Dem Schweden will der 13. Treffer nicht gelingen. Den Gegner nach der Pause immer auf Distanz gehalten.

Angeführt von einem auffällig, unauffälligen Anton Prakapenia und Pontus Zetterman, der neun seiner zehn Strafwürfe verwandelte, nur mit dem allerletzten scheiterte und insgesamt zwölf Mal erfolgreich war, hat der HSC 2000 Coburg Teil Eins der fränkischen Derbys am Doppelspieltag für sich entschieden. Gegen den TV Großwallstadt hieß es vor 1.961 Zuschauern 33:27. Neben der erfreulichen Nachricht zur Vertragsverlängerung von Jan „Wolle“ Kulhanek gab es auch Hiobsbotschaften für die Coburger Fans. Keiner der etatmäßigen Rechtsaußen konnte mitwirken, Lukas Wucherpfennig hat seine Virusinfektion noch nicht überstanden und Florian Billek laboriert an Knieproblemen, die einen Einsatz nicht möglich machten. Keine guten Voraussetzungen für die Partie, erst recht nicht an einem Doppelspieltag, zumal Pontos Zetterman unter der Woche krankheitsbedingt ebenfalls nicht trainieren konnte. Umso erstaunlicher dessen Leistung. Somit war unter den Augen von Ex-Coach Hrvoje „Cveba“ Horvat Teamleistung gefragt, der der HSC dann auch an den Tag legte.

Zunächst profitierte Coburg von seinem schnellen Spiel nach vorne und zwei sicher verwandelten Strafwürfen von Zetterman, einer davon „für die Galerie“ mit einem gefühlvollen Heber. Doch eine Drei-Tore-Führung war schnell wieder dahin. Doch die ungewohnte HSC-Formation biss. Vor allem über den Kreis gelangen immer wieder torbringende Aktionen. Nach 15 Minuten musste Zetterman durchschnaufen, für ihn kam Lilienfelds, der erst in der vergangenen Woche in der zweiten Mannschaft sein Comeback nach langer Verletzungspause gefeiert hatte.

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Das meiste lief im HSC-Angriff über die Mitte, aber immer mit dem Blick für den besser postierten Nebenspieler. Als nach einer fragwürdigen Zeitstrafe gegen Knauer das Coburger Tor verwaist war und der TVG-Wurf neben dem Tor landete, schien dies die Coburger zu beflügeln, die sich auf fünf Treffer absetzten. Doch auch der TVG, bei dem die Positionen im Angriff gefühlt hektisch gewechselt wurden, wusste spielerisch zu überzeugen. Dadurch entstanden immer wieder Lücken in der HSC-Abwehr. Tom Spieß gelang so ein sehenswerter Rückhandtreffer, nachdem er am Kreis freigespielt wurde. Doch auch aufgrund der traumwandlerisch sicher verwandelten Strafwürfe von Zetterman agierte Coburger aus einer stabilen Führung heraus.

Genau so begann auch der Torreigen nach der Pause, Zetterman verwandelte seinen sechsten Strafwurf. Trotz des Rückstandes spielten die Gäste ruhig weiter, warteten auf ihre Chance, agierten in der Abwehr aber offensiver. Coburg war immer dann auf einfache Weise erfolgreich, wenn es schnell nach vorne gehen konnte. Hinzu kam gerade jetzt eine grandiose Übersicht mit der der Vorsprung auf acht Treffer ausgebaut wurde. Max Jaeger war zuvor nach einer sehenswerten Ballstafette auf der Außenposition völlig frei gespielt worden.

Danach folgten einige Unkonzentriertheiten, die den TVG nochmals etwas näher kommen ließen und deren Trainer Bauer es dann mit dem siebten Feldspieler probierte. Doch der HSC stand bis auf wenige Ausnahmen weiter sehr sicher in der Deckung, zwang den TVG immer wieder ins Zeitspiel. Die leisteten trotz der lange vor dem Abpfiff feststehenden Niederlage bis zum Ende Gegenwehr. Jan Gorr schonte in der Schlussphase Zetterman, Varvne und Hagelin – am Sonntag geht’s ja noch nach Rimpar. An einem Spieltag der engen Spielausgänge, an dem nur das Spitzenduo aus Essen und Coburg klare Siege einfuhr verteidigte der HSC seine Tabellenführung sicher.

Stimmen

HSC-Trainer Jan Gorr: „Ich bin nach einer bescheidenen Trainingswoche froh, dass wir die Partie erfolgreich und dominant gestaltet haben. In der Abwehrleistung können wir manches Detail sicher besser machen, doch der Gegner hat es auch gut ausgespielt. Im Angriff haben wir 60 Minuten stark kombiniert, der Ball ist gut gelaufen.“

Statistik

HSC 2000 Coburg – TV Großwallstadt 33:27 (18:13).

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HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek (11 Gegentore, 5 Paraden), Konstantin Poltrum (16 Gegentore, 4 Paraden); Markus Hagelin, Maximilian Jaeger (3), Felix Sproß (1), Anton Prakapenia (4), Marcel Timm (3), Jakob Knauer (4), Pontus Zetterman (12/9), Girts Lilienfelds (2), Tobias Varvne (2), Christoph Neuhold (2). Trainer: Jan Gorr.

TV Großwallstadt: Jan Steffen Redwitz (15 Gegentore, 4 Paraden), Arthur Kugis (18 Gegentore, 2 Paraden); Michael Spatz (7/5), Marcel Engels (3), Jan Blank (2), Christos Erifopoulos (1), Antonio Schnellbacher (1), Tomas Urban (2), Mario Stark (2), Tom Spieß (3), Thomas Keck, Jan Winkler (3), Lars Spieß (3), Andre Göpfert. Trainer: Florian Bauer.

SR: Matthias Klinke / Sebastian Klinke

Spielfilm: 2:1 (4.), 4:1 (6.), 4:3 (8.), 5:5 (11.), 7:5 (14.), 9:6 (17.), 11:8 (20.), 14:10 (25.), 18:13 – 20:14 (35.), 22:16 (39.), 24:17 (42.), 26:18 (45.), 26:20 (47.), 29:21 (50.), 30:22 (54.), 32:24 (57.), 33:27.

Zuschauer: 1.961

Siebenmeter: 9/10 (Zettermann scheitert an Kugis) – 5/5

Strafminuten: 4 (Hagelin, Knauer) – 6 (T. Spieß, L. Spieß, Stark)

Beste Spieler: Prakapenia, Zetterman, Hagelin – Spatz, Engels

Bericht von Ralph Bilek
Bild von Henning Rosenbusch (www.henning-rosenbusch.de)