Die Coburger präsentierten sich beim 32:26-Sieg in Essen vor allem in der Schlussphase hellwach. 

Der HSC 2000 Coburg bleibt im Aufstiegsmodus. Beim TuSEM Essen benötigte das Team am Freitagabend zwar eine lange Anlaufzeit, bis es die Weichen auf Sieg stellte, doch in der Schlussphase hatten sie mehr zuzusetzen und nahmen mit dem 32:26-Sieg locker die Punkte mit nach Coburg.

Essen hatte sich zuvor lange Zeit auf Tuchfühlung gehalten. Doch Coburg war im Vergleich zu vielen Spielen in diesem Jahr sofort zur Stelle, hatte endlich wieder einmal den besseren Start. Das war Kulhanek im Tor zu verdanken, der einige Paraden zeigte. Vorne suchten seine Mitspieler nach spielerischen Lösungen und hatten Erfolg.

Konsequent in die Lücken

Immer wieder machten sie eine Lücke in der Essener Abwehr auf, die mehrmals nur noch auf Kosten eines Strafwurfes eingreifen konnten. Zudem legten die Coburger eine Konterstärke aufs Parkett, allen voran Billek, der von den ersten sieben Toren alleine vier erzielte. Nach acht Minuten steigerte sich aber auch Bliß im TuSEM-Tor und Essen verkürzte mit Kontern.

Kulhánek im “Andi-Wolf-Stil”

Im Gegensatz zur ersten Spielphase bauten die HSCler vermehrt Fehler in ihr Angriffsspiel ein. Doch hinten konnten sie sich auf teils herausragende Paraden von Kulhánek verlassen, der sogar im Andi-Wolf-Stil einen Wurf frei vom Kreis, der im oberen Torbereich landen sollte, mit dem Fuß parierte!

Das war Ausgangspunkt dafür, dass sich Coburg erneut absetzte. Drei Tore in Folge sorgten erst einmal für Durchschnaufen, doch das währte nicht lange. Der Vorsprung schmolz wieder dahin, auch wegen diskussionswürdigen Zeitstrafen gegen Hagelin und Knauer. HSC-Trainer Jan Gorrraufte sich die Haare, weil auf der anderen Seite in dieser Hinsicht lange nicht so konsequent durchgegriffen wurde.

Essen holte mit teils sehenswerten Anspielen an den Kreis Tor um Tor auf, auch weil Coburg vorne jetzt überhastet abschloss und nicht auf klare Chancen wartete. Als Essen kurz vor dem Pausenpfiff auf dem Weg zum Ausgleich war, fing der HSC den Konter gerade noch ab.

Dafür schaffte Essen gleich nach Wiederanpfiff den Ausgleich. Der HSC hatte danach mit der weit vorgezogenen 5:1-Deckung Probleme, sah mehrmals die Lücken nicht, in die sie hätten vorstoßen können. Die Option zum 15:18 wurde durch einen Ballverlust vergeben. Aber Coburg behaupteten immer den knappen Vorsprung.

Varvne und Zettermann im Duett

Sehenswert der Treffer zum 17:19 als Varvne und Zettermann Doppelpass spielten und danach der Weg zum Tor frei war. Abschütteln ließ sich Essen, anders als im ersten Durchgang zunächst aber nicht. Immer wieder wurde Zechel am Kreis gesucht. Was beim HSC ein bisschen fehlte, war jetzt die spielerische Linie der Anfangsphase, aber da gab es ja noch Poltrum im Tor. Gerade als sich sein Team endlich wieder einmal auf drei Tore abgesetzt hatte, parierte er einen Strafwurf. Das war die Initialzündung für eine glänzende Schlussphase. Ein Vier-Tore-Vorsprung zu Beginn der Crunch-Time war für Coburg verheißungsvoll. Nun spielte der HSC konzentriert. Essen suchte sein Glück in der Flucht nach vorne, doch mehrmals “verdaddelten” sie in der Hektik den Ball. Das nutzte Coburg um sich vorentscheidend abzusetzen und verdientermaßen in Essen zu triumphieren.

TuSEM Essen gegen HSC 2000 Coburg 26:32 (13:14)

TUSEM Essen: Sebastian Bliss, Julian Borchert; Noah Beyer (6/4), Jonas Ellwanger (3), Luca Witzke (2), David Cyrill Akakpo (2), Dennis Szczesny (3), Carsten Ridder (2), Justin Müller (2), Lucas Firnhaber (1), Malte Seidel, Felix Klingler, Tom Skroblien, Tim Zechel (5). Trainer: Jaron Siewert.

HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek, Konstantin Poltrum; Markus Hagelin, Maximilian Jaeger (4), Lukas Wucherpfennig (1), Felix Spross (1), Sebastian Weber (5), Anton Prakapenia (6), Florian Billek (6/4), Marcel Timm, Jakob Knauer (3), Pontus Zettermann (4), Tobias Varvne (1), Patrick Weber (1). Trainer: Jan Gorr.

SR: Maike Merz / Tanja Schilha.

Spielfilm: 1:2 (3.), 1:4 (6.), 2:6 (9.), 4:7 (14.), 6:8 (17.), 8:10 (20.), 8:13 (23.), 11:13 (26.), 11:14 (27.), 13:14 – 14:14 (31.), 15:17 (35.), 18:19 (39.), 18:20 (41.), 20:23 (45.), 21:23 (48.), 21:25 (50.), 23:27 (53.), 23:29 (55.), 24:31 (59.), 26:32.

Zuschauer: 1905.

Siebenmeter: 4/5 (Beyer scheitert an Poltrum)- 4/4.

Strafminuten: 2 (Ellwanger) – 8 (Knauer, Prakapenia, Hagelin 4).

Beste Spieler: Zechel, Ellwanger – Prakapenia, Zettermann, Sebastian Weber.

Bericht vom Coburger Tageblatt

Bild von Iris Bilek