HSG Hanau – HSC 2000 Coburg 25:31  (12:12)

Mit einer überzeugenden, geschlossenen Mannschaftsleistung entrissen die HSC-Youngsters den gastgebenden Hessen aus der Brüder-Grimm-Stadt Hanau den vierten Platz. Dabei fanden die Gelb-Schwarzen zwar in den ersten drei Minuten des Spiels noch keinen Rhythmus und lagen gegen die Weiß-Schwarzen der HSG 0:2 zurück. Doch dann begannen die Coburger, sich in die Partie zurückzukämpfen, und konnten ihrerseits mit 3:2 in Führung gehen. Zum Helden avancierte Geburtstags-kind Fabian Apfel, der über die gesamte Spielzeit etliche Würfe entschärfte und in der zehnten und in der zwölften Minute kurz hintereinander zwei Siebenmeter parierte, den dritten wehrte er dann noch in der 59. Minute ab. Überhaupt: aus ihren Strafwürfen konnten die Hanauer wenig Kapital schlagen, von sieben zappelten lediglich zwei im HSC-Netz.

Nicht nur Fabian Apfel, sondern die gesamte Coburger Mannschaft war heiß, sie brannte, sie schob in der Abwehr und rannte sich die Lunge aus dem Leib. Jeder einzelne Spieler zeigte eine überdurchschnittliche Leistung und steuerte seinen Teil zum Erfolg bei. Durch diese Stärke in der Breite konnten sich die HSC´ler gegen ebenfalls überzeugende Hanauer behaupten. Bis zur 25. Minute legten die Gelb-Schwarzen jeweils eine Ein-Tor-Führung vor, die die ebenso starken und hochmotivierten Hausherren wieder ausglichen. Beide Mannschaften waren auf Augenhöhe und kämpften auf hohem Niveau. Zwischen der 26. und der 29. Minute jedoch hatten die Coburger einzelne Aussetzer sowie eine Zeitstrafe, die die Hanauer clever ausnutzen und von 9:9 auf 12:9 davonzogen. Zu allem Verdruss verletzte sich der fleißige Benjamin Beyer und musste von der Platte humpeln. Er konnte nicht mehr weiterspielen; wie gravierend die Verletzung ist, stand zum Zeitpunkt dieses Berichtes noch nicht eindeutig fest. Zum Glück zeigte der HSC-Nachwuchs die richtige Reaktion und ein großes Kämpferherz. Louis Korn und Jonas Wolter konnten wieder auf 12:11 verkürzen, und mit der Schlusssirene der ersten Hälfte bekamen die Vestestädter einen Siebenmeter zugesprochen. Niklas Knauer behielt die Nerven und glich zum psychologisch enorm wichtigen 12:12-Pausenstand aus.

Wechselten in der ersten Hälfte bei seinen Würfen noch Licht und Schatten, so drückte Justin Spörke den zweiten dreißig Minuten seinen persönlichen Stempel auf und krönte seinen starken Auftritt mit zahlreichen Toren. Fast jeder Abschluss von ihm landete im Kasten! Die Hanauer bekamen ihn nicht mehr unter Kontrolle, und nach seinen drei Treffern zum 15:14-Zwischenstand für den HSC verwandelte der ebenfalls nicht zu zähmende Nils Wendel in der 37. Minute zum 16:14 und damit erstmals zu einer Zwei-Tore-Führung für die Coburger. Das verlieh den Gelb-Schwarzen merklich Sicherheit, was sie auch zu einem zwischenzeitlichen Drei-Tore-Vorsprung ausbauen konnten (18:15, 19:16 und 20:17 in der 42. Minute). Die Hausherren aus dem Main-Kinzig-Gebiet ließen sich nicht allzu sehr beeindrucken und unterstriichen immer wieder mit schönen Aktionen, warum sie vor dieser Begegnung auf dem vierten Platz standen. Doch den HSC-Jungs sah man an ihrer Körpersprache an, dass sie bis in die Fingerspitzen hochmotiviert und konzentriert waren, und so bauten sie den Abstand sogar auf vier Treffer aus (22:18 in der 47. Minute). Aber die Hanauer ließen sich nicht abhängen und verkürzten wieder auf 23:21, worauf die Coburger ihrerseits wieder eine kleine Serie folgen ließen und bis zur 53. Minute auf 27:22 enteilten. Die HSG Hanau versuchte nun alles und stellte auf Manndeckung um, was auch tatsächlich etwa zwei Minuten lang die HSC´ler etwas aus dem Rhythmus brachte und die Hessen wieder auf 27:24 aufschließen lies. Das war es dann aber auch. Die kurzzeitig irritierten Coburger legten die Verwirrung schnell wieder ab und hielten ein 28:25 fest. Zwei Treffer von Christopher Härtl zum 29:25 und 30:25 raubten den Gastgebern die letzten Hoffnungen, das Spiel noch einmal wenden zu können. Lukas Dude setzte mit seinem Treffer zum 31:25 schließlich den Schlusspunkt.

Hochkonzentriert und topmotiviert feierte eine aufgrund ihres intensiven Kampfes völlig ausgepumpte und abgekämpfte, aber überglückliche Mannschaft den verdienten Sieg, mit dem sie für diesen Spieltag auf den vierten Platz vorrückte.

Für den HSC 2000 Coburg spielten: Fabian Apfel, Robin Hennig – Lukas Dude (2), Benjamin Beyer (3), Louis Korn (3), Leonard Harreß, Justin Spörke (8), Nils Wendel (5), Jonas Wolter (2), Max Preller (2), Nicolas Carl, Christopher Härtl (3), Niklas Knauer (3/2)

Trainer: Martin Röhrig, Andreas Gahn

Bericht von Reiner Hennig 

Bild von M. Gruner