Dem HSC fehlte gegen Leutershausen der nötige Mut/Nur A. Wolf überzeugte

Im Spiel gegen die SG Leutershausen waren bei der HSC-Reserve von Beginn an alle guten Vorsätze kaum zu sehen. Coburg wurde bereits in den Anfangsminuten von den stürmischen Angriffen des Gegners nicht nur überrascht, sondern fand auch keine Mittel, um die konzentrierte und nicht zimperliche Deckung der SGL auszustechen. Dazu kamen eine ganze Reihe von technischen Fehlern, die den baldigen 1:8-Rückstand begünstigten. Nach einem hoffnungsvollen Zwischenhoch fehlte dann den Coburgern plötzlich wieder jeglicher Mumm, wurde mit 21:30 Toren deutlich distanziert und ist wieder auf einen Abstiegsplatz gelandet.

Besser machte es der TV Erlangen-Bruck, der mit 32:25 Toren überraschend klar gegen HSG Rodgau Nieder-Roden gewann und nun den “freien Rang” von Coburg übernahm. SG Bruchköbel blieb nach dem 29:31 bei TV Germania Großsachen weiterhin hinter Coburg auf einem Abstiegsplatz. ThSV Eisenach (33:30 bei HG Oftersheim/Schwetzingen) hielt seinen Abstand an der Spitze der 3. Liga Ost. Die Thüringer haben bereits einen Fünf-Punkte-Abstand zum neuen direkten Verfolger, dem GSV Eintracht Baunatal, der beim bisherigen Zweiten in Nußloch mit 31:25 Toren ein klares Zeichen setzte. SG Nußloch wurde auch noch von der SG Leutershausen überholt und ist jetzt Vierter. SG Leipzig verlor zu Hause mit 26:33 Toren gegen HSG Dutenhofen-M. II und bleibt Letzter, dagegen konnte sich der HC Erlangen II mit dem 31:29-Erfolg bei der HSG Hanau im Mittelfeld festsetzen.

HSC 2000 Coburg – SG Leutershausen 21:30 (12:16)

Die roten Teufel legten von Beginn an gleich wie die Teufel los, während die HSC-Reservisten verhalten begannen. Von den stürmischen Attacken wurde die HSC-Deckung in die Defensive gedrängt und wegen der vielen Fehler in der Angriffsformation zusätzlich überlastet. Kein Wunder, dass erst nach knapp 12 Minuten der zweite HSC-Treffer zum 2:8 nach dem 7-m-Tor zum 1:3 (6.), beide durch Andreas Wolf, erzielt wurde. Die acht Treffer von Wolf hielt die Coburger in Halbzeit eins einigermaßen im Spiel. Als Lars Fichtner nach dem 6:13 (21.) mit einem Doppelback traf, flackerte der Wille zum Erfolg auf, den man sich von Beginn an gewünscht hatte. Der Angriff minimierte nun seine Fehler, agierte weitaus produktiver und erzwang eine offene Partie, in der man den klaren Abstand bis zur Pause auf vier Treffer verringerte. Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Coburger noch am Drücker, ohne sich aber gegen die stabile und teils rigorose Gästedeckung so richtig durchsetzen zu können. So blieb es beim sicheren Abstand von Leutershausen, bei dem Felix und Phillipp Jaeger, die Brüder des Coburger LA der “Ersten”, zusammen mit Hendrik Wagner die Fäden zogen. Nach dem 17:22 (48.) durch Patrick Pernet versuchte Trainer Ronny Göhl per Timeout noch einmal seine Mannschaft für den Endspurt zu motivieren. Es blieb aber trotz sichtbarer Bemühungen und Treffern von Franke, Wolf und Beyer bei der Fünf-Tor-Differenz, da der beste Coburger Schütze nun besser abgeschirmt war, teils bis zur Mittellinie verfolgt wurde. In der Schlussphase erlahmte dann auch wieder der Zwischenschwung beim HSC, der sich in den letzten Minuten durch sein erlahmendes Spiel wieder mit neun Treffern distanzieren ließ. Leutershausen machte dem Gastgeber deutlich, wie man agieren muss um erfolgreich zu sein. Die SGL preschte mit hohem Tempo und ohne Rücksicht auf sich selbst auf die HSC-Deckung zu und zeigte im kompromisslosen Abwehrverhalten, wie man den Gegner ausbremsen kann. Ein verdienter Sieg, wenngleich die unterschiedlichen Auslegungen vom SR-Team zu Protesten der wenigen Zuschauer herausforderten und auch dem HSC-Trainer Till Riehn Anfangs der 2. HZ die gelbe Karte einbrachte.

SR: Sven Henker (Wiesbaden) / Christopher Klimmesch (Wiesbaden)Zuschauer: 65 Siebenmeter: 5/3 – 4 Zeitstrafen: 3 / 1

HSC 2000 Coburg II: Tim Titze, Fabian Apfel (Tor); Max Preller (2), Nikola Franke (1), Benjamin Beyer (2), Lars Fichtner (3), Jonas Wolter, Lukas Dude, Patrick Pernet (2), Jonathan Rivera (1), Dominik Bühler, Andreas Wolf (10/3).

Stimmen zum Spiel

Max Preller (HSC-Spieler): Wir kommen in den ersten 15 Minuten sehr, sehr schwer ins Spiel. Vor allem in der Deckung. Wir liegen gleich einmal 1:8 hinten und müssen das ganze Spiel diesen minus sieben/acht Toren hinterher laufen. Dazu kommt noch, dass wir die Chancen, die wir frei erspielt haben, oft nicht verwertet haben. In der 2. HZ haben wir versucht das Spiel offen zu gestalten, aber es hat heute in der Schlussphase, vielleicht doch kräftemäßig, nicht gereicht. Insgesamt hat uns einfach am Anfang bisschen die Stimmung gefehlt und das waren die Haupteffekte.

Felix Jaeger (Leutershausen – Bruder von Max Jaeger, dem LA der 1. HSC-Mannschaft): Wir haben sehr gut und konzentriert angefangen. Die ersten 10 Minuten waren die Besten, die wir in dieser Saison gespielt haben. Haben dann, ich weiß nicht ob es daran lag, dass wir bereits so früh geführt und nicht damit gerechnet haben, viele unkonzentrierte Sachen gemacht, die sich dann auch in der 2. HZ durchgezogen haben. Wir haben aber nicht den Kopf verloren, zwar einiges auch verworfen. Coburg ist eine gute Mannschaft, musste aber 1/2 Spieler an ihre 1. Mannschaft abgeben. Das ist halt so, das kenne ich selber. Wenn da mal paar fehlen, das ist leider so, dass am Ende die Luft ausgeht.

Bericht von Erich Bilek

Bild von Iris Bilek