmester, Bart Ravensbergen; Lutz Heiny, Toon Leenders, Pavel Mickal, Patrick Miedema, Alexander Terwolbeck, Luca de Boer, Philipp Vorlicek, Alec Smit, Lasse Seidel, Julian Possehl, Georg Pöhle. Trainer: Heiner Bültmann.

SR: Pawel Fratczak / Paulo Ribeiro

Die Lage in der Liga

Die Partie in Nordhorn ist nicht das einziges Spitzenspiel des 22. Spieltages. Spitzenreiter HBW Balingen-Weilstetten, als einzige Mannschaft der Liga in eigener Halle noch ohne Punktverlust erwartet den Tabellenfünften ASV Hamm-Westfalen. Das Team von Ex-HSC-Torwart Oliver Krechel könnte die Liga spannend machen und bei einem Sieg und einer gleichzeitigen Coburger Niederlage das Vorderfeld wieder eng zusammenrücken lassen.

Das käme auch dem Tabellenfünften TuS Nettelstedt-Lübbecke entgegen, die bereits am heutigen Abend den VfL Eintracht Hagen empfangen. Auch TUSEM Essen (7. Platz) und TuS Ferndorf (6.) würden sich über solch eine Situation nicht beschweren. Die Essener haben nach sechs Niederlagen in Serie Ende 2018 zum Re-Start klar gewonnen und wollen dies beim HC Elbflorenz nun fortsetzen. Die Ferndorfer empfangen den HSV Hamburg.

So sieht es der Gegner

HSG-Coach Heiner Bültmann folgt

Notizen am Rande

Umzug – TuS Ferndorf hat seine Partie gegen den HSV Hamburg unter das Motto „Ein Handballdorf zieht um – Reloaded“ gesetzt. Wie im Herbst 2017 im DHB-Pokal Achtelfinale gegen die Rhein-Neckar Löwen spielen die Nordsiegerländer die Partie gegen den HSVH in der Schwalbe-Arena in Gummersbach. Das Ziel ist die Halle mit einer Kapazität von 4.132 Zuschauern ganz voll zu bekommen.

Insolvenz – Nachdem der HC Rhein Vikings Insolvenz angemeldet hat, liegt die weitere Entscheidung über den Spielbetrieb beim Insolvenzverwalter. Die Rhein Vikings wollen den Spielbetrieb auf jeden Fall fortsetzen. Falls dies doch nicht möglich ist und der Insolvenzverwalter die Abmeldung vom Spielbetrieb anordnet, werden die Ergebnisse gelöscht. Der HSC würde somit einen Minuspunkt weniger haben.

Negativ-Serie – Bei der HSG Nordhorn-Lingen gab es für die Coburger bislang überhaupt nichts zu holen. Bei den bisherigen drei Vergleichen musste der HSC stets ohne Punkte die 500 km lange Heimreise antreten. Im Mai 2018 gab es eine 28:32 Niederlage, im November 2017 eine 21:25 Niederlage. Am engsten ging es im Mai 2016 zu, als man mit einem Tor 29:30 unterlag, aber einen Monat später dann doch in die 1. Liga aufstieg.

Bericht Ralph Bilek

Bild von Henning Rosenbusch (www.henning-rosenbusch.de)