Coburg — Schiffbruch an der Lübecker Bucht: Handball-Zweitligist HSC 2000 Coburg hat sein Auswärtsspiel am Freitagabend beim VfL Lübeck-Schwartau deutlich mit 25:37 (11:18) verloren und die fünfte Niederlage der Rückrunde kassiert. Beim Traditionsverein knüpften die Vestestädter mit Ausnahme der ersten zehn Minuten zu keiner Zeit an die zuletzt stabilen Vorstellungen an und mussten eine auch in der Höhe verdiente Niederlage einstecken.

2. Bundesliga VfL Lübeck-Schwartau – HSC 2000 Coburg 37:25 (18:11)

Schon in den ersten zehn Minuten wurde deutlich, dass der HSC im Angriff Probleme hat. Zwar war die Partie bis dahin ausgeglichen (4:4), drei der vier Coburger Treffer gingen aber auf das Konto von Karl Toom. Der estnische Nationalspieler traf jeweils sehenswert aus dem Rückraum, spielerisch knüpften die Gäste aber nicht an den Auftritt gegen den TuS Ferndorf (36:27) an.

Und: Coburg kam nicht annähernd an die zuletzt gezeigte Effektivität heran. Nach 15 Minuten hatte die Mannschaft von Trainer Brian Ankersen nur eine Trefferquote von 42 Prozent. Unter trafen die Coburger dreimal das leere Tor nicht.

Denn: Lübeck-Schwartau agierte wie erwartet mit dem siebten Feldspieler. Darauf hatte sich der HSC zunächst gut eingestellt, eroberte sich manchen Ball oder deckte so beweglich, dass der VfL trotz Überzahl keine klare Chance hatte. Nur: Coburg belohnte sich nicht und leistete sich drei Fehlwürfe auf das verwaiste Schwartauer Tor.

Weil die Oberfranken zunehmend zu passiv verteidigten, kam der durchschlagskräftige Rückraum der Hanseaten um Nils Versteijnen und Top-Talent Matej Klima in gute Wurfpositionen. Der tschechische Nationalspieler war es auch, der den VfL erstmals mit zwei Treffern in Führung brachte (6:4, 12.). Ab diesem Zeitpunkt nahmen die Hausherren das Heft in die Hand. Die Coburger Deckung hatte kaum noch Zugriff, fast alle zweiten Bälle landeten bei den Gastgebern und im Angriff biss sich der HSC die Zähne aus – obwohl Ankersen kräftig wechselte.

Die Änderungen aber griffen nicht, denn Lübeck-Schwartau setzte sich Stück für Stück ab (10:6, 18.) und lag zur Pause deutlich mit 18:11 in Führung. Der letzte Treffer vor der Pause war aus Coburger Sicht bitter: Nachdem Torwart Jan Jochens einen Ball entschärft hatte, traf Markus Hansen mit einem verdeckten Unterarmwurf durch Jochens Hosenträger zum Halbzeitstand.

Im zweiten Durchgang startete nicht Jochens im HSC-Tor, sondern Jan Kulhanek – und der Tausch machte sich bezahlt. Ähnlich wie Jochens war der „Oldie“ sofort im Spiel und zeigte in den ersten sechs Minuten vier Paraden. Die Folge: Coburg war beim 15:19 wieder in Schlagdistanz (37.) und schaffte es, mit deutlich mehr Bewegung und Tiefe im Spiel klare Wurfmöglichkeiten herauszuspielen.

Schwartau nach Auszeit in der Spur

Nur: Die Aufholjagd ging nicht weiter. Schwartaus Trainer-Routinier Michael Roth nahm früh die Auszeit – und brachte seine Mannschaft wieder in die Spur. Mit fünf Toren binnen drei Minuten zog der VfL auf 24:16 davon und lag erstmals mit acht Toren in Führung (40.). Die Partie war zu einem frühen Zeitpunkt entschieden.

 

VfL Lübeck-SchwartauVoncina (6 Paraden), Conrad (3 Paraden) – Ritterbach (3), Gonschor (1), Raguse (5), Mizumachi (1), Hansen (5/1), Löfström (1), Skorupa, Waschul, Schult (2), Versteijnen (8), Schrader (2/1), Kretschmer (2), Klima (6), Bruhn (1)

HSC 2000 Coburg: Kulhanek (5 Paraden), Jochens (9 Paraden) – Preller (1), Runarsson (1), Fuß (3), Toom (4), Mund, Mubenzem (1), Juskenas, Knauer (2), Varvne (1), Schäffer (2), Dettenthaler (1), Kurch (4), Grozdanic (2/2), Schröder (3)

Schiedsrichterinnen: Blunck / Maczeyzik (Hamburg)

Zuschauer: 1100

Zeitstrafen: 5:0 (2x Skorupa, Schult, Versteijnen, Bruhn – /)

Siebenmeter: 2/3 (Jochens hält einmal gegen Hansen) – 2/4 (Grozdanic wirft über das Tor und scheitert an Conrad)

Spielfilm: 1:2 (4.), 3:3 (7.), 6:4 (12.), 8:5 (17.), 10:6 (18.), 12:8 (21.), 14:8 (24.), 16:9 (27.), 18:11 (30.), 19:15 (37.), 24:16 (40.), 27:16 (46.), 28:20 (50.), 32:23 (54.), 34:24 (57.), 35:27 (60.)

Beste Spieler: Versteijnen, Raguse / Jochens

 

Bericht www.coburger-tageblatt.de

Bild Iris Bilek