Kellerduell in Großsachsen klar verloren/Die Torausbeute –  das große Manko

Die Reserve des HSC 2000 Coburg verlor das Kellerduell bei TV Germania Großsachsen mit 21:29 Toren unerwartet deutlich und ist am achten Spieltag ans Tabellenenende  der 3. Liga Ost abgerutscht. Nach einer gekonnten Aufholjagd war eine Wende durchaus in Sicht, die Möglichkeiten dazu hat die Mannschaft aber nicht genutzt. Sie verlor nach weiteren Fehlwürfen plötzlich den Faden und hatte damit keine Chance mehr, die Niederlage zu vermeiden. Zwei überraschende Ergebnisse machen deutlich, dass sich in dieser Liga keiner sicher sein kann. Das bisherige Schlusslicht SG Bruchköbel besiegte die klar favorisierte HSG Hanau mit 25:24 Toren und die HSG Rodgau Nieder-Roden machte mit seinem relativ sicheren 23:19-Erfolg gegen ThSV Eisenach seine Unberechenbarkeit wieder einmal deutlich. Die Thüringer bleiben zwar an der Spitze, wurden aber von der SG Nußloch (31:26 gegen SG Leutershausen) nach Punkten wieder eingeholt. In den anderen Paarungen holte sich der TV Gelnhausen zwei wichtige Punkte mit dem 29:24 über die SG Oftersheim/Schwetzingen, GSV Eintracht Baunatal (31:27 gegen HC Erlangen II) verteidigte seinen 3. Tabellenplatz und TV Erlangen-Bruck (der nächste HSC-Gegner in der HUK-arena) verlor das Neulingsduell gegen HSG Dutenhofen mit 24:32 Toren sehr deutlich, während das andere Kellerduell von der MSG Groß-Biebarau/Modau  hauchdünn mit 22:21 Toren gegen die SG Leipzig gewonnen wurde.

TV Germania Großsachsen – HSC 2000 Coburg II 29:21 (15:11)

Die Coburger Mannschaft stand in Großsachen einer Mannschaft gegenüber, die hochmotiviert war und von Beginn an mit einer sehr intensiven und kompromisslosen Abwehrarbeit agierte, gegen die sich die Gäste jedoch ganz gut  behaupteten. Das 0:1 von Lukas Dude wurde bereits im Gegenzug egalisiert und das 3:1 vom Gastgeber vorgelegt. In der munteren Partie fand die Coburger Abwehr aber schnell ihre Formation und stemmte sich erfolgreich gegen die auch im Angriff teils etwas übermotoviert wirkenden Gastgeber. In der 14. Minute der vierdiente Ausgleich zum 6:6 durch Kenny Schramm nach einem erlaufenen Steilpass. Dem 7:7 per 7-m von Andreas Wolf folgte bald das 10:7, zu dem die Coburger etwas mitgeholfen (unnötige Ballverluste) haben.  Sie spielten aber unentwegt weiter mit, hatten sogar leichte Vorteile, aber auch das 10:11 (25.) mit einem Knaller von Wolf brachte noch keine 100-prozentige Sicherheit in den HSC- Anfgriff. Ein weiterer Ballverlust und zwei vergebene Chancen (völlig frei) brachte Coburg bis zur Pause wieder mit vier Toren in Rückstand, dem nach nur 30 Sekunden nach Wiederanpfiff das 16:11 folgte, dem sich die Coburger nach Patzern (Fehlpass, am Kreis sehend bei erzieltem Tor und wiederholt völlig frei vor dem ausgezeichneten TW des Gastgebers) plötzlich, fast unerwartet, kraftvoll entgegen stellten. Auch der HSC wurde jetzt in der Deckung noch  aggressiver und ließ nichts mehr durch. Mit vier Treffer in nur wenigen Minuten zum 15:16 brachte Coburg den Gegner gehörig ins Wanken. Nach dessen Time-out hatte Großsachsen beim 17:16 das nötige Glück, während  Coburg in seinem Sturmdrang bald wieder nachließ und mit unverständlichen SR-Entscheidung sich auch benachteiligt fühlte. Der Tiefgang des Gastgebers war plötzlich verflogen. In nur acht Minuten war dann die zuvor sehr umkämpfte Partie vorzeitig entschieden, als Coburg ohne einen eigenen Treffer blieb, aber sieben Stück zum 16:24-Rückstand kassierte. Coburg agierte in dieser kurzen Zeit zu hastig, sah den besser prostierten Nebenmann nicht, jeder wollte es selbst erledigen und das ging voll in die Hose, obwohl man sich in den Schlussminuten wieder gefunden hatte.

HSC 2000 Coburg II: Tim Titze, Fabian Apfel (Tor); Max Preller, Marvin Munoz, Nikola Franke (3), Benjamin Beyer, Louis Korn, Lars Fichtner (2), Lukas Dude (4), Patrick Pernet, Dominik Bühler (1), Kenny Schramm (5), Andreas Wolf (6/4).

Stimmen zum Spiel:

Nikola Franke (3 Tore): “In einem engen und hitzigen Spiel war es knapp 45 Minuten wieder sehr gut. Vorne immer eine Lösung gefunden. Leider Gottes hat es sich aber auch da schon die schlechte Chancenverwertung wie in den letzten Spielen abgezeichnet, freie Konter vergeben, die uns weh tun . In der 2. HZ dann zum 15:16 herangekommen, aber drei/vier unglückliche Schiedsrichteraktionen die zu schnellen Gegentoren führten, davon haben wir uns nicht mehr erholt. Auch haben wir uns von der hitzigen Stimmung anstecken lassen. Trotz allem bin ich der Meinung, dass es für die junge Mannschaft ein Schritt in die richtige Richtung war und bin ziemlich zuversichtlich, dass die nächsten zwei Punkte bald kommen.”

HSC-Trainer Ronny Göhl: “Kompliment an die Mannschaft. Es war eine gute kämpferisch Leistung, vor allem die Abwehr hat fast 45 Minuten sehr gut agiert. Wir lagen zur Pause unverdient mit drei Toren hinten – kommen in  Misskredit, da zu viele gute Chancen nicht genutzt. Kommen nach der Pause ganz gut raus, auf 15:16 heran, allein die fehlende Chancenverwertung verhinderte nicht nur eine greifbare Wende, sondern kam dem Gastgeber per Gegenstßtore zu gute. Davon erholten wir uns nicht mehr. Zu allem Übel kamen 2 Strafminuten wegen Meckerns hinzu und die Entscheidungen bei Vergehen waren (Stürmerfoul, Schritte) doch ein wenig lastig für Coburg lastig und hat lt. Trainer Ronny Göhl “uns in der Summe das Genick gebrochen”. Endresümee: Gute kämpferische Leistung, vor allem in der Abwehr, vorne gute Chancen herausgespielt, aber leider viele nicht genutzt. Die Effektivität fehlte und diese muss im Spiel gegen Erlangen-Bruck gefunden werden.”

Bericht von  Erich Bilek
Bild von Iris Bilek