Nußloch mit Mut und Entschlossenheit besiegt. Starker Rückhalt: TW Tim Titze

Ein sehr erfolgreicher 3. Advent für den HSC 2000 Coburg. Am Samstagabend verteidigte die 1. Mannshaft  mit einem überlegenen 36:33-Erfolg gegen TuS N-Lübecke die Tabellenspitze in der 2. Bundesliga und am Sonntag gab es für die Reserve einen hoch verdienten 28:25-Sieg über den Tabellenvierten der 3. Liga Ost. Die Coburger fanden von Beginn an das richtige Rezept gegen die favorisierte SG Nußloch und knickten auch nicht ein, als es in der Endphase dieser sehenswerten Begegnung noch einmal ganz eng wurde.

Die HSC-Zweite ist nun wieder knapp vor den Abstiegsplätzen. Zum Vordermann fehlen noch vier Punkte, nachdem TV Germania Großsachsen bei der HSG Hanau mit 22:31 Toren unterging. Im Tabellenkeller rückte Schlusslicht SG Leipzig mit dem 31:26-Erfolg gegen den TV Erlangen-Bruck bis auf einen Zähler an die Mittelfranken heran. HC Erlangen II erweitert mit dem glatten 38:22 über die SG Bruchköbel seine Erfolgsserie und schickte den Verlierer in der Tabelle hinter die Coburger. SG Leutershausen verliert zu Hause das Duell um den zweiten Rang anstelle von Nußloch mit 29:31 Toren gegen GSV Eintracht Baunatal. Neuer Dritter die HSG Rodgau Nieder-Roden (am kommenden Freitag Gastgeber von HSC II), mit dem 30:28-Erfolg bei HSG Dutenhofen-M. II. ThSV Eisenach  schwimmt nach dem 33:22 gegen TV Gelnhausen (6.) weiterhin mit neun Punkten Vorsprung unangefochten an der Tabellenspitze.

HSC 2000 Coburg II – SG Nußloch   28:25 (16:14)

Das von Beginn an respektlose Spiel der Coburger hat die favorisierten Gäste sichtlich überrascht, die lange brauchten, um die Mannschaft auf die Spielweise der jungen Coburger einzustellen, die das 0:1 ebenso locker wegsteckten wie die Gleichstände zum 4:4, 5:5 und 6:6 (11.). Vier Tore, eines schöner als das andere, donnerte Andreas Wolf nach teils guten Angriffszügen zum 10:6 (47.) ins Netz der verwunderten Badener und wurde von nun an von Nicolas Hermann, gleichzeitig 7-m-Schütze der SG, unter Aufsicht gestellt.

Coburg hatte sich aber bereits so gefestigt, dass großer Schaden ausblieb, wenngleich die überaus routinierten Nußlocher langsam näher kamen. Coburg zeigte sich dem Favoriten jedoch weiterhin gewachsen, ließ sich auch von einem weiteren 7-m statt Stürmerfoul nach 11:10 und 12:11 nicht aus dem Rhythmus bringen, sondern machte nach einem sorgfältig vorbereitetem und langen Angriff durch Max Preller nicht nur das 13:11 (25.), sondern bei weiterhin umsichtiger Spielweise durch Dude, Knauer und Bühler das 16:13 kurz vor dem Seitenwechsel.

Nach der Pause änderte sich nicht viel, Coburg blieb am Drücker. Rivera musste schon bald eine Zeitstrafe absitzen und Nußloch? Die Gäste wollten mit noch mehr Tempo und erhöhtem Einsatz dem Gastgeber den Schneid abkaufen. Aber das gelang nicht, Coburg behielt seinen leichten Vorteil und führte nach 45 Minuten sogar mit 22:18 Toren recht vielversprechend. Die bittere Pille folgte kurz nach dem 23:20 (48.) durch Lukas Dude mit der dritten Zeitstrafe, der Disqualifikation, für “Jonny” Rivera.

Wie übersteht die junge Garde den Verlust ihres Abwehrrecken, war die Sorge. Aber nichts da, die Burschen verdauten auch dieses Handycap, blieben abwehrstark und offensiv voller Drang gegen den zur Schlussoffensive rüstenden Kontrahenten. Kaum zu beschreiben die letzten 4 Minuten und 24 Sekunden nach dem 26:23 durch Andi Wolf, der sich immer wieder geschickt ins Spiel brachte. Nach Timeout von Nußloch nutzten Felix Gässler und Christian Zeitz ihre Routine zum 26:25-Anschlusstreffer hundertfünf Sekunden vor dem Ende aus und der schon scheinbar sichere HSC-Sieg stand plötzlich in Frage. Jetzt nahm Trainer Göhl Timeout und die Youngster Dominik Bühler und Max Preller übernahmen danach im etwas wirr gewordenem Spiel die Verantwortung. Zunächst überraschte Bühler den Gäste-TW mit einem plötzlichem Wurf und als Preller nach Vorarbeit per Sturmlauf von Lukas Wucherpfennig das erlösende 28:25 erzielte war der Jubel riesengroß und ein starker Gegner überraschend geschlagen. Jeder HSC-Spieler hat seinen Verdienst am Erfolg, denn dieser wurde mit einer Geschlossenheit wie selten erreicht und hatte mit Tim Titze einen guten Rückhalt, u. a. bei vielen freien Würfen von Zeitz & Co.

Statistik

HSC 2000 Coburg II: Tim Titze, Fabian Apfel (Tor); Max Preller (4), Marvin Munoz (1), Likas ucherpfennig (2), Benjamin Beyer, Lars Fichtner (3), Lukas Dude (5), Patrick Pernet, Jonathan Rivera, Dominik Bühler (1), Henry Dittmar (4), Niklas Knauer (1), Andreas Wolf (7).

SR.: Konrad Gimmler (Irxleben) / Jannik Raps (Magdeburg)

Zuschauer : 95

Siebenmeter: 1-0 / 6-4

Zeitstrafen: 4/2

Disqualifikation:1/0

Stimmen zum Spiel

Christian Zeis (Nußloch): Der ehemalige Nationalspieler antwortete auf: “haben sie gedacht, dass es so ablaufen würde” mit “Ja, haben wir. Letzte Woche Oftersheim angeschaut, die auch nur mit 1 Tor gewonnen haben. Es war uns klar, dass es kein einfaches Spiel wird. Erst 1 Stunde vor Spielbeginn hier angekommen – konnten uns nicht richtig vorbereiten – das ist das Ergebnis heute.”

Henry Dittmar (für den verletzten Nicola Franke eingesetzter Jugendspieler): “Anfangs sind wir relativ gut ins Spiel gekommen, sind durch eine gute Abwehr in Führung gegangen und konnten so mit zwei Toren Führung in die Pause gehen. Nach dem Wechsel sind wir stark heraus gekommen, hatten einen kleinen Knick gehabt und haben uns trotzdem über eine starke Abwehrleistung und im Angriff mit guten Abschlüssen mit 28:25 durchsetzen können.”

Ronny Göhl (HSC-Trainer): “Sieg mit drei Toren, wer hätte das nach der Hinspielniederlage (14:27) gedacht. Aber wir haben das fortgesetzt, was wir die letzten beiden Spiele gemacht haben. Eine richtig gute Abwehr, mit einem guten Torhüter dahinter. Das Spiel verlief nicht unfair und wir haben es auch vorne in vielen Phasen gut geschafft unsere Chancen heraus zu arbeiten und heute auch konsequent genutzt. Ich denke wir haben nur 3 oder 4 hundertprozentige liegen lassen, das war am Ende der Schlüssel zum Erfolg. Auch die mannschaftliche Geschlossenheit. Bei Nußloch hat man gemerkt, dass es eine individuell gute Mannschaft ist. Wir müssen nun weiter drauf aufbauen und ich denke, dann holen wir auch noch mehr Punkte. Heute können wir alle wirklich stolz sein.”

Bericht von Erich Bilek

Bild von Iris Bilek